Fluch der Toten: Roman (German Edition)
ich im Moment bin. Es kann Jahre dauern, wenn nicht gar Jahrzehnte, bis so etwas entwickelt ist. Dieser Impfstoff ist wie Zauberei. Gestern hatten wir nichts, heute haben wir eine immune Laborratte. Es ist wie ein Lotteriegewinn. «
Shermans Neugier war höchst befriedigt. » Thomas! « , rief er über die Schulter hinweg.
Der grauhaarige Sergeant Major schob den Kopf aus dem Rahmen einer Tür und schaute nach rechts und links. Erst dann nahm er Sherman wahr. » Sir? «
» Sagen Sie Denton, er soll den heutigen Raubzug anführen. Er hat die Leitung. Sie und ich gehen ins Labor runter. Anna arbeitet an etwas, und ich möchte, dass wir dabei sind. Ach, und schnappen Sie sich auf alle Fälle Stiles. Könnte sein, dass er etwas Blut spenden muss. Und holen Sie Rebecca. Vielleicht kann sie auch helfen. «
Trevor war inzwischen in sein Zimmer zurückgekehrt und zog Gerätschaften aus einer ramponierten Holztruhe am Fuß seiner Behelfskoje. Dabei murmelte er vor sich hin.
***
Die im Eingangsbereich des HQ versammelte Gruppe war kleiner als üblich.
Brewster, den leeren Rucksack geschultert, verzog beim Zählen der Köpfe das Gesicht. » Ich vermisse einige Leute « , murmelte er.
» Yeah « , fügte Denton hinzu. » Wo ist Frank? Und wo ist Thomas? Ich dachte, bei diesem Raubzug sind alle dabei. Und dass wir unseren Hals alle gleichzeitig riskieren, oder? «
» Ich auch « , nuschelte Brewster. Er überprüfte die Läufe seiner Flinte und versicherte sich, dass sie geladen waren. Zufrieden und mit einem metallischen Klicken klappte er sie wieder zusammen. » Schätze, ’n hoher Dienstgrad bringt auch Privilegien. «
Die tiefer ins HQ hinein führenden Doppeltüren flogen auf. Sergeant Major Thomas hatte sie aufgestoßen. Seine Miene war nichtssagend.
» Planänderung « , verkündete er auf seine typisch knurrige Art. » Sherman ist indisponiert und heute nicht dabei. Stiles! «
Mark Stiles, damit beschäftigt, in einem Karton voller Gerätschaften zu kramen, die man in den Gebäuden der Umgebung zusammengetragen hatte, hielt inne und schaute auf. » Sergeant Major? «
» Lassen Sie alles fallen, und düsen Sie zum BL -Flügel. Sherman und Demilio brauchen Sie dort. Aber fix. « Thomas schaute sich um. » Wo ist Hall? « , fragte er, die Hände in die Seiten gestemmt, während sein Blick den Raum absuchte.
» Hier « , meldete sich Rebecca aus der Ecke. Sie hatte sich in einen Sessel gefläzt und das Gesicht in einer sechs Monate alten Zeitschrift vergraben. Sie hatte das Blatt schon so oft gelesen, dass sie manche der darin enthaltenen Artikel auswendig hersagen konnte, aber sie las es trotzdem ein weiteres Mal.
» BL 4, gilt auch für Sie. Sherman und Demilio erwarten Sie beide. Na los doch, machen Sie schon, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit! « Thomas deutete auf die Tür.
Rebecca warf die Zeitschrift auf den Tisch, stand träge auf, reckte sich und gähnte leise. » Na schön, na schön. Ich geh ja schon. «
Stiles hielt ihr die Schwingtür auf. Rebecca ging ohne ein Wort des Dankes hinaus. Stiles warf einen erheiterten Blickauf die anderen Anwesenden und schloss sich ihr an.Die Tür fiel hinter ihnen zu. Zusammen gingen sie durch den Gang zu der Treppe, die in die Biosicherheitslabors führte.
» Dann hast du ja wohl das Kommando, Thomas, oder? « , fragte Denton grinsend. » Wenn Sherman nicht kann. «
» Nein « , nuschelte Thomas und verschränkte die Arme vor der Brust. » Die wollen auch, dass ich da unten bleibe. Du hast das Kommando. «
Der Kanadier wirkte erschreckt. » Moment…Was, ich? Ich bin Pressefotograf! Ich bin kein Anführertyp. Nimm Brewster oder sonst wen. «
Brewster schüttelte schnell den Kopf. » Oh, nein. Nein, nein, nein. Das würde zu nichts Gutem führen. Einmal, in der Grundausbildung, hat man mich zum Gruppenführer gemacht. Es hat einen ganzen Tag gedauert. Nein. «
» Was ist passiert? « , fragte Jack grinsend.
Brewster öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch dann überlegte er es sich noch einmal und schüttelte den Kopf. » Ihr würdet es ja doch nicht glauben. Aber man hat mich noch am selben Abend meines Amtes enthoben. Belassen wir es dabei, okay? «
Jack zuckte die Achseln.
» Endlich tut sich mal was « , sagte Juni. Sie schwang sich einen Rucksack über und schnallte einen Pistolengurt um ihre schlanke Taille. » Wird aber auch Zeit, dass ich mal vor die Tür komme. «
Thomas runzelte die Stirn. » Tut mir leid, Juni. Aber wir brauchen noch
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