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Fliegende Fetzen

Fliegende Fetzen

Titel: Fliegende Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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fügte Nobby fröhlich hinzu.
    »Eine solche hinterhältige Schlauheit ist typisch für die Klatschianer«, sagte Colon.
    »Meinst du damit die Tatsache, daß sie uns bezahlen, um sie umzubringen?« fragte Nobby.
    »Ach, weißt du, wenn
hier bei uns
irgendein hohes Tier aus Klatsch umgebracht wird, so können uns die Klatschianer eine pampige Mitteilung schicken, in der Art von: ›Ihr habt unser hohes Tier umgebracht, ihr ausländischen Neffen von Hunden, das bedeutet Krieg!‹ Verstehst du? Ein perfekter Vorwand.«
    »Braucht man einen
Vorwand,
um Krieg zu führen?« erkundigte sich Nobby. »Ich meine, zu welchem Zweck? Warum sagt man nicht einfach: ›He,
ihr
habt eine Menge Geld und Land, aber
wir
haben die besseren Schwerter, und deshalb solltet ihr mit uns teilen, andernfalls gibt’s Gehacktes.‹ Das würde
ich
sagen«, fügte der Militärstratege Korporal Nobbs hinzu. »Und zwar erst
nach
dem Angriff.«
    »Ja, weil du nichts von Politik verstehst«, sagte Colon. »So kann man sich heute nicht mehr verhalten. Glaub mir, dieser Fall ist eindeutig politischer Natur. Deshalb hat der alte Mumm mich darauf angesetzt, völlig klar. Politik. Der junge Karotte leistet gute Dienste, aber bei einer delikaten politischen Situation braucht man einen erfahrenen Mann von Welt.«
    »Das mit dem Nasenklopfen hast du jedenfalls gut raus«, meinte Nobby. »Ich haue meistens daneben.«
    Aber auch er spürte Unheil, wenn nicht in der Nase, so doch in dem kleinen Organ, das Blut durch seinen Körper pumpte. Diese Sache fühlte sich einfach nicht richtig an. In Nobbys Leben hatten sich die meisten Dinge nicht richtig angefühlt, und deshalb wußte er genau, was dieses Gefühl bedeutete.
    Er sah an den kahlen Wänden hoch und blickte dann auf die schlichten Dielen hinab.
    »Da liegt Sand auf dem Boden«, stellte er fest.
    »Eine weitere
Spur
«, konstatierte Colon zufrieden. »Hier hat sich ein Klatschianer aufgehalten. Immerhin wimmelt’s in Klatsch von Sand, und er hatte noch immer was davon in den Sandalen.«
    Nobby öffnete das Fenster. Dahinter neigte sich sanft ein Dach. Man konnte ganz einfach nach draußen klettern und durch den Irrgarten aus Schornsteinen entkommen.
    »Er könnte durchs Fenster hereingekommen und anschließend wieder nach draußen geklettert sein, Feldwebel«, sagte er.
    »Guter Hinweis, Nobby. Schreib’s auf. Anzeichen für heimliches Umschleichen und Verschwörung mit einem Klatschianer.«
    Nobby senkte den Blick. »He, da liegt Glas, Fred…«
    Feldwebel Colon trat ebenfalls zum Fenster, in dem eine Scheibe fehlte. Die Splitter lagen draußen auf den Schindeln.
    »Könnte das eine Spur sein?« fragte Nobby hoffnungsvoll.
    »Ja, ich denke schon«, antwortete Feldwebel Colon. »Hast du bemerkt, daß die Glassplitter
draußen
liegen? Jeder weiß, daß Scherben dorthin fallen, wohin man blickt. Ich schätze, der Bursche probierte seinen Bogen aus, und dabei ging ein Schuß los.«
    »Das ist wirklich clever, Feldwebel«, sagte Nobby.
    »So was ist Ermittlungsarbeit«, betonte Colon. »Es reicht nicht, die Dinge nur zu
sehen,
Nobby. Man muß auch klar
denken,
sozusagen in geraden Linien.«
    »
Cecil,
Feldwebel.«
    »Und es heißt
Frederick,
Cecil. Komm, ich glaube, wir haben diesen Fall gelöst. Und der alte Mumm wollte den Bericht so schnell wie möglich.«
    Nobby blickte noch einmal aus dem Fenster. Das Dach grenzte an die Mauer eines ziemlich großen Lagergebäudes. Einige Sekunden spürte er, wie er in
krummen
Linien zu denken begann, doch er vermutete, daß ein Korporal auf diese Weise dachte und daß die Gedanken eines Korporals nicht so wichtig sein konnten wie die eines Feldwebels. Deshalb behielt er sie für sich.
    Als sie die Treppe hinuntergingen, beobachtete sie Frau Geifer durch eine nur wenige Zentimeter geöffnete Tür am anderen Ende des Flurs. Sie schien bereit zu sein, die Tür beim ersten Anzeichen von sexuellem Magnetismus sofort zu schließen.
    »Ich weiß überhaupt nicht, wo ich mir einen sexuellen Magneten
beso
r
gen
könnte«, brummte Nobby. »Und sie hat nicht einmal gelacht.«
     
    Außerdem haben wir die Bogenläden in der Straße Schlauer Kunsthandwerker b
e
sucht und dem Manne bei Burlich-und-Starkimarm das Ikonographenbild gezeigt, er versicherte, daß er es ist, mit anderen Worten, er identifizierte den Verstorbenen…
    »Meine Güte…« Mumms Lippen bewegten sich, als sein Blick zu dem Text zurückkehrte.
    …
außerdem wies nicht nur das klatschianische Geld darauf hin,

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