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Fluch der Toten: Roman (German Edition)

Fluch der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Fluch der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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erfüllte ihn mit wilder Freude, aber wenn er das tat, hatte er natürlich die RSA -Typen am Hals. Nein, man musste es subtiler anstellen. Leider war Herman Lutz für subtile Manöver nicht gerade bekannt.
    Er hatte allerdings in seiner Bande jemanden, der solche Dinge gut konnte. Sein Bruder George hatte ihn vor dem Mann gewarnt. Er solle ihn nie aus den Augen lassen. Es war nur Hermanns Rücksichtslosigkeit zu verdanken, dass es noch zu keinem Staatsstreich gekommen war, denn er wusste seine Männer in Schach zu halten. Der fragliche Mann hieß Patton. Patton war ein Dorn in Hermans Pratze. Im Gegensatz zu Hermanns brutalen Methoden oder Georges fortwährender Tücke war Patton ein erfreulicher Zeitgenosse. Und komisch. Ein wirklich netter Kumpel, mit dem man gern abhing. Er hatte jedoch eine Art, die…Immer wenn Herman Lutz eine gewisse Zeit mit Patton geredet hatte, überkam ihn das Gefühl, dass Patton ihn aufzog. Er tat es aber nie so, dass Herman seine Rede als offen beleidigend identifizieren konnte.
    Patton hatte nützliche Eigenschaften, und dies war eine davon. Patton wusste vermutlich immer ganz genau, was er tat.
    Eine Stunde nach der Trennung von Agent Sawyer sichtete Lutz sein Lager. Er pfiff drei Töne, um den anderen zu signalisieren, wer auf sie zukam, damit keiner der schießwütigen Kerle seinen Schädel durchlöcherte. Auf ihn war im vergangenen Monat mehr als einmal geschossen worden; vor allem, seit man sie mit Feuer aus ihrer Festung vertrieben hatte. Deswegen vermutete er, dass man ihn nicht mit jemandem verwechselt hatte. Tatsächlich vermutete Lutz, dass Jenkins der Schütze war, aber ihm fehlte der Beweis. Wenn er weiterhin der Boss bleiben wollte, konnte er ohne konkreten Beweis nicht einfach einen der seinen kaltmachen.
    Trotzdem. Er hatte Jenkins an irgendeinem Abend mal verdroschen, um ihm zu verdeutlichen, dass er noch immer der Häuptling war. Mit blutigen Lippen und angeknacksten Zähnen hatte Jenkins ihm versichert, dass er nun genau wisse, wo sein Platz sei.
    Lutz pfiff trotzdem.
    Fünf Männer standen im Lager, alle gafften ihn in verschiedenen Stadien von Unterwürfigkeit oder Feindseligkeit an. So gefiel es ihm. Doch nun, da sein Bruder nicht mehr dabei war, waren die Dinge schwieriger zu organisieren. George Lutz hatte mit Menschen umzugehen gewusst. Hermann Lutz fehlte in dieser Hinsicht einiges.
    Die Männer waren alle mehr oder weniger gleich gekleidet. Blaue Jeanshosen und dunkle T-Shirts. Es war heiß, besonders jetzt, da es keine klimatisierten Räumlichkeiten mehr gab. Von allen Dingen, die Lutz so hörte, war das am meisten besprochene Thema die beschissene Julihitze.
    Der Rest seiner Bande hatte sich von der Nachricht von Sawyers bevorstehender Ankunft und dem Versprechen schneller und wütender Rache an den Menschen in Abraham beschwichtigen lassen. Deswegen saßen sie nun auf heißen Kohlen. Die fünf Kerle – Patton, Jenkins, Coke, Charlie und Blue – standen um die Reste einer Wildsau herum, von der sie sich Stücke zum Verzehr abschnitten. Lutz trat zu ihnen in den Kreis und roch das aromatische Fleisch.
    » Wo ist Ritter? «
    Coke deutete mit einem weißen Rippenknochen über seine Schulter. » Mit der Knarre irgendwo da drüben. Der doofe Trottel glaubt, er hätte den Schneemenschen gesehen. «
    Hermann lachte bellend und zog ein langes Jagdmesser aus seinem Gürtel. Dann schnitt er sich ein ordentliches Stück Fleisch ab. » Na gut, einer von euch kann es ihm sagen, wenn er wieder da ist. Wir sind im Geschäft, Jungs. Sawyer und seine RSA -Schläger fackeln das Kaff ab. Und zwar noch heute Abend. Ich weiß nur noch nicht, was wir dabei zu tun haben. «
    » Die wertschätzen uns offenbar nicht so sehr, was? « , fragte Patton hinter seinem Kotelett. Sein Blick huschte vom neben ihm stehenden Coke zu Herman. » Wir haben ihm wohl was vermasselt. «
    » Kann sein. Sawyer sagt, wir können ihm helfen, Abraham niederzubrennen, und danach können wir vielleicht mit ihm weiterziehen. Er ist noch hinter einem anderen her. Ich hab das Gefühl, dass Abraham nur ein Testlauf ist. Aber wie ich schon früher gesagt habe, ich traue diesen Regierungstypen nicht über den Weg. Wir sollten uns irgendwie absichern…für den…Patton, wie heißt das Wort, nach dem ich suche? «
    » Eventualfall. «
    » Genau. Einen Plan für den Eventualfall. Wer war auf dem Gelände? «
    » Ich « , sagte Jenkins mit seinen aufgeplatzten Lippen. » Vorgestern. «
    Hermans Gesicht zeigte nun

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