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Flirt mit der Unsterblichkeit

Flirt mit der Unsterblichkeit

Titel: Flirt mit der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raachel Caine
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mal ohne die Socke zu waschen, aber...«
    Eve schüttelte den Kopf, griff ins unterste Regal und zog eine Flasche Bleichmittel heraus, die sie auf den Tisch knallte. »Du bleichst die Wäsche und ich beaufsichtige das Ganze, weil ich nicht das Risiko eingehen möchte, einen Tropfen davon auf dieses Outfit zu bekommen, okay? Es ist nämlich neu.«
    Eves neues Outfit war pink - eigentlich passte es gut zu Claires iPod. Es bestand aus (natürlich) schwarz geringelten Strümpfen, einem schwarz karierten Minirock und einem leuchtend violetten Oberteil, auf dem ein schillernder Totenkopf prangte. Ihr schwarz gefärbtes Haar hatte Eve unordentlich auf dem Kopf aufgetürmt, wo es in alle Richtungen abstand. Sie sah finster und gleichzeitig umwerfend aus.
    Während Claire die Wäsche mit einem Schuss Bleichmittel wieder in die Maschine stopfte, kletterte Eve auf den Wäschetrockner und ließ die Beine baumeln. »Du hast bestimmt schon das Neueste gehört, oder?«
    »Was denn?«, fragte Claire. »Soll ich das heiß waschen? Ist heiß gut?«
    »Heiß ist gut«, bestätigte Eve. »Michael hat noch mal einen Anruf von diesem Typen, diesem Musikproduzenten, bekommen. Du weißt schon, diesem einflussreichen Kerl aus Dallas, dessen Tochter hier an der Uni studiert. Er möchte Michael mit ein paar Clubauftritten in Dallas und einigen Tagen im Aufnahmestudio berühmt machen. Ich glaube, er meint es ernst.«
    Eve versuchte, begeistert zu klingen, aber Claire wusste, die Zeichen zu deuten. Zeichen Nummer eins (sah in etwa aus wie das Zeichen für »Ausfahrt«): Michael Glass war seit Langem Eves große Liebe/fester Freund. Zeichen Nummer zwei (GEFAHR, KURVEN): Michael Glass war umwerfend, talentiert und einfach toll. Zeichen Nummer drei (gelb, ACHTUNG): Michael Glass war ein Vampir, was das Ganze noch millionenfach verkomplizierte. Zeichen Nummer vier (leuchtend rot): Michael benahm sich neuerdings immer mehr wie ein Vampir und immer weniger wie der Junge, den Eve liebte, und sie hatten deswegen bereits ein paar ziemlich spektakuläre Auseinandersetzungen gehabt, die so schlimm gewesen waren, dass Claire nicht sicher war, ob Eve nicht über eine Trennung nachdachte. Dies alles führte zu Zeichen Nummer fünf (STOPP).
    »Glaubst du, er wird hinfahren?«, fragte Claire und konzentrierte sich darauf, an der Waschmaschine die richtige Temperatur einzustellen. Der Geruch von Waschmittel und Bleiche war irgendwie angenehm, es roch scharf nach Blumen, nach solchen, an denen man sich schnitt, wenn man versuchte, sie zu pflücken. »Nach Dallas, meine ich?«
    »Ich glaube schon.« Eve klang noch weniger begeistert. »Ich meine, das ist doch gut für ihn, oder? Er kann schließlich nicht ewig in Cafés in Halsschlagaderhausen abhängen. Er muss...« Sie verstummte und sah konzentriert auf ihren Rock hinunter, obwohl es da gar nichts Interessantes zu sehen gab. »Er muss da draußen spielen.«
    »Hey«, sagte Claire. Während die Waschmaschine vor sich hin rumpelte und die Verfärbungen auswusch, legte Claire die Hände auf Eves Knie. Ihre Beine hörten auf zu baumeln, aber Eve blickte nicht auf. »Wollt ihr euch trennen?«
    Eve hob den Blick immer noch nicht. »Ich bin die ganze Zeit am Weinen«, sagte sie. »Ich hasse das. Ich will ihn nicht verlieren.
    Aber es fühlt sich an, als würde er sich immer weiter von mir entfernen, weißt du? Und ich hab keine Ahnung, was er empfindet. Was er fühlt. Ob er überhaupt fühlt. Es ist schrecklich.«
    Claire schluckte schwer. »Ich glaube, er liebt dich noch.«
    Jetzt hatte sie Eve dazu gebracht, sie anzusehen - aus großen, verletzlichen dunklen Augen, die tiefschwarz umrandet waren. »Echt? Weil... ich dachte nur...« Eve holte Luft und schüttelte den Kopf. »Ich will nicht, dass er mich verlässt. Es wird so wehtun und ich habe so große Angst davor, dass er eine andere findet. Eine Bessere, weißt du?«
    »Also das wird nicht passieren«, sagte Claire. »Niemals.«
    »Das sagst du. Du hast ja nicht gesehen, wie sich die Mädchen nach seinen Auftritten auf ihn stürzen.«
    »So was würdest du natürlich nie tun.«
    Eve blickte abrupt auf, lächelte flüchtig und senkte dann wieder den Blick. »Ja, okay, was soll's. Aber es ist was anderes, wenn es mein Michael ist und sie diejenigen sind, die total, du weißt schon... Jedenfalls ist er immer so furchtbar nett zu ihnen.«
    Claire sprang neben ihr auf den Trockner und ließ ihre Beine im gleichen Rhythmus baumeln wie Eve. »Er muss nett sein, oder?

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