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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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Die Schlüssel hat der Schatzmeister, und der ist ein Vetter des Kanzlers.«
    »Dann sollten wir sie uns rasch holen!« Laisa verließ die Gemächer des Kanzlers und verblüffte nicht nur Yahlin, weil sie auch diesmal zielsicher den Weg fand. Doch eine solche Ansammlung von Gold und Juwelen, wie sie sie spürte, konnte es nur in der Schatzkammer geben.
    Als sie dort ankamen, stand die Tür offen, und sie hörten, dass mehrere Männer sich leise unterhielten.
    »Lasst das Zeug hier! Es belastet uns nur. Uns reichen die Kronjuwelen. Wenn wir die haben, kann die Prinzessin nicht gekrönt werden, und wir gewinnen Aufschub, um uns mit General Dram zu beraten.«
    »Wir brauchen aber Geld, um Söldner anzuwerben«, antwortete ein anderer.
    Gleichzeitig vernahm Laisa den feinen, metallischen Klang, mit dem Goldmünzen in einen Sack geschüttet wurden.
    »Beeilt euch!«, flehte der Mann, der als Erster gesprochen hatte. »Wir müssen von hier fort, bevor jemand kommt.«
    »Aber es ist schon jemand da«, rief Laisa und trat ein.
    Zwei Männer waren gerade dabei, Goldmünzen aus einer großen Truhe in einen Sack zu füllen, während ein dritter Mann ein großes Bündel in der Hand trug, das Laisa recht wertvoll erschien.
    »Legt die Sachen wieder hin und ergebt euch!«, befahl sie mit schneidender Stimme.
    Einer der Kerle packte sein Schwert und griff an. Laisa wich dem Hieb geschmeidig aus, prellte ihm die Waffe aus der Hand und stieß ihn Reolan in die Arme.
    »Einsperren und bewachen!«, sagte sie und trat auf den Mann mit dem Bündel zu. »Das solltest du hierlassen, mein Guter. Es wird gebraucht, um die neue Königin zu krönen.«
    Der Mann, der dem Aussehen nach ebenfalls ein halber Malvenon war, überlegte kurz, legte dann die Kronjuwelen auf eine Truhe und hob die Hände.
    »Ich ergebe mich und flehe Eure Majestät um Gnade an!« Wie es schien, erhoffte er sich von Yahlin eine geringere Strafe als von Laisa.
    Diese richtete ihr Augenmerk nun auf den dritten Mann. »Was ist mit dir los? Willst du dich ergeben oder sterben?«
    Der Mann sah sie an und dann Reolan, der seinen Gefangenen an die Wachen weitergereicht hatte. Dann warf er den fast vollen Sack auf den Boden. Da er diesen nicht zugeschnürt hatte, flogen die Münzen in alle Richtungen.
    Laisa schob ein paar mit den Füßen beiseite und befahl den Wachen, den Mann festzunehmen. Der schien noch immer nicht begreifen zu können, was geschehen war, denn er verstieg sich zu Drohungen, die darin gipfelten, dass General Dram mit der Armee gegen die Hauptstadt ziehen und alle, die sich gegen ihn stellten, vernichten würde.
    »Glaubst du wirklich, das Heer von Eldelinda greift an, wenn es sieht, dass die Gegenseite von einem weißen Eirun kommandiert wird?«, unterbrach Laisa ihn verärgert.
    Das Zusammenzucken des Mannes bewies ihr, dass er daran nicht gedacht hatte. Im Augenblick waren Reolan und ihre weiße Plakette ihre stärksten Trümpfe in diesem Spiel, und die gedachte sie ungeniert auszunutzen.
    Kaum waren die Schatzdiebe sicher untergebracht, suchte Laisa wieder den Schlosshof auf. Dort hatten sich unterdessen Hunderte Menschen aus dem Palast und der Hauptstadt versammelt. Beim Anblick der Katzenfrau wichen die Leute angstvoll zurück, atmeten aber auf, als sie die weiß strahlende Plakette auf ihrer Brust und vor allem den weißen Eirun in ihrer Begleitung sahen.
    »Meandir hat uns nicht vergessen!«, rief eine alte Frau aus und versuchte, Reolans Gewand zu berühren. Andere taten es ihr gleich, so dass der Eirun in einer Menschentraube verschwand. Laisa erging es kaum besser. Menschen, die begabt genug waren, um magische Farben unterscheiden zu können, wollten sich davon überzeugen, dass sie tatsächlich weiß war, und andere sahen in ihr die Retterin ihrer neuen Königin.
    Laisa machte das Ganze ein paar Minuten mit, dann fauchte sie los. »Der Erste, der mir Haare auszupft oder abschneidet, findet sich morgen auf meinem Frühstücksteller wieder!«
    Zu ihrer Überraschung lachten die Leute, und die alte Frau, die sich nun von Reolan zu ihr durchgekämpft hatte, strich ihr beruhigend über das Fell.
    »Wir haben Nachrichten aus Edania gehört, die besagen, dass der hohe Herr Khaton Euch geschickt hat. Keiner von uns würde so ungebührlich sein, Euch Haare auszureißen.«
    Da Laisa gerade ein leichtes Zupfen an ihrem Schwanz verspürte, wickelte sie diesen um ihr rechtes Bein und schob die Leute vor sich beiseite.
    »Sind der Oberpriester und der

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