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Fluch der Hestande

Fluch der Hestande

Titel: Fluch der Hestande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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uns«, sagte Ilfa bestimmt.
    »Was macht dich so sicher?«
    Ilfa zuckte die schmalen Schultern. »Ich weiß es eben. Vater und seine Schar haben aus mir einen guten Jäger gemacht. Ein guter Jäger weiß auch, wann er gejagt wird.«
    Ilfa verhielt mitten im Schritt.
    »Es muß sehr nah sein«, flüsterte er.
    Mythor nickte nach einem Augenblick. »Ich denke, ich sehe etwas… grüne Steine, die sich bewegen… ein gutes Stück vor uns…«
    »Ich sehe sie auch. Ich zähle drei.«
    »Was sind sie?« fragte Mythor.
    »Feinde«, erwiderte Ilfa lakonisch. Er spannte den Bogen.
    »Sie sind kein gutes Ziel.«
    »Gut genug für mich«, erklärte der Junge bestimmt.
    Aber Mythor hielt ihn am Arm. »Warte. Vielleicht sind sie friedlich.«
    »Obwohl sie uns auflauern?« erwiderte Ilfa ungläubig.
    »Vielleicht weil sie uns für Feinde halten…«
    »So laß uns wenigstens ihre Überzahl ausgleichen«, schlug Ilfa vor.
    Mythor zögerte. »Ich will mit ihnen reden. Sie könnten etwas wissen…«
    Ilfa senkte den Bogen und nickte. »Mag sein«, stimmte er zu. »Aber dann reden wir aus sicherer Entfernung.«
    »Du traust wohl niemandem?«
    »Niemandem. Und als dein Freund rate ich dir: laß deine Neugier niemals stärker als dein Arm sein.«
    »Du hast recht, Freund. Mein leerer Kopf ist ein Plagegeist, aber in dieser Welt ist es leichter, ihn zu verlieren, als ihn zu füllen.«
    Ilfa grinste. »Die Wahrheit ist, daß deine Fragen auch meine Neugier geweckt haben. Ich möchte mehr über dich wissen.« Er senkte den Blick unter Mythors forschenden Augen. »Rasten wir hier und lassen wir sie den nächsten Schritt tun. Wenn es nur drei sind, werden wir mit ihnen fertig.«
    Sie ließen sich auf den Steinen nieder, scheinbar ohne große Wachsamkeit, doch sie ließen die grünen Gestalten nicht aus den Augen. Sie aßen einige Bissen vom Fleisch des Bären, den sie erlegt hatten, bevor sie vor zwei Tagen in diese Felsenebene kamen. Das gebratene Fleisch war an den Grenzen der Haltbarkeit angelangt. Sie brauchten frische Beute. Aber in dieser Öde schien es nichts Lebendes zu geben – außer diesen drei Gestalten.
    »Ist dir aufgefallen, daß es wärmer geworden ist?« fragte Ilfa.
    »Ja, aber ich war nicht sicher.«
    »Es kommt aus dem Boden. Die Steine sind warm.«
    Mythor nickte. Er tastete danach. Sie waren in der Tat wärmer als die Luft. Aus den Augenwinkeln sah er, wie die drei Gestalten sich bewegten. Sie glitten zwischen den Felsen vorwärts.
    Ilfa legte sein Schwert vor sich auf den Boden und griff nach dem Bogen.
    Auch Mythor griff nach dem Schwert. Sie waren nah genug. Er stand auf.
    »Wer seid ihr?« rief er.
    Die grünen Gestalten erstarrten. Dann sprangen sie auf und stießen ein lautes Geheul aus. Sie waren barbarische Krieger, die mächtige, hammerähnliche Waffen schwangen. Sie waren fast nackt, mit gedrungenen, muskulösen Körpern – und ihre Haut war grün.
    Ihr Ansturm sah nicht nach Palaver aus.
    Ilfa spannte den Bogen, schnellte hoch und ließ den Pfeil noch in der Bewegung von der Sehne.
    Einer der Grünen fiel keine zwei Dutzend Schritt vor ihnen. Die beiden anderen hielten an und starrten auf die leblose Gestalt ihres Gefährten. Dann hoben sie mit einem Aufbrüllen ihre Hämmer, aber sie verhielten mitten im Schritt, als sie sahen, daß Ilfa erneut einen Pfeil an die Sehne legte und den Bogen spannte. Mit einem wütenden Knurren wichen sie zurück, duckten sich zwischen das Geröll und machten sich mit blitzartigen Sprüngen von Deckung zu Deckung davon, bis der weiße Dunst sie verschlang.
    Ilfa ließ den Bogen sinken. »Wir werden wachsamer als bisher sein müssen.«
    Mythor nickte. Mit der Klinge in der Faust ging er auf den Gefallenen zu. Ilfa folgte ihm, ohne die Augen vom milchigen Horizont zu lassen.
    »Hast du Krieger wie diese schon gesehen?« fragte Mythor.
    Ilfa schüttelte den Kopf.
    Der Tote war fast einen Kopf kleiner als Mythor, aber ungleich muskulöser und kräftiger. Die grüne, ölig glänzende Haut hätte ihn im Wald gut getarnt, doch hier zwischen den grauen Felsen konnte es kaum Auffälligeres geben. Seine Züge wirkten tierhaft: die niedrige Stirn, die kleinen Augen unter dicken Brauenwülsten, die flachgedrückte Nase, den fast rachenhaften Mund mit den Zähnen des Fleischfressers. Ein Anflug von grauem Haar war an den Backen zu sehen. Das Kopfhaar fiel in brustlangen blauschwarzen Strähnen.
    Ein Streifen weichen Leders war als einziges Kleidungsstück zwischen seine Schenkel

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