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Fliegende Fetzen

Fliegende Fetzen

Titel: Fliegende Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Schriftsprache. Deshalb hast du mich zum Offizier ernannt.«
    »Du weißt also nicht, wie man kämpft?«
    »Dafür kann ich gut zählen, Herr.«
    »Pah! Zeig ein bißchen mehr Mut, Mann. Obwohl das vermutlich gar nicht nötig ist. Der gewöhnliche Klatschianer neigt zur Feigheit. Bestimmt fliehen die Handtuchköpfe, sobald sie unseren kalten Stahl zu schmecken bekommen!«
    »Ich höre deine Worte, Herr«, erwiderte der Adjutant, der die klatschianischen Truppen beobachtet und sich eine eigene Meinung gebildet hatte.
    Er ging von folgenden Überlegungen aus: In den vergangenen Jahren hatte das klatschianische Heer gegen viele verschiedene Feinde gekämpft. Also mußten die aktuellen Truppen des Gegners aus Soldaten bestehen, die dazu neigten, am Ende einer Schlacht noch am Leben zu sein. Darüber hinaus verfügten sie über jede Menge Erfahrung – die dummen und ungeschickten Krieger waren längst tot.
    Das gegenwärtige Heer von Ankh-Morpork hingegen hatte noch nie zuvor gegen einen Feind gekämpft, obwohl die alltäglichen Erfahrungen in der Stadt – vor allem in den unangenehmeren Vierteln – einen gewissen Ausgleich schufen. Wie General Taktikus glaubte auch Leutnant Hornett, daß Mut, Tapferkeit und unerschütterliche Entschlossenheit zwar begrüßenswerte Eigenschaften waren, jedoch an Bedeutung verloren, wenn man ihnen die
Kombination
aus Mut, Tapferkeit, Determination und zahlenmäßiger Überlegenheit gegenüberstellte.
    In Ankh-Morpork hatte alles ganz einfach geklungen, dachte Hornett. Wir segeln nach Klatsch, und bis zum Nachmittag nehmen wir Al-Khali ein. Anschließend trinken wir im
Rhoxie
Brause mit freundlichen jungen Damen. Die Klatschianer werfen nur einen Blick auf unsere Waffen und ergreifen die Flucht.
    An diesem Morgen hatten die Klatschianer ausreichend Gelegenheit bekommen, sich die Waffen des Gegners anzusehen. Doch niemand von ihnen machte Anstalten zu fliehen. Statt dessen kicherten sie viel.
     
    Mumm rollte mit den Augen. Es klappte. Aber
warum
?
    Er hatte viel von guten Rednern gehört, und Karotte gehörte sicher nicht zu ihnen. Er zögerte, verlor den Faden, wiederholte sich und brachte alles durcheinander.
    Und doch…
    Mumm beobachtete die Gesichter der Leute, die Karotte beobachteten. Er sah D’regs, einige Klatschianer, die zurückgeblieben waren, Willikins und seine geschrumpfte Truppe. Alle hörten wie gebannt zu.
    Es schien eine Art Magie zu sein. Karotte teilte den Zuhörern mit, sie seien im Grunde ihres Herzens brave Jungs. Sie wußten natürlich, daß sie keine braven Jungs waren, aber irgend etwas in seiner Stimme veranlaßte sie dazu, ihm wenigstens vorübergehend zu glauben. Er hielt andere Personen für anständig und ehrenvoll, und aus irgendeinem Grund war es undenkbar, ihn zu enttäuschen. Er war ein rhetorischer Spiegel und reflektierte das, was man hören wollte. Und er meinte alles ernst.
    Trotzdem sahen einige Männer gelegentlich zu Mumm und Ahmed, und der Kommandeur erriet ihre Gedanken. Sie dachten: »Es dürfte alles in Ordnung sein, wenn sie dabei sind.« Beschämt mußte Mumm eingestehen, daß dies ein Vorteil von Heeren war: Die Leute hielten nach jemandem Ausschau, der ihnen Anweisungen erteilte.
    »Ist das ein Trick?« fragte Ahmed.
    »Nein«, erwiderte Angua. »Er wendet keine Tricks an. Nie. Oh, oh…«
    Es gab Unruhe in den Reihen.
    Karotte trat vor und griff nach unten, hob den Gefreiten Burk und einen D’reg hoch. Er hielt sie beide mit einer großen Faust am Kragen.
    »Was ist los mit euch?«
    »Er hat mich ›Bruder eines Schweins‹ genannt, Herr!«
    »Lügner! Du hast
mich
einen schmierigen Tischtuchkopf genannt!«
    Karotte schüttelte den Kopf. »Und wir kamen doch so gut miteinander zurecht«, sagte er betrübt. »Solch ein Verhalten ist wirklich nicht nett. Hashel und Vincent, ich möchte, daß ihr euch die Hand gebt. Entschuldigt euch. Wir alle haben eine anstrengende Zeit hinter uns, aber ich weiß, daß ihr im Grunde eures Herzens brave Jungs seid…«
    Mumm hörte, wie Ahmed murmelte: »Oh,
jetzt
ist es vorbei…«
    »… wenn ihr euch jetzt die Hände reicht, vergessen wir den unerfreulichen Zwischenfall.«
    Mumm sah zu 71-Stunden-Ahmed, dessen Gesicht eine Art wächsernes Grinsen angenommen hatte.
    Gefreiter Burk und der D’reg streckten so vorsichtig die Hände aus, als befürchteten sie, daß ein Funke die Lücke zwischen ihnen übersprang.
    »Und nun, Vincent: Entschuldige dich bei Herrn Hashel…«
    Ein widerstrebendes

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