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Fluch des Piraten

Fluch des Piraten

Titel: Fluch des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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alle seine Schmerzen. Es gab nur eine Erklärung: Die Kamera musste ihm Althena zugesteckt haben!

Die rätselhaften Bilder
    Es dauerte ein paar Minuten, bis Justus seine Tante überzeugt hatte, dass ihm nichts Schlimmes geschehen war. Peter und Bob waren inzwischen hereingekommen und wurden von Tante Mathilda ebenfalls mit Getränken versorgt. Gierig tranken die beiden ihre Gläser aus. Die heiß ersehnte Party am Strand war seit dem Vorfall kein Thema mehr. Doch andererseits konnten die drei ??? nichts tun, um Althena zu helfen. Sie mussten warten, bis sie sich bei ihnen melden würde.
    Justus Jonas ließ ein tiefes Stöhnen vernehmen. »Ich würde mich gerne noch kurz hinlegen«, sagte er mit bemerkenswert matter Stimme, sodass ihn Peter und Bob stirnrunzelnd ansahen. Eigentlich ging es ihm doch wieder ganz gut.
    »Sich auszuruhen halte ich für eine ausgezeichnete Idee, Justus«, erklärte Tante Mathilda, sichtlich erstaunt, wie vernünftig ihr Neffe doch ab und zu sein konnte.
    »Es wird nicht lange dauern, dann bin ich wieder topfit«, beschwichtigte Justus. »Peter, Bob! Kommt ihr mit?« Er zwinkerte den beiden zu.
    »Äh, natürlich!«, rief Bob.
    Die drei ??? verzogen sich auf Justus’ Zimmer, das im ersten Stockwerk des Hauses lag. Das Durcheinander auf dem Gebrauchtwarenplatz wurde nur noch durch das Chaos in Justus’ Zimmer überboten. Eine Mischung aus Zeitschriften, Papieren, CDs und Büchern bedeckte den Schreibtisch, und dazwischen lagen vertrocknete Kuchenkrümel. Das Bett war nicht gemacht, und neben dem Kopfkissen befand sich ein Knäuel aus Klamotten. Es muffelte leicht. Dass man ein Fenster auch öffnen konnte, musste Justus irgendwie verborgen geblieben sein. Schon lange weigerte sich Tante Mathilda, dieses Zimmer zu betreten, eine Tatsache, die Justus zu noch mehr Unordnung antrieb.
    Statt sich wie versprochen auszuruhen, setzte sich der Erste Detektiv schwungvoll auf die Bettkante und zog die Digitalkamera hervor. »Die hat mir Althena zugesteckt!«, sagte er.
    »Dann war es gar kein Unglück, als sie mit dir zusammengestoßen ist?«, fragte Bob.
    Justus nickte und versuchte, die Kamera anzubekommen. »Dass Althena ins Stolpern kam? Das glaube ich auch. Wahrscheinlich steckt sie bis über beide Ohren in einem neuen Fall drin. Und die Bilder auf der Kamera werden uns vielleicht Hinweise geben, worum es sich handelt.«
    »Oder der Mann war hinter der Kamera her, und sie hat sie sozusagen bei uns in Sicherheitsverwahrung gegeben«, spekulierte Bob. »Jedenfalls enthält sie bestimmt ein Geheimnis. Komm, gib mir doch mal das Gerät, das ist ja nicht mit anzusehen, wie du da rumhantierst.«
    Justus schüttelte energisch den Kopf.
    »Nichts zu machen. Ist Chefsache«, sagte Peter grinsend. »Aber was sucht Althena hier auf fremden Boden? Los Angeles ist doch unser Revier!«
    Althena war natürlich ein Geheimname. Zusammen mit ihrer Freundin Corona betrieb sie ein Detektivbüro, das ähnlich wie die drei ??? in San Francisco viele Kriminalfälle löste. Sie hatten sich bei einem früheren Fall in der Höhle des Grauens kennengelernt und sich danach ab und zu per E-Mail gegenseitig ihre Abenteuer berichtet. Doch dass sie nach Los Angeles kommen würde, hatte ihnen Althena nie angekündigt.
    Inzwischen war es Justus gelungen, die Kamera auf den Wiedergabemodus zu schalten, und das Display leuchte auf. Gespannt drängten sich Bob und Peter an seine Seite, um die Bilder in Augenschein zu nehmen.
    »Also los!« Justus klickte die Fotos bedachtsam der Reihe nach weiter. Nach dem siebzehnten Klick waren sie an das Ende gekommen, und es erschien wieder das Startbild: ein Foto von Althenas Gesicht, das sie selbst mit ausgestrecktem Arm aufgenommen haben musste. Enttäuscht sahen sich die drei ??? an. Einige der Aufnahmen waren zwar rätselhaft, doch auf den ersten Blick war ihnen nichts aufgefallen, was auf eine schnelle Lösung des Vorfalls hindeutete: kein Schatz, kein Geldkoffer, kein maskierter Mann, keine geheimen Zeichen und auch kein gruseliges Monster. Stattdessen gab es ein paar Bilder aus Los Angeles zu sehen, außerdem ein Foto von Althena, das sie zusammen mit einem Mädchen zeigte, eine unbekannte ältere Frau, aber auch ein altes Piratenschiff, und dreimal ein abfotografierter Brief. Justus stand auf, schaltete seinen Computer an und lud die Bilder vom Chip herunter. Auf dem Bildschirm war deutlich mehr zu erkennen als auf dem kleinen Display der Digitalkamera. Justus öffnete das letzte Bild.

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