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Flirt mit der Unsterblichkeit

Flirt mit der Unsterblichkeit

Titel: Flirt mit der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raachel Caine
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Lichter in der Ecke, in die sich Claire zurückgezogen hatte, um ihre Schale Suppe zu essen und nachzudenken, und es fühlte sich wildromantisch an, dort bei Kerzenschein zusammenzusitzen. Shanes Haut schimmerte golden, seine Augen waren dunkel, nur wenn das Licht genau im richtigen Winkel darauf traf, glänzten sie bernsteinfarben. Sein Kinn war ein wenig dunkel und rau, das spürte sie an ihrer Handfläche, und sie lächelte.
    »Du musst dich rasieren«, sagte sie.
    »Ich dachte, du magst es, wenn ich zottelig herumlaufe.«
    »Zottelig ist etwas für Hunde und Rocker.«
    »Ach ja? Und was davon bin ich noch mal?« Er war ihr so nah und in dem kleinen Lichtkegel der Kerze fühlte es sich an, als ob alles, was um sie herum geschah, all das Verrückte, all die schlimmen Dinge, Lichtjahre entfernt stattfänden. Alles konnte wieder gut werden, solange sie bei Shane war, solange er sie mit diesem wundervollen, faszinierenden Glühen in den Augen ansah.
    Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Was für ein Ausflug, was?«
    »Ich hatte schon schlimmere«, sagte Claire und freute sich über seinen verblüfften Gesichtsausdruck. »Nein, wirklich. Das stimmt. Einmal bin ich mit meinen Eltern bis nach Kanada gefahren. Eine Woche im Auto, zusammen mit meinen Eltern, eine Bildungsreise.«
    »Dann kannst du mir wohl so einiges beibringen.«
    Er küsste sie wieder, und das mit einer Hingabe, dass es ihr den Atem verschlug. Sie wollte... ja, sie wusste, was sie wollte. Sie wusste auch, was er wollte. Und sie wusste, das würde nicht passieren, nicht hier, nicht heute Abend – was für ein Pech. Denn wenn sie tatsächlich umgebracht würde, bevor sie noch einmal mit Shane allein sein konnte, dann wäre sie echt sauer auf Oliver.
    Jemand hüstelte in den Schatten und Shane lehnte sich zurück. Claire leckte sich die feuchten Lippen, schmeckte ihn noch einmal und bemühte sich, sich auf etwas anderes zu konzentrieren, zum Beispiel auf denjenigen, der sie gerade unterbrochen hatte. »Was ist?« Das klang ein wenig grob.
    »Tut mir leid.« Es war Jason, dem es überhaupt nicht leidzutun schien. Er wirkte eher belustigt. »Wenn ihr mit der Pornoshow weitermachen wollt - bitte. Ich warte.«
    »Halt die Klappe«, knurrte Shane.
    »Wir könnten dieses Zwing-mich-doch-nein-zwing-du-mich-doch-Dings machen, aber ich glaube, wir haben Besseres zu tun«, sagte Jason. »Außerdem spreche ich gar nicht mit dir. Ich brauche Claire.«
    Sie brauchte auch vieles, vor allem aber Shane, und ihr fiel momentan nichts ein, was sie von Jason Rosser brauchen konnte. Ihre Stimme wurde noch kühler. »Warum?«
    Er verdrehte die Augen, ganz wie seine Schwester, was unheimlich war. Sie mochte nicht einmal daran denken, dass sie aus demselben Genpool stammten, viel weniger daran, dass sie Dinge gemeinsam hatten, die sie an Eve süß und witzig fand. »Weil Oliver dich will, und was Oliver will, bekommt er auch, nicht wahr? Also, schwing deinen süßen, kleinen Hintern.«
    »Hey!«, sagte Shane und stand auf. »Ich sag's dir nicht noch mal, Jase. Hör auf damit.«
    »Was, weil ich gesagt hab, dass sie einen süßen, kleinen Hintern hat? Bist du da etwa anderer Meinung? Schwer zu glauben – dafür verbringst du viel zu viel Zeit damit, ihn anzustarren.«
    Shanes Hände ballten sich zu Fäusten und Claire erinnerte sich daran, wie Jason sie auf der Straße vor dem Common Grounds im Dunkeln verfolgt hatte – sie und Eve, zumindest hatte sie das Shane erzählt. Shane hatte es nicht vergessen.
    »Du und ich, Mann, wir bringen das hier irgendwann zu Ende«, sagte er leise. »Bis dahin hältst du dich gefälligst von meinem Mädchen fern, verdammt noch mal. Verstanden?«
    »Großer, starker Typ«, sagte Jason und lachte. »Ja, verstanden. Mir persönlich ist sie sowieso zu dürr.«
    Er ging weg und Claire sah, wie Shane zitterte - wohl weil er den Impuls unterdrückte, sich auf Jason zu stürzen und dann auf ihn einzuprügeln.
    Shane atmete langsam aus und wandte sich dann zu ihr. »Dieser Typ ist nicht normal, ganz egal, was Eve sagt. Und es gefällt mir nicht, wenn er in deiner Nähe ist.«
    »Ich kann auf mich selbst aufpassen.«
    »Ja, ich weiß.« Er zwang sich zu einem Lächeln. »Es ist nur so, dass...« Dieses Mal zuckte er die Achseln und beließ es dabei. »Oliver, was?«
    »Wie es aussieht.« Claire nahm die Kerze und ging durch die Regalreihen zum inoffiziellen - oder offiziellen? - Kommandopult, wo Oliver jetzt saß und mit ein paar Vampiren

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