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Fluch der Toten: Roman (German Edition)

Fluch der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Fluch der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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teilnahmslose Miene zeigte ein Stirnrunzeln.
    Thomas, der es bemerkte, verfiel sofort in Schweigen und hob seine Waffe. Sherman tat es ihm gleich.
    Mbutu wandte sich einer Ladenfront zu. Sie war von oben bis unten, das Schaufenster inklusive, schwarz angemalt. Die einzige nicht schwarze Stelle war ein roter Spritzer, der den Namen des Geschäftes darstellte: Kathedrale.
    » Da rein? « Thomas deutete mit der Flinte auf die Scheibe. » Dürfte kein großes Problem sein. Die Scheiben sind schwarz gestrichen, also können die uns nicht seh… «
    Ein sattes Klatschen unterbrach ihn. Die Plünderer verfielen erneut in Schweigen. Dann wiederholte sich das Geräusch, diesmal lauter.
    Andere Geräusche gesellten sich hinzu.
    » Wir machen Mücke « , sagte Sherman.
    Das Trio verfiel in einen schnellen Lauf und hielt sich in der Mitte des breiten leeren Einkaufszentrum-Parkplatzes. Ein jähes Knacken spornte die Männer zu schnellerem Tempo an. Sie liefen vorsichtig, achteten darauf, wohin sie die Füße setzten, und gaben ihr Bestes, um die Betonklötze in der Mitte der Reihen zu meiden. Thomas’ graues Haar wehte in einem fort von links nach rechts, aber er hieltnachGefahren Ausschau. Er sah einen einsamen einzelnen Lieferwagen, der fast am Ende des Kaufhauses abgestellt war.
    Mit einem ohrenbetäubenden Krachen flog das Schaufenster des Ladens aus dem Rahmen und zerbrach auf dem Asphalt. Mbutu, der einfach nicht anders konnte, blieb auf der Stelle stehen und schaute zurück, um sich anzusehen, was aus dem Laden kam, um sich an ihre Fersen zu heften. Wenn man nach seiner Miene urteilte, schien er nicht zu wissen, was er davon halten sollte.
    Fünf einstige Minderjährige, nun blinde und sabbernde Ungeheuer, sprangen oder fielen durch die kaputte Scheibe ins Freie. Sie sahen aus wie Angehörige der gleichen unorthodoxen Armee: schwarze Hemden über schwarzen Sackhosen, an denen silberne Ketten und Armbänder befestigt waren. Jede Menge Metall fiel von verwesendem Fleisch ab, dessen Gewicht nach der langen Zeit der Inaktivität schwer nach unten sackte.
    » Was sind das denn für welche? « , fragte er.
    Thomas drehte sich ebenfalls um. Er hätte beinahe gelacht. » Punks. Einfach nur Tagediebe. Vor der Seuche hab ich oft zur Vorsehung gebetet, dass er diesen beknackten Emo- Luschen endlich mal zeigt, was wirkliche Schmerzen sind. «
    » Jetzt wissen sie es « , sagte Sherman. » Kommt, die sind nicht gut genug in Form, um uns einzuholen. «
    Er und Mbutu wandten sich um und liefen weiter. Thomas blieb noch eine Weile auf dem Parkplatz stehen und schaute sich das Watschler-Quintett an.
    » Da fehlen einem doch glatt die Worte « , sagte er kopfschüttelnd, drehte sich um und schloss zu seinen Kameraden auf.
    ***
    Brewster schob den schweren Rucksack auf dem Rücken hin und her und verzog das Gesicht. Trevor fiel eine Zeit ein, in der Brewster gesagt hatte, sein Sturmgepäck hätte in Afrika meist siebzig Pfund gewogen. Aber damals waren natürlich andere Zeiten gewesen. Jetzt wog das Ding nur fünfunddreißig, aber die Umstände veränderten alles.
    » Ich weiß zwar, dass du nur eine Packung gesagt hast, aber die hier ist verdammt groß. Wieso konnten wir diesen Zwischenhalt eigentlich nicht auf den Rückweg verlegen? «
    » Du weißt, wie es läuft. « Trev justierte die Riemen an Brewsters Rucksack. » Manchmal läuft alles ganz locker ab, und manchmal hat man tausend Vampire am Hals. Bis jetzt ist alles ganz locker gelaufen. Aber wäre es nicht eine Schande, diese Gelegenheit zu verpassen? «
    » Und jetzt « , sagte Brewster, als sie zu dem großen Rolltor zurückgingen, » schleppe ich fünfunddreißig Pfund mit mir rum, die wir vielleicht gar nicht brauchen. Ich hätte nie gedacht, dass ich es mal sagen würde, aber die selbst gebastelten Bomben und Terroristen fehlen mir. Die wären mir wirklich jeden Tag lieber als diese beschissenen herumwatschelnden Arschlöcher. «
    Trev ging in die Knie, schob die Tür einen Zoll weit hoch und spähte hinaus. Seit dem Ausbruch der Seuche waren erst sieben Monate vergangen, und er hatte alle Stadien des Virus gesehen. Nichts konnte ihn noch überraschen, aber jeden Tag, an dem ihnen ein Sprinter begegnete, fragte er sich automatisch, wovon diese Dinger eigentlich lebten und wie sie überleben konnten. Er wusste, dass Dämonen gegen die meisten Formen von Verletzung unempfindlich waren und dass sie, selbst wenn man sie umbrachte, wieder aufstanden, doch trotz all ihrer

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