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Flinx

Flinx

Titel: Flinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Straße liegen sehen. Entweder hat dich ein Brocken getroffen, oder du bist k. o. gegangen, als du mit dem Kopf auf das Pflaster trafst.«
    »Ich habe nicht gesehen, dass ihn etwas getroffen hätte«, sagte der Alte.
    »Das hat nichts zu sagen, so schnell wie das Zeug rumflog.« Der Büroangestellte sah Flinx an. »Ich wette, du hast überhaupt nichts bemerkt.«
    »Nein«, gab Flinx zu, immer noch schrecklich verwirrt. »Ich hab auch nichts bemerkt. Aber jetzt ist alles in Ordnung.« Flinx brachte ein schwaches Grinsen zuwege. »Ich fühle mich wieder ganz in Ordnung.« Er schwankte einen Augenblick lang und stand dann gerade.
    Der Büroangestellte studierte immer noch den Minidrach, der sich um Flinx linke Schulter gerollt hatte. »Das ist aber ein interessantes Tier.«
    »Das finden alle. Danke für Ihre Hilfe. Dank Ihnen beiden.« Er drängte sich durch den Ring der Zuschauer, die das zerstörte Lagerhaus anstarrten.
    Widerstrebend füllte sein Gehirn die leeren Stellen aus, die in seiner Erinnerung klafften. Im zweiten Stock, er war dort oben gewesen, und die Meliorares hatten gerade angefangen, einige Tests an ihm durchzuführen. Dann hatten die Friedenshüter den Raum gestürmt, und Pip hatte sich befreit und einer von ihnen hatte auf ihn schießen wollen, und der Chef der Meliorares - Flinx konnte sich nicht an seinen Namen erinnern, nur an die Augen - war in Panik geraten und hatte den Friedenshüter angegriffen. Flinx erinnerte sich daran, wie er verzweifelt geschrieen hatte, die Frau sollte nicht schießen, solle Pip nicht verletzen, solle nicht ...
    Und dann war er erwacht, völlig durchnässt und benommen und auf der Straße liegend, und ein alter Mann hatte sich besorgt über ihn gebeugt, und Pip hatte ihm den Mund geleckt.
    Seine Hand griff an seinen Hinterkopf, der immer noch dröhnte wie die Trommel, in der er sich eingeschlossen geglaubt hatte. Doch da war keine Beule, kein Blut, und trotzdem fühlte es sich an, als hätte er dort einen heftigen Schlag bekommen. Nur dass der Schmerz sich im Inneren seines Schädels konzentrierte.
    Leute kamen jetzt aus dem brennenden Lagerhaus: ärztliches Personal in weißen Slickers. Sie führten jemanden. Die Kleider der Frau waren zerfetzt und mit Blut besudelt. Sie war auf den Beinen, wurde aber von zwei Ärzten gestützt.
    Plötzlich konnte Flinx sie fühlen, nur einen Augenblick lang, aber da war keine Emotion, keine Emotion und auch keinerlei Gefühle. Und dann bemerkte er ihre Augen. Ihr Blick war leer; die Augen starrten glasig, unbewegt. Wahrscheinlich war sie noch von der Explosion benommen, dachte er. Sie war die Friedenshüterin, die auf Pip hatte schießen wollen.
    Im Krankenhaus würde diese Leere wahrscheinlich wieder verschwinden, dachte er. Obwohl es beinahe so war, als ob man sie bewusstseinsgelöscht hätte, und zwar nicht selektiv. Sie sah wie die leere Hülle eines menschlichen Wesens aus. Flinx wandte sich von ihr ab und empfand Unbehagen, ohne zu wissen, weshalb, als man sie zu dem Ambulanzskimmer führte. Das Fahrzeug stieg auf und jagte mit heulender Sirene in Richtung auf die Innenstadt davon.
    Er kämpfte immer noch darum, jene letzten Sekunden in dem Lagerhaus für sich zu rekonstruieren. Was war dort wirklich geschehen? Diese unglückselige Frau war im Begriff gewesen, Pip zu töten. Flinx hatte sich auf sie gestürzt, wie wild protestierend, und ihr Begleiter hatte seinerseits eine Waffe auf ihn gerichtet. Die Waffen selbst funktionierten völlig lautlos. Hatte die Frau gefeuert? Oder der Mann?
    Die Instrumente, die den Lagerraum erfüllt hatten, benötigten eine Menge Energie. Wenn der Friedenshüter Flinx verfehlt hatte, wenn er vielleicht nur einen Warnschuss abgegeben hatte, hätte der Strahl etwas ähnlich Empfindliches, aber Gefährlicheres als Menschenfleisch treffen können. Gewöhnlich war aber die Energieversorgung von Lagerhäusern ziemlich knapp bemessen, aber vielleicht hatte es Treibstoffzellen im Raum gegeben. Der Schuss hätte sie zur Explosion bringen können. Oder hatte vielleicht einer der Meliorare - vielleicht der, der vor Pips Käfig geflohen war - irgendein Selbstmordgerät ausgelöst, um seinen Kollegen die Schande eines Schauprozesses zu ersparen? Während er die beiden Erklärungen überlegte, fühlte er sich viel wohler. Sie passten zu dem, was vorgefallen war, waren recht plausibel.
    Das einzige, was sie nicht erklärten, war, wie es kam, dass er zwei Häuserblocks entfernt gelandet war, allem Anschein nach

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