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Fluch der Toten: Roman (German Edition)

Fluch der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Fluch der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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wandte den Kopf und maß den Unteroffizier mit einem eisigen Blick.
    » Ich sagte, die Zeit ist nahe. Wissen Sie, was diese Redensart bedeutet, Soldat? «
    Der Sergeant setzte eine finstere Miene auf. » Jawohl, Sir. «
    » Da gehe ich jede Wette ein. Sagen Sie Lieutenant Huck, dass ich nun bereit bin, die Einsatzbesprechung vorzunehmen. «
    » Jawohl, Sir. « Der Sergeant wandte sich um und marschierte mit forschem Schritt zum Waffenlager.
    Landser, dachte Sawyer. Wenn ich meine eigenen Leute hier hätte, würde ich …
    Der Gedanke an alles, was er vielleicht tun würde, war wie ein Schlag aufs Gehirn.
    Zuerst mal musste er die verdammte Ärztin und ihr Heilmittel haben. Dann würde er Mason an seinen gottverdammten Eiern aufhängen und…
    » Agent Sawyer? «
    Sawyer, aus seinem Freudentraum gerissen, schaute auf und sah einen anderen Soldaten vor sich stehen. Es war ein Wachposten.
    » Was ist denn, Soldat? «
    Der Mann deutete auf die isoliert am Rande des Lagerplatzes stehenden Banditen. » Ich wurde gerade abgelöst, Sir, und da ist mir aufgefallen, dass jetzt nur noch vier von den Zivilisten da sind. «
    Sawyers Kopf zuckte jäh herum. » Was? «
    » Einer musste, glaube ich, mal schiffen… «
    » Glauben Sie? « Sawyers Blick nagelte den Posten fest; sein kalter Blick drang bis in seine Seele vor. » Sie wissen es also nicht genau? Wie heißen Sie? «
    » Corporal Sims, Sir. «
    » In Ordnung. Ab jetzt Private Sims. Kippen Sie Ihr Scheißsturmgepäck aus, und füllen Sie es mit Munition. Kommen Sie zurück, wenn Sie bereit sind, auf Jagd zu gehen. «
    Agent Sawyer wandte dem Soldaten den Rücken zu und ging mit forschem Schritt zu Lutz und dessen Männern.
    » Gott! « , schrie Patton. » Ich danke dir! Ich hab Hermann laufend gesagt, dass wir nach ihm suchen sollen, aber er hat immer nur gesagt, Sie machen uns dann kalt! «
    Agent Sawyers Blick bohrte sich in Lutz. » Was redet der da? «
    » Ähm, er sagt, dass er nicht…äh… «
    » Ich sage, dass Coke vielleicht nicht zurückkommt, Mann! Er hat sich doch schon am Anfang vor Angst fast in die Hose geschissen! Er hat ständig gefaselt, wir sollten einfach Mücke machen, und… «
    » Und was? «
    » Tja… « Patton schaute auf seine Schuhe hinab. » Tja, er hat gesagt, wir sollten uns nicht mit euch verdammten Scheißkerlen einlassen. Coke hat immer gesagt, wir sollten mit euch nicht rumhängen. «
    Ein Teil der Spannung wich aus Sawyers Schultern. » Wirklich? «
    Patton wollte nicht aufschauen. Er nickte nur.
    » Damit hatte er recht « , sagte Sawyer. » Das solltet ihr lieber nicht vergessen. Will noch jemand Mücke machen, bevor die Luft bleihaltig wird? «
    Keiner der Banditen antwortete. Sawyer drehte sich um und ging dorthin zurück, wo er hergekommen war. Dabei traf er den Soldaten, der zu ihm eilte, und nahm ihn zur Einsatzbesprechung mit.
    » Mein lieber Schwan « , sagte Ritter.
    ***
    Coke rannte durch den Wald, als wären alle Höllenhunde hinter ihm her.
    Ein kleiner Teil seines Hirns schrie ihm zu, bloß nicht anzuhalten. Scheiß auf Lutz, scheiß auf die RSA , scheiß auf die ganze verdammte Kacke. Er war nie ein braver Junge gewesen. Er hätte den Leuten in Abraham gern so wehgetan, dass er es selbst geschmeckt hätte…Aber wenn er an Sawyer dachte, krampfte sich sein Magen zusammen. Pattons Idee, ihn als feige Lusche darzustellen, war aber auch nicht gerade nett gewesen. Nein, die Mischung war für Coke ein bisschen zu hart.
    Sozusagen.
    Als tückisches Arschloch, das er nun mal war, konnte er es einfach nicht übers Herz bringen, seine Kumpane zu betrügen oder Charlie blindlings ins Lager fahren zu lassen. Falls Lutz und die anderen bei dem Überfall auf Abraham helfen mussten, hatten sie keine Gelegenheit, das nötige Ablenkungsmanöver zu inszenieren, das Charlie Gelegenheit gab, sicher da rein- und ebenso wieder rauszufahren. Die Bande bestand aus üblen Lumpen, aber es war seine Bande. Er hatte mit den Typen übelste Zeiten durchgestanden, und ob es ihm nun gefiel oder nicht: Er war einer von ihnen.
    Coke trampelte die schreiende Stimme in seinem Schädel nieder und lief schneller.
    Ihn zu schicken war richtig gewesen. Von allen Bandenmitgliedern waren Charlie und er die Einzigen, die sich regelmäßig sportlich betätigten. Die anderen Burschen stemmten schon mal Gewichte und hatten auch ordentliche Muskeln, die ihr Tun bestätigten, doch nur Coke und Charlie waren wirklich fit. Ihre gedrungenen Gestalten kündeten von langen

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