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Fliegende Fetzen

Fliegende Fetzen

Titel: Fliegende Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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anzubieten, und wir haben seit zwei Tagen nichts gegessen.«
    »Aber ihr wart doch auf Patrouille!«
    »Mit dem Auftrag, Proviant zu beschaffen.« Willikins wirkte beschämt.
    Mumm musterte ihn verwirrt. »Soll das heißen, Lord Rust hat nicht einmal lange genug gewartet, um Verpflegung mitzunehmen?«
    »Oh, doch, Herr. Aber wie sich herausstellte…«
    »Wir wußten, daß etwas nicht mit rechten Dingen zuging, als die ersten Tonnen mit Hammelfleisch explodierten«, brummte Gefreiter Burk. »Auch die Kekse erwiesen sich als ziemlich lebendig. Ganz offensichtlich hat der blöde Rust jede Menge Zeugs gekauft, das nicht einmal Handtuchköpfe anrühren würden…«
    »Und wir essen
alles
«, sagte 71-Stunden-Ahmed ernst.
    »GEFREITER BURK DAS IST UNERHÖRT WIE KANNST DU SO VON DEINEM OBERBEFEHLSHABER SPRECHEN DAFÜR WIRST DU EINE DISZIPLINARSTRAFE BEKOMMEN – bitte entschuldige, Herr, aber wir fühlen uns alle ein wenig schwach.«
    »Die letzte Nase liegt schon eine ganze Weile zurück, wie?« fragte 71-Stunden-Ahmed.
    »Ahahaha, Herr«, erwiderte Willikins.
    Mumm seufzte. »Wenn ihr fertig seid, Willikins… dann möchte ich, daß du mich mit deinen Männern begleitest.«
    »In Ordnung, Herr.«
    Mumm nickte Ahmed zu.
    »Das gilt auch für dich«, sagte er. »Es kommt jetzt darauf an.«
     
    Fahnen wehten im heißen Wind. Die Speere reflektierten den Sonnenschein. Lord Rust beobachtete sein Heer und sah, daß es gut war, wenn auch ein wenig klein.
    Er beugte sich zu seinem Adjutanten vor.
    »Wir sollten nicht vergessen, daß selbst General Taktikus zahlenmäßig unterlegen war, als er den Paß von Al-Ibi eroberte«, sagte er.
    »Ja, Herr«, bestätigte Leutnant Hornett. »Allerdings glaube ich, daß seine Männer damals auf Elefanten saßen. Und sie waren gut mit Proviant versorgt«, fügte er bedeutungsvoll hinzu.
    »Schon möglich, schon möglich. Doch Lord Nadelwehs Kavallerie griff einst das große Heer von Pseudopolis an, um sich in Liedern und Geschichten zu verewigen.«
    »Aber sie kamen alle ums Leben, Herr.«
    »Ja, ja, aber es war trotzdem ein berühmter Angriff. Und jedes Kind kennt die Geschichte von den hundert Ephebianern, die die ganze Streitmacht von Tsort besiegten. Ein grandioser Sieg, stimmt’s?«
    »Ja, Herr«, entgegnete der Adjutant bedrückt.
    »Du gibst es also zu?«
    »Ja, Sir. Einige Kommentatoren meinen allerdings, daß auch das Erdbeben eine gewisse Rolle spielte.«
    »Aber du kannst nicht leugnen, daß die sieben Helden von Hergen das Großfußvolk besiegten, obwohl sie hundert zu eins in der Minderzahl waren!«
    »Ja, Herr. Es ist eine Geschichte, die man Kindern erzählt, Herr. In Wirklichkeit hat sich so etwas nie zugetragen.«
    »Nennst du mich etwa einen Lügner, Junge?«
    »Nein, Herr«, antwortete Leutnant Hornett hastig.
    »Dann mußt du zugeben, daß Baron Mimbeldrohn
ganz allein
die Heere des Plumpuddinglands besiegte und die dortige Sultanin verspeiste?«
    »Ich beneide ihn, Herr.« Der Leutnant sah wieder zu den Soldaten. Die Männer waren sehr hungrig, obgleich Rust sie sicher als rank und schlank bezeichnet hätte. Die Situation wäre noch viel ernster gewesen, wenn es unterwegs keine gekochten Austern geregnet hätte. »Äh… da wir ein wenig Zeit haben, Herr, sollten wir vielleicht über die Aufstellung der Truppe sprechen.«
    »Sie stehen doch schon. Warten nur auf den Befehl zum Angriff.«
    »Ja, Herr. Ich… äh… dachte dabei eher an die Position…«
    »Ist doch alles in Ordnung damit, Mann. In Reih und Glied, wie es sich gehört. Ha! Eine Wand aus Stahl, bereit, ins schwarze Herz des klatschianischen Aggressors zu stoßen!«
    »Ja, Herr. Aber… äh… die Wahrscheinlichkeit dafür ist natürlich sehr gering, Herr, aber während wir ins Herz des klatschianischen Aggressors vorstoßen…«
    »… ins schwarze Herz…«, berichtigte Lord Rust.
    »Während wir ins schwarze Herz des klatschianischen Aggressors vorstoßen, Herr, könnten die
hier
und
hier
stationierten Kompanien des klatschianischen Aggressors auf die Idee kommen, uns mit einem klassischen Zangenmanöver zu umschließen.«
    »Die ins Herz des Feindes vorstoßende Wand aus Stahl hat uns beim zweiten Krieg gegen Quirm gute Dienste geleistet!«
    »Wir haben ihn verloren, Herr.«
    »Aber wir hätten ihn
fast
gewonnen.«
    »Trotzdem endete er mit einer Niederlage.«
    »Womit warst du als Zivilist beschäftigt, Leutnant?«
    »Ich habe als Landvermesser gearbeitet, Herr, und ich verstehe die klatschianische

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