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Fluch der Toten: Roman (German Edition)

Fluch der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Fluch der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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ihrer Eile sogar den Stuhl um, auf dem sie gesessen hatten. Nur Hal, Harris und die Seeleute blieben sitzen.
    Stiles sah die Reaktion der Gäste und lachte bitter. » Yeah. Richtig. Ich bin infiziert. Ich bin ein Morgenstern-Überträger. Aber lasst eure Knarren stecken. Ich bin vielleicht ansteckend, aber ich werde nicht über euch herfallen. «
    » Das verstehe ich nicht « , sagte Katie mit verdutzter Miene. » Wieso…? «
    » Ich bin wahrscheinlich immun. « Stiles sprach leise und deutlich. » Ich weiß auch nicht, warum. Oder wieso. Ich bin einfach normal geblieben. «
    » Wie ist es passiert? « Ron griff nach dem Bierglas, das Eileen für ihn gefüllt hatte. Er kippte es schnell hinunter.
    » Das ist eine lange Geschichte « , sagte Stiles. » Nachdem ich die Infizierten von euch weggelockt hatte – was nicht einfach war, das kann ich euch sagen –, bin ich in einen alten Laden eingestiegen und hab mich verbarrikadiert. Dann hab ich darauf gewartet, dass ich abkratze. «
    In der Kneipe war es still. Alle lauschten Stiles’ Geschichte.
    » Ich hab auch über Selbstmord nachgedacht. Ich wollte keiner von denen werden. Dann stieß ich in dem Gebäude auf einen Infizierten und dachte: So einer will ich nicht sein. Ich würde alles dafür tun, nicht so was zu werden. Aber ich hab’s nicht geschafft, mich umzubringen. Ich hab mich hingesetzt, mir den Lauf meiner Waffe in den Mund geschoben und beinahe auch den Abzug betätigt, aber dann konnte ich es doch nicht. Ich hab es immer wieder versucht. Es wurde fast zu einem Ritual. Irgendwas hat mich immer am Abdrücken gehindert. Also hab ich dagesessen und gewartet. Als die erste Woche rum war, wurde mir klar, dass mir nicht mal übel wurde. Dann dachte ich, dass es in meinem Fall vielleicht nur etwas länger dauert, also hab ich mich wieder hingesetzt und weiter abgewartet. Könnt ihr euch vorstellen…Könnt ihr euch auch nur vorstellen, wie es ist, wenn man dasitzt und weiß, dass man sterben wird? Dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis man zu dem wird, was man monatelang bekämpft hat? «
    Die Anwesenden konnten Stiles’ umherschweifendem Blick nicht standhalten. Sie schauten in ihr Bier und in ihr Essen und taten so, als hörten sie nicht, was der Soldat erzählte, aber sie lauschten konzentriert jedem einzelnen seiner Worte.
    » Ich hatte kein Fieber. Kein Delirium. Nichts. Da war nur ’ne eklige Bisswunde, die nicht richtig heilen wollte. « Stiles deutete auf sein bandagiertes Bein. » Also hab ich mich in dem Laden verbarrikadiert, etwas Proviant gehortet und mich klein gemacht. Dann wurde mir etwas klar, das ebenso deprimierend war…Als ich schon dachte, jetzt hat es dich doch noch erwischt, wartete ich auf meinen Tod. Und dann auch wieder nicht… « Stiles stieß ein trauriges Lachen aus. » Mir wurde klar, dass ich mich in der gleichen Situation befand wie zuvor. Ich saß immer nur da und wartete auf den Tod. «
    » Wie bist du dann hierhergekommen? « , fragte Ron.
    Stiles deutete mit einem Finger auf Harris. » Die Kavallerie hat mich gefunden. Wir haben uns zuerst gegenseitig beschossen, doch als wir erkannten, dass keiner von uns infiziert war, haben wir uns sozusagen zusammengetan. «
    Hal räusperte sich, und die Gäste schauten in seine Richtung. » Und deswegen muss Stiles nach Omaha. Wir könnten hierbleiben, wenn wir wollten – aber er nicht. Er ist der Einzige, von dem wir wissen, dass er auf natürliche Weise immun gegen den Morgenstern-Erreger ist. Sein Blut ist der Schlüssel. Er könnte die Menschheit vor dem Aussterben bewahren. Deswegen gehe ich mit ihm. Ich bin zwar schon außer Dienst, aber noch nicht tot. Und so soll es auch noch ’ne Weile bleiben. «
    » Scheiße, ich bin auch dabei « , sagte Rico und erhob sich vom Tisch. » Das wisst ihr doch. «
    » Ich auch « , sagte Hillyard. » Von hier aus in die Hölle und zurück. « Allen klopfte ihm zustimmend auf die Schulter.
    Wendell sagte nichts, verschränkte aber die Arme vor der Brust und nickte. Seine Matrosen taten das Gleiche.
    » Ich will ebenfalls nach Omaha « , sagte Harris. » Hab nie was anderes geplant. Meine MP und alle Munition, die ich tragen kann, sind auch dabei. «
    Ron und Katie tauschten einen Blick. Dann schauten sie zum Tisch und den Männern hin, die ihn umstanden. » Wir sind auch dabei. In Abraham konnten wir verschnaufen. Es gefällt uns hier. Aber diese Chance können wir uns nicht entgehen lassen. Keaton? «
    Der Sheriff schaute Ron an. Seine

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