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Flinx

Flinx

Titel: Flinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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sehr.« Er nahm vorsichtig seinen Slicker ab, der inzwischen getrocknet war, und hängte ihn an einen Wandhaken in seinem Schlafzimmer.
    »Wir werden dir neue Kleider besorgen müssen«, meinte sie aus der Küche.
    »Die sind schon in Ordnung.«
    »Für dich vielleicht, aber nicht für mich.« Sie rümpfte die Nase, um ihm zu erklären, was sie meinte.
    »Oh, ich verstehe.«
    »Und was würdest du gern trinken?«
    Sein Gesicht hellte sich sofort wieder auf. »Tee. Was für Tee hast du denn?«
    »Was für Tee magst du denn?«
    »Allen möglichen.«
    »Dann such ich dir einen aus.« Sie fand den Zylinder und berührte den Hauptschalter an der Seite, während sie ihn mit Wasser aus der Leitung füllte. Dann sah sie sich unter ihren Lebensmittelvorräten um.
    »Das ist hier schwarzer Anar«, erklärte sie, »der kommt von Rhyinpine. Eine hübsch weite Reise für tote Blätter. Ich finde, er ist milder als weißer Anar, der von derselben Welt kommt, aber etwas weiter unten am Berg wächst. Wenn du deinen Tee gern süß trinkst, habe ich hiesigen Honig. Er ist teuer. Blumen sind auf Moth rar, außer wenn sie in Gewächshäusern wachsen. Diese Welt gehört den Pilzen und Bäumen; die Bienen, die armen Dinger, haben es hier schwer, selbst die, die sich einen wolligen Pelz wachsen lassen, der ihnen die Feuchtigkeit und die Kälte fernhält. Wenn dir Honig zu dick ist, habe ich anderen Süßstoff.«
    Als sie keine Antwort hörte, drehte sie sich um und sah ihn reglos auf dem Boden liegen, ein dunkler Knirps mit roten Locken und schmutzigen, alten Kleidern. Er hatte die Hände unter der Wange zusammengeschoben, um ihm als Kissen zu dienen.
    Sie schüttelte den Kopf und schaltete den Zylinder wieder ab. Der Topf seufzte und hörte zu kochen auf. Sie beugte sich vor, schob die knorrigen Arme unter ihn und hob ihn hoch. Irgendwie schaffte sie es, ihn auf die Pritsche zu legen, ohne ihn dabei aufzuwecken. Dann zog sie ihm die Thermodecke bis ans Kinn. Sie war programmiert und würde ihn schnell wärmen.
    Dann stand sie eine Weile da und staunte darüber, wieviel Freude es einem doch machte, etwas so Einfaches zu tun, wie einem Kind beim Schlafen zuzusehen. Dann ging sie hinaus, weil sie sich immer noch darüber wunderte, was über sie gekommen war, ging in ihr eigenes Zimmer und zog sich beim Gehen langsam aus. Bald war das letzte Licht hinten in dem kleinen Laden ausgegangen, und die Nacht brach herein. Nur der leichte Wind und das Zischen der Feuchtigkeit, die aus den warmen Wänden verdunstete, durchbrach die Stille der vom Nebel verhangenen Finsternis.

2. Kapitel
    Der Junge aß, als hätte die reichliche Mahlzeit vom vergangenen Abend nicht mehr Substanz gehabt als ein Traum. Sie bereitete ihm Frühstück - zwei reichliche Portionen - und sah ihm dabei zu, wie er es bis auf den letzten Bissen verspeiste. Als er den letzten Tropfen Pachnack getrunken und das letzte Stück Brot hinuntergeschlungen hatte, nahm sie ihn mit in den Laden.
    Er sah ihr aufmerksam zu, wie sie die Kombination für die Metalljalousien eingab. Als diese sich am Fenster nach oben schoben, ließen sie eine Welt herein, die völlig anders als die leere Nacht war. Im einen Augenblick starrte er die stumpf reflektierenden Linien von Metallstreifen an, im nächsten hüllten ihn all der Lärm, das Durcheinander, das Gedränge, die Bilder und Gerüche des großen Marktes von Drallar ein; sie überfluteten den ganzen Laden, überwältigten ihn mit ihrer Vielfalt und ihrem Glanz. Mutter Mastiff pflegte nicht lange zu schlafen - was gut war, denn die Menge erhob sich gleichzeitig mit der verborgenen Sonne. Nicht dass der Markt je völlig verlassen gewesen wäre. Es gab immer ein paar Händler, deren Waren von der Maske der Nacht Nutzen zogen.
    Der Junge konnte erkennen, dass es Tag war, weil es weniger dunkel geworden war. Aber die Sonne strahlte nicht; sie beleuchtete die Regentropfen. Der Morgen hatte warm gedämmert, ein gutes Zeichen, und die Feuchtigkeit war eher Nebel als Regen. Ein guter Tag für die Geschäfte.
    Mutter Mastiff führte den Jungen im Laden herum, beschrieb ihm die verschiedenen Gegenstände und erwähnte ihre Preise und die Gründe, die hinter den Preisen standen. Sie hoffte, ihm eines Tages die Führung des Geschäftes übertragen zu können. Das würde besser sein als jedes Mal schließen zu müssen, wenn sie ausruhen oder eine Reise unternehmen wollte. Je schneller er lernte, desto besser, besonders wenn man bedachte, wie er aß.
    »Ich

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