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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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dann aber mehrere Schritte weiter. Dann brach es zusammen und begrub dabei König Yaelh unter sich.
    Als der Bergschrecken endlich stilllag, schlug Reolan ihm mit einigen wuchtigen Hieben den Kopf ab und trat dann schwer atmend zurück.
    »Bin ich froh, dass wir dieses Viehzeug nicht im Freien bekämpfen mussten. Hier in der Halle konnte es seine Schnelligkeit nicht ausnützen.«
    »Ich aber auch nicht«, gab Laisa unwirsch zurück.
    Sie sah sich um und stellte fest, dass Ysobel und Rongi den Kampf gut überstanden hatten. Auch Iroka fehlte nichts, denn sie hatte sich im letzten Eck der Halle hinter ein paar großen, versteinerten Tieren versteckt. Borlon hingegen stöhnte vor Schmerz, und so wandte Laisa sich an die Schlangenfrau.
    »Hilf unserem Freund!«
    Iroka schüttelte den Kopf. »Er ist ein Weißer, ein Feind!«
    »Er ist vor allem ein tapferer Kämpfer und nicht zuletzt deswegen verletzt worden, um auch deine Haut zu retten«, fuhr Laisa sie an. »Entweder kümmerst du dich jetzt um Borlon, oder …«
    Laisa brauchte nicht weiterzureden, da Iroka mit säuerlicher Miene auf Borlon zutrat.
    Als Laisa sich umsah, stellte sie fest, dass auch die Prinzessin überlebt hatte. Sie kauerte wie ein Bündel Elend in einer Ecke und schien nicht begreifen zu können, was um sie herum geschah. Dem König hingegen hatte das Gewicht des stürzenden Bergschreckens das Genick gebrochen. Auch Yachal lebte nicht mehr, und das ärgerte Laisa, weil sie gehofft hatte, mehr über die Pläne des Mannes zu erfahren.
    »Die Falle war gut vorbereitet. Also muss irgendjemand Yachal mitgeteilt haben, dass wir kommen. Diesen Kerl müssen wir unbedingt erwischen und verhören«, rief sie den anderen zu.
    »Das kann Dram gewesen sein«, flüsterte die Prinzessin. »Er ist Yachals Zuträger gewesen und kam vor kurzem äußerst erregt aus Edania zurück.«
    Laisa konnte vorerst nicht auf ihre Worte eingehen, denn Ysobel hob verzweifelt die Arme. »Borlon ist nicht in der Lage, zu gehen! Ich hoffe, er stirbt uns nicht.«
    »Ganz so schlimm ist es nicht. Ich komme schon wieder auf die Beine«, antwortete der Bor’een mit schmerzverzerrtem Gesicht.
    »Das wirst du!« Laisa nickte ihm zu und trat dann neben Prinzessin Yahlin.
    »Weißt du, wo dieser Dram zu finden ist?«
    Die junge Frau blickte jetzt mit einer stockenden Bewegung zu ihr auf. »Diese Ratte ist beim Heer und kommandiert es im Namen meines Bruders. Angeblich soll er sich mit der Armee Edanias vereinigen und gegen Revolh von Orelat ziehen. Sein Befehl ist es jedoch, in der Schlacht unserem Brudervolk in den Rücken zu fallen, damit Revolh Edanias Kriegsmacht mit einem Schlag vernichten kann.«
    »Das werden wir zu verhindern wissen. Doch eine andere Frage. Wer ist jetzt der neue Herrscher von Eldelinda? Der König ist tot!«
    »Yaelh ist …«
    »… seinem eigenen Ungeheuer zum Opfer gefallen«, ergänzte Laisa.
    Yahlin ging mit langsamen Schritten zu ihrem Bruder hinüber und wich dabei dem Kadaver des Bergschreckens im weiten Bogen aus. Tränen liefen ihr über die Wangen, als sie sich niederbeugte und Yaelh die Augen zudrückte. »Obwohl er mich versteinern und in seiner Trophäenhalle aufstellen wollte, bedauere ich seinen Tod«, sagte sie leise.
    »Ich nicht«, murmelte Reolan, der nicht verzeihen konnte, dass er als weißer Eirun von einem Herrscher der gleichen Farbe als Schaustück verwendet worden war.
    »Also, wer ist der Erbe des Königs?«, fragte Laisa um einiges schärfer.
    Nun erst schien die Prinzessin zu begreifen, was die Katzenfrau von ihr wollte. »Die Zweite in der Thronfolge bin ich und der Dritte Kanzler Yachal.«
    »Yachal war der Dritte in der Thronfolge, denn er ist ebenfalls tot.« Laisa musterte Yahlin und fand, dass das Mädchen ihr gefiel. Zum Glück war es klein genug, um noch als Terinon zu gelten. Dies erschien ihr wichtig, denn Eldelinda würde Edanias Hilfe brauchen, um sich dem Zugriff der Malvenon-Reiche entziehen zu können.
    »Damit bist du die Königin!«, erklärte Laisa. »Das sollten wir gleich verkünden. Weißt du, wo meine Sachen sind? Ich brauche die Plakette des Evari. Mit ihr und einem weißen Eirun an meiner Seite werden die Leute dir gehorchen.«
    »Aber wie erklären wir den Tod meines Bruders?«, fragte Yahlin ängstlich.
    »Es kam zum Streit zwischen ihm und Yachal. Der Kanzler wollte eigentlich nur den Bergschrecken entsteinern, damit dieser den König und dich tötete. Dabei hat er aus Versehen auch mich und meine Freunde

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