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Flirtverdacht Roman

Flirtverdacht Roman

Titel: Flirtverdacht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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noch genug Zeit bleibt, in meinem Lieblingscafé vorbeizuschauen und mir eine Brioche und ein Schwätzchen mit meinem Lieblingskellner zu gönnen.
    Pierre und ich sehen uns immer noch hin und wieder, allerdings natürlich nicht mehr so oft wie früher, da ich nicht mehr in der Bar arbeite. Und seitdem ich auch vormittags Kundentermine habe, haben sich meine gemütlichen Vormittage mit Brioche und langen Gesprächen auf ein- bis zweimal pro Woche reduziert.
    Er fragt mich immer noch regelmäßig, ob ich mit ihm ausgehen möchte, und ich sage immer wieder Nein. Doch seine Zuversicht ist unerschütterlich, und ich bin immer wieder von seiner Hartnäckigkeit beeindruckt. Jedes Mal, wenn ich ihm eine Abfuhr erteile, schwört er mir, dass ich eines Tages meine Meinung ändern werde. Doch da ich jetzt bereits vier Monate ohne ein einziges Date in Paris lebe, bin ich mir ziemlich sicher, dass ich noch eine Weile allein sein möchte.
    Ich ziehe mich an, föne mir die Haare und lege Make-up auf, dann verlasse ich mit der Aktentasche in der Hand das siebenstöckige Gebäude im klassischen Haussmann-Stil. Ich nehme mir ein Taxi, nenne dem Fahrer das Café Bosquet in der Nähe der École militaire, und er gibt Gas.
    Nach einem raschen Frühstück mit meinem üblichen thé au lait und Brioche und ein paar heiteren Scherzen von Pierre steige ich wieder in ein Taxi und richte mich auf die Fahrt in die Außenbezirke der Stadt ein, wo sich das wirtschaftliche Zentrum von Paris befindet.
    Als ich am Konferenztisch Platz nehme, eröffnet mir mein Vater: »Ich übernehme nur die Begrüßung und überlasse die Verhandlungen dir. Es läuft bestimmt viel reibungsloser, wenn ich mich nicht einmische.«
    Ich ziehe meinen Spiralblock aus der Aktentasche und lege ihn vor mich hin. »Kein Problem. Ich schaffe das schon. Ich habe so etwas schon häufiger alleine gemacht«, versichere ich ihm, während wir darauf warten, dass die andere Partei erscheint.
    Mein Dad lehnt sich zurück; er wirkt äußerst entspannt. »Klingt gut.«
    »Erzähl mir doch nochmal, was dieser Typ eigentlich will.«
    Mein Vater verschränkt die Hände im Schoß und erklärt: »Wir haben vor ungefähr einem Jahr eine Personengesellschaft gegründet, doch irgendwann wurde alles etwas kompliziert, und er hat behauptet, ich würde mich nicht an meinen Teil der Abmachung halten. Vor ein paar Monaten wurde die Partnerschaft schließlich aufgelöst.«
    »Und wieso sind wir dann hier?«
    Mein Dad zuckt die Schultern. »Er hat mich vor ein paar Tagen angerufen und gesagt, dass er sich gerne aussöhnen würde. Und eine neue Abmachung treffen möchte.«
    Ich mache mir ein paar Notizen auf meinem Block. »Ist das für dich denn in Ordnung?«
    Er nickt. »Klar. Ich fand immer, dass es eine gute Partnerschaft war. Ich bin nur froh, dass ihm das endlich auch klargeworden ist.«
    Aus irgendeinem Grund scheint sich mein Dad über seine letzte Äußerung ziemlich zu amüsieren, und ein vielsagendes Lächeln spielt um seine Lippen.
    Ich sehe ihn seltsam an. »Was ist?«
    Doch er schüttelt nur den Kopf und grinst weiter. »Nichts.«
    Ich verdrehe die Augen. »Wie du meinst, Dad.«
    Darüber lacht er. »Sieht so etwa dein ausgefeiltes Verhandlungsgeschick aus?«
    Doch ich lächele nur zurück. »Ja, offensichtlich.«
    Kurz darauf geht die Tür auf, und die Assistentin meines Vaters kommt herein. Sie spricht mit starkem französischen Akzent, die gedehnten Silben rollen von ihrer Zunge wie eine verzauberte Melodie. »Mr Ree-shar ist da. Er macht sich noch kurz frisch.«
    » Merci , Yvette«, erwidert mein Vater höflich lächelnd.
    Ich beuge mich zu ihm. »Wie heißt der Typ? Ree-shar?«
    Er lacht. »Nein, das ist nur die französische Aussprache. Yvette hat manchmal ihre Schwierigkeiten mit amerikanischen Namen.«
    Ich nickte verständnisvoll. »Und wie spricht man ihn richtig aus?«
    »Auf Englisch heißt er Richards.«
    Ich runzele die Stirn und lehne mich zurück. »Oh. Das ist Jamies Nachname.«
    Wieder macht sich ein vielsagendes Lächeln auf dem Gesicht meines Vaters breit. »Ach, wirklich? Das hatte ich ganz vergessen. Wohl ein ziemlich häufiger Name.«
    »Ja«, murmele ich, senke den Kopf und kritzele eifrig auf meinem Block.
    Doch als ich wieder aufsehe und meinen Dad genauer betrachte, wirkt er irgendwie anders als sonst. Er wirkt … ich weiß auch nicht … hinterhältig, in dieser Richtung. Ich will gerade eine Bemerkung dazu machen, da öffnet sich quietschend die Tür, und Mr

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