Flitterwochen mit dem Millionaer
gebleicht, und es war nicht einmal ein Hauch von Bräune an ihr zu entdecken. Ihr Verlobter hatte sich hinter ihr aufgebaut, die Fäuste in den Taschen. Er trat unruhig von einem Fuß auf den anderen, als wünschte er sich weit fort.
Jonah streckte Eloisas Stiefvater die Hand entgegen. „Es tut mir leid, dass ich mich verspätet habe, Sir. Ich bin Eloisas Verabredung für die Party heute Abend. Mein Name ist Jonah Landis.“
Dieses Mal würde sie ihn wohl nicht so einfach loswerden.
Harry Taylor riss die Augen auf. „Landis? Wie Landis aus Hilton Head in South Carolina?“
„Ja, Sir, das ist meine Familie.“
„Oh, ich bin Harry Taylor, Eloisas Vater.“
In den Augen des Mannes blitzten förmlich die Dollarzeichen auf wie bei einer Cartoonfigur.
Eloisa zuliebe verkniff Jonah sich seinen Ärger. Allerdings hatte er mittlerweile gelernt, mit solchen Menschen umzugehen, die sich seines Geldes wegen bei ihm einschleimen wollten.
Ein Fotograf trat von hinten vor, um einen besseren Winkel zu erwischen. Vermutlich hätte ihr Stiefvater ihm am liebsten noch angeboten, seine Kameratasche zu halten.
Audrey boxte ihren gähnenden Verlobten in die Seite, hakte sich bei ihm unter und trat einen Schritt näher. „Wann haben Sie und Eloisa sich denn kennengelernt, Mr Landis?“
„Nennen Sie mich doch Jonah.“ Er konnte spüren, wie Eloisas Herzschlag sich beschleunigte.
„Ich habe Eloisa vergangenes Jahr während ihres Austauschstudienjahres in Spanien getroffen. Ich habe sie nicht vergessen können, und jetzt bin ich hier.“ Jedes Wort davon entsprach der Wahrheit, und er hörte Eloisa erleichtert aufseufzen.
Audrey lockerte den erbarmungslosen Griff um den Arm ihres Verlobten ein wenig, um sich an die Seite ihrer Schwester für die nächste Fotorunde zu schlängeln. „Du steckst doch voller Überraschungen.“
„Nicht freiwillig.“ Eloisa lächelte verkrampft. „Außerdem ist das hier dein Abend. Ich würde nichts tun, um davon abzulenken.“
Ihre Stiefschwester blinzelte und musterte Jonah von Kopf bis Fuß. „Hey, wenn er mein Date wäre, würde ich mich in der Aufmerksamkeit der Medien regelrecht sonnen.“
Zur Hölle, was für eine komische Familie war das denn? Jonah zog Eloisa dichter an sich heran und übermittelte Audrey damit ein deutliches Signal, auf Abstand zu gehen. Ihre Antwort bestand aus einem Lächeln, während sie spielerisch mit einer Hand durch ihr schulterlanges Haar fuhr. Ihr Verlobter, der arme Trottel, schien ihr Flirten gar nicht zu bemerken.
Eloisa presste ihr Gesicht an seine Schulter. Als Jonah sie beruhigen wollte, bemerkte er, dass sie weder aufgebracht war noch seine Nähe suchte. Sie versteckte sich lediglich vor der klickenden Kamera.
Der Fotograf machte unentwegt ein Foto nach dem anderen, sodass sie von den Blitzlichtern nahezu geblendet wurden.
Audrey stupste ihre Schwester ermutigend an. „Jetzt mach schon. Lächele in die Kamera. Du versteckst dich schon den ganzen Abend, und ich könnte für mein Hochzeitsalbum ein paar schöne Fotos gut gebrauchen.“
Eloisa zog an dem Band, das ihren Pferdeschwanz zusammengehalten hatte, und ihr Haar ergoss sich wie ein seidener Teppich über ihre Schultern und ihren Rücken. Sie war Jonah nie eitel vorgekommen, aber die meisten Frauen wollten wohl vor der Kamera ihre beste Seite zeigen. Als er allerdings näher hinsah, fiel ihm auf, dass sie sich hinter ihrem Haar versteckte. Der Typ bekam zwar seine Fotos – hätte Eloisa sich geweigert, hätte das zweifellos eine Szene mit Audrey heraufbeschworen –, aber es würde keine deutliche Aufnahme von Eloisas Gesicht geben.
Allmählich sickerte die Erkenntnis zu ihm durch, dass es zwischen ihnen ein größeres Problem gab, als er angenommen hatte. Er hatte mitbekommen, dass sie ein Geheimnis aus ihrer königlichen Abstammung machen wollte, und respektierte ihr Recht, so zu leben, wie es ihr gefiel. Doch bis zu diesem Moment war ihm nicht bewusst geworden, wie weit sie gehen würde, um ihre Anonymität zu wahren. Das konnte Schwierigkeiten bereiten. Denn als Angehöriger der Familie Landis musste er damit rechnen, ständig im Rampenlicht zu stehen. Allein durch seine Gegenwart hatte er sie in den unerbittlichen Blick der Medien gezogen.
Er hatte Rache für ihren Verrat gewollt, aber keineswegs ihr Geheimnis öffentlich machen wollen. Dafür schwebten ihm andere, wesentlich verlockendere Gedanken vor, um sie endgültig aus dem Kopf zu bekommen.
3. KAPITEL
Eloisa wünschte,
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