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Fliegende Fetzen

Fliegende Fetzen

Titel: Fliegende Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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daß ein Kla
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schianer zugegen gewesen sein muß, weil, es lag auch Sand auf dem Boden…
    »Der Kerl hatte noch Sand in den Sandalen?« murmelte Mumm. »Gütiger Himmel!«
    »Sam?«
    Mumm sah von der Lektüre auf.
    »Deine Suppe wird kalt«, erklang Lady Sybils Stimme vom fernen Ende des Tisches. »Nach der Uhr zu urteilen, hältst du den Löffel schon seit fünf Minuten in der Luft.«
    »Tut mir leid, Schatz.«
    »Was liest du da?«
    »Oh, nur ein kleines Meisterwerk«, sagte Mumm und schob Fred Colons Bericht beiseite.
    »Scheint interessant zu sein«, bemerkte Lady Sybil mit einem Hauch von Verdrießlichkeit in der Stimme.
    »Praktisch unvergleichlich«, erwiderte Mumm. »Die einzigen unentdeckten Dinge waren die Datteln und das Kamel, vermutlich unter dem Kopfkissen versteckt.«
    Zu spät nahm sein Eheradar eine gewisse Kühle auf der anderen Seite des Gewürzständers wahr.
    »Äh… stimmt was nicht?« fragte er.
    »Erinnerst du dich daran, wann wir zum letztenmal zusammen gespeist haben, Sam?«
    »Dienstag, nicht wahr?«
    »An diesem Tag fand das jährliche Festessen der Kaufmannsgilde statt, Sam.«
    Mumm runzelte die Stirn. »Aber du warst ebenfalls dort, oder?«
    Eine weitere subtile Veränderung im Drachenhausquotienten wies ihn darauf hin, daß er keine besonders kluge Antwort gegeben hatte.
    »Und dann bist du davongelaufen, wegen der Sache mit dem Friseur in der Schimmerstraße.«
    »Rudi Schneidfix?« fragte Mumm. »Nun, er brachte Leute um. Zu seiner Entlastung läßt sich höchstens vorbringen, daß keine Absicht dahintersteckte. Er konnte nur nicht gut rasieren…«
    »Aber ich bin
sicher,
daß du dich nicht selbst um den Fall kümmern mußtest.«
    »Polizist zu sein… das ist ein Vierundzwanzig-Stunden-Job.«
    »Nur für dich! Die anderen Mitglieder der Wache bringen ihre zehn Stunden Dienst hinter sich, und damit hat es sich. Aber du arbeitest
i
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mer.
Das ist nicht gut für dich. Tagsüber bist du ständig unterwegs, und wenn ich mitten in der Nacht aufwache, ist der Platz neben mir immer kalt und leer…«
    Die drei Punkte hingen mitten in der Luft, wie die Phantome von unausgesprochenen Worten. Kleine Dinge, dachte Mumm. Auf diese Weise beginnen Kriege.
    »Es gibt viel zu tun, Sybil«, sagte er so geduldig wie möglich.
    »Es gab immer viel zu tun. Und je größer die Wache wird, desto
mehr
Arbeit gibt es. Ist dir das schon aufgefallen?«
    Mumm nickte. Das stimmte. Dienstpläne, Quittungen, Notizbücher, Berichte… Ob die Wache nun für mehr Sicherheit in der Stadt sorgte oder nicht: Den Bäumen jagte sie einen ziemlichen Schrecken ein.
    »Du solltest mehr delegieren«, sagte Lady Sybil.
    »Das meint er ebenfalls«, murmelte Mumm.
    »Wie bitte?«
    »Hab nur laut gedacht, Schatz.« Mumm schob den Bericht noch etwas weiter fort. »Was hältst du davon, wenn wir… den Abend daheim verbringen? Im Salon brennt ein hübsches Feuer…«
    »Äh… nein, Sam, da brennt kein Feuer.«
    »Hat der junge Unverblüm es noch nicht angezündet?« Unverblüm war der »Bursche«, und Mumm hatte sich erst an die Vorstellung gewöhnen müssen, daß damit auch ein Diener gemeint sein konnte. Unverblümt Aufgabe bestand darin, das Feuer im Kamin anzuzünden, die Aborte zu reinigen, dem Gärtner zu helfen und gelegentlich die Schuld auf sich zu nehmen.
    »Er ist fortgegangen, um Trommler im Regiment des Herzogs von Eorle zu werden«, sagte Lady Sybil.
    »Auch der Bursche? Er schien ein recht heller Kopf zu sein. Ist er nicht zu jung?«
    »Bei den Fragen nach seinem Alter wollte er lügen.«
    »Hoffentlich lügt er auch, wenn es um seine musikalischen Fähigkeiten geht. Ich habe ihn pfeifen gehört.« Mumm schüttelte den Kopf. »Was hat ihn nur dazu gebracht, eine so dumme Entscheidung zu treffen?«
    »Er glaubt, mit der Uniform Mädchen beeindrucken zu können.«
    Sybil lächelte sanft. Die Vorstellung, den Abend daheim zu verbringen, erschien plötzlich sehr verlockend.
    »Nun, man braucht sicher kein Genie zu sein, um den Holzschuppen zu finden«, sagte Mumm. »Und dann verriegeln wir die Türe und…«
    Eine der gerade erwähnten Türen erzitterte, als jemand heftig anklopfte.
    Mumm bemerkte Sybils Blick.
    »Na los, geh nur«, sagte sie, seufzte und nahm wieder Platz.
    Mumm öffnete und sah Korporal Grinsi Kleinpo, die völlig außer Atem war.
    »Du… mußt schnell mitkommen… Herr Kommandeur. Diesmal… ist es… Mord!«
    Mumm sah hilflos zu seiner Frau.
    »Natürlich mußt du gehen«, sagte sie.
     
    Angua

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