Flitterwochen auf Dream Island
Besuchern?”
“Jemanden, der meine Tochter skrupellos ausnutzt, brauche ich wohl kaum höflich zu behandeln”, entgegnete Mrs. Hunt hitzig.
“Das denken Sie also von mir?”
“Ich denke es nicht nur, ich weiß es. Normalerweise würde meine Tochter niemals mit jemandem wegfahren, den sie gerade erst kennen gelernt hat. Sie wussten, dass Isabel die Trennung von Luke noch nicht verkraftet hatte, aber das scheint Sie ja nicht abgehalten zu haben.”
Rafe beschloss, ein für alle Mal reinen Tisch mit Isabels Mutter zu machen. Schließlich hatte er nichts zu verlieren. Er stellte seinen Teller ab und stand auf. “Nein, es hat mich nicht abgehalten, Mrs. Hunt”, sagte er ruhig. “Und ich kann Ihnen auch sagen, warum. Ich habe mich in Ihre Tochter verliebt, als ich sie zum ersten Mal gesehen habe. Ich liebe sie über alles und möchte sie heiraten.”
Ungläubig blickte Mrs. Hunt ihn an. Ihr schien es die Sprache verschlagen zu haben.
“Natürlich habe ich Isabel das alles noch nicht gesagt”, fuhr Rafe fort. “Es wird noch einige Zeit dauern, bis sie für die Ehe bereit ist. Momentan hat sie keinerlei Vertrauen zu Männern und würde mir ganz einfach nicht glauben. Genau wie Sie glaubt Isabel, ich wäre nur auf Sex aus. Aber das stimmt nicht.”
“Wollen Sie damit sagen, dass … dass Sie nicht mit ihr geschlafen haben?”
Rafe musste lächeln. “Nein, das ist ein Missverständnis. Ihre Tochter ist wunderschön, und ich bin ein Mann, kein Eunuch. Aber Isabel hat viel mehr zu bieten als nur Sex. Sie ist etwas ganz Besonderes, eine großartige, mutige und sehr stolze Frau. Schade, dass nicht einmal ihre eigene Mutter das erkannt hat.”
“Aber es ist mir durchaus bewusst! Isabel ist ein wundervoller Mensch.”
“Mir scheint, das haben Sie ihr nicht allzu oft gesagt – wenn überhaupt. Nach allem, was ich mitbekommen habe, denkt Isabel, sie wäre in Ihren Augen ein Flittchen.”
“So etwas denke ich ganz und gar nicht! Wie kommt sie nur darauf?”, rief Mrs. Hunt empört aus.
“Isabel hat sicher ihre Gründe. Sie sollten Ihrer Tochter sagen, was Sie von ihr denken. Es könnte sein, dass Sie Isabel sonst verlieren. Schließlich ist sie jetzt finanziell unabhängig und hat sicher keine Lust, sich ständig von Ihnen kritisieren und Vorwürfe machen zu lassen.”
“Aber ich … oh nein, hätte ich doch nur meinen Mund gehalten …” Mrs. Hunt sah so niedergeschlagen aus, dass Rafe unwillkürlich Mitleid mit ihr bekam.
Vielleicht war er etwas zu hart mit ihr ins Gericht gegangen. Aber irgendjemand musste doch endlich einmal Isabels Partei ergreifen und sich für sie einsetzen. Denn offenbar hatte das bisher niemand getan. Schon gar nicht dieser verdammte Luke, dachte Rafe.
“Sie müssen Isabel zeigen, dass sie vorbehaltlos geliebt wird”, fuhr er etwas sanfter fort. “Also nicht nur dann, wenn Ihre Tochter das tut, was Sie für richtig halten. Denn auch Sie können sich täuschen. Und bitte erzählen Sie ihr nichts von dem, was ich Ihnen anvertraut habe.”
“Und Sie lieben meine Tochter wirklich?”
“Mehr, als ich je eine Frau geliebt habe”, sagte Rafe aufrichtig. “Ich werde Isabel heiraten, Mrs. Hunt. Ich möchte nur den richtigen Zeitpunkt abwarten, um ihr einen Antrag zu machen.”
Mrs. Hunt lächelte überglücklich. “Das sind wirklich wundervolle Neuigkeiten. Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Denn Isabel hat immer davon geträumt zu heiraten und …” Plötzlich unterbrach sie sich und sah Rafe erschrocken an.
“Sie … Sie wissen aber, dass Isabel sich ein Baby wünscht?”, fragte sie ängstlich. “Ich hoffe, das ist kein Problem für Sie?”
Rafe lächelte. “Nein, ganz und gar nicht, Mrs. Hunt. Ganz im Gegenteil: Ich hoffe, das wird die Lösung für alles sein.”
“Die Lösung?” Mrs. Hunt sah ihn einen Moment lang verständnislos an. Dann lächelte sie, und ihre grauen Augen glänzten. “Ach so”, sagte sie und nickte. “Ich verstehe.”
“Ich hoffe, Isabel wird Ihre ganze Unterstützung bekommen, wenn mein Plan erfolgreich ist.”
“Sie können sich ganz auf mich verlassen, Rafe.”
“Vielen Dank, Mrs. Hunt.”
“Bitte nennen Sie mich doch Dot.”
“Also gut.” Er lächelte schalkhaft. “Drücken Sie mir bitte die Daumen, Dot.”
“Ich glaube nicht, dass so etwas nötig sein wird, Sie scharfer Kerl!”
“Dot, ich bin schockiert!”
“Ich bin nicht zu alt, um zu erkennen, was Isabel in Ihnen sieht. Allerdings finde ich, Sie sollten ihr
Weitere Kostenlose Bücher