Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
Praktikum zu absolvieren.
Morgens trainierte ich mit Kishan Kampfsport, frühstückte spät mit Ren und half Mr. Kadam am Nachmittag bei den Recherchen zu Durgas dritter Prophezeiung. Anschließend kochten Mr. Kadam und ich gemeinsam das Abendessen – außer wenn es Curry gab. An jenen Abenden zauberte ich mir mithilfe der Goldenen Frucht mein eigenes Essen.
Nach dem Abendessen spielten wir Gesellschaftsspiele, sahen fern oder lasen manchmal im Pfauenzimmer. Kishan blieb nur in der Bibliothek, wenn ich eine Geschichte erzählte, dann rollte er sich als schwarzer Tiger vor meinen Füßen zusammen. Gemeinsam begannen wir, Ein Sommernachtstraum zu lesen. Mr. Kadam kaufte mehrere Ausgaben des Stücks, damit wir mit verteilten Rollen lesen konnten. Diese Zeiten mit Ren genoss ich sehr.
Mr. Kadam hatte wie gewöhnlich recht behalten. Ren schien tatsächlich glücklich zu sein, und wir alle blühten durch seine unbeschwerte Stimmung auf, selbst Kishan, der sich von einem grüblerischen, nachtragenden jüngeren Bruder in einen selbstbewussten Mann verwandelt hatte. Zu mir blieb Kishan auf Distanz, aber seine eindringlichen goldenen Blicke trieben mir häufig die Röte ins Gesicht.
Manchmal traf ich Ren abends im Musikzimmer an, wo er auf seiner Gitarre klimperte und Melodien nachspielte. Er lachte, als ich um My Favorite Things aus Meine Lieder – meine Träume bat. An einem dieser Abende spielte Ren das Lied, das er für mich geschrieben hatte. Ich beobachtete ihn eindringlich, hoffte inständig, die Erinnerungen kämen zurück. Tief konzentriert stimmte er die Noten an. Doch immer wieder verspielte er sich und setzte neu an.
Als er meinen Blick auffing, ließ er die Hand sinken und grinste mich betreten an. »Tut mir leid. Ich kann mich einfach nicht an die Akkorde erinnern. Hast du sonst noch einen Wunsch?«
»Nein«, sagte ich ungewollt schroff und erhob mich.
Ren nahm meine Hand, zuckte dann wieder zurück. »Was ist los? Du bist traurig. Mehr als sonst.«
»Dieses Lied … Es ist …«
»Dieses Lied? Hast du es schon mal gehört?«
»Nein«, log ich und lächelte traurig. »Es ist … wunderschön.« Ich drückte seine Hand und flüchtete, bevor er noch weitere Fragen stellen konnte. Während ich die Treppe hinauflief, wischte ich mir eine Träne von der Wange. Ich hörte, wie er weiter an dem Lied arbeitete, sich verzweifelt die Noten ins Gedächtnis rufen wollte.
An einem der folgenden Abende ruhte ich mich auf der Veranda aus, sog den köstlichen Geruch des Nachtjasmin ein und blickte zu den Sternen, als ich zufällig ein Gespräch zwischen Kishan und Ren belauschte.
»Du hast dich verändert«, erklärte Ren. »Du bist nicht mehr derselbe Mann wie vor sechs Monaten.«
»Ich kann dir immer noch das weiße Fell über die Ohren ziehen, wenn es das ist, was du meinst.«
»Nein, das ist es nicht. Du bist immer noch ein guter Kämpfer. Aber du bist jetzt entspannter, selbstsicherer … gelassener.« Ren lachte. »Und du lässt dich nicht mehr so leicht provozieren.«
» Sie hat mich verändert«, erwiderte Kishan leise. »Ich habe hart daran gearbeitet, der Mann zu werden, den sie braucht, für den sie mich hält.«
Ren antwortete nicht, und die zwei gingen zurück ins Haus. Ich saß still da, dachte lange über Kishans Worte nach. Wer hätte ahnen können, dass das Leben und die Liebe so kompliziert sind?
2
E in zwei t e s K ennenlerne n
E in paar Tage später berief Mr. Kadam eine Versammlung im Esszimmer ein. Während wir uns setzten, hoffte ich im Stillen, dass keine schlechten Neuigkeiten der Anlass waren und Lokesh uns nicht gefunden hatte.
»Ich würde euch gerne eine Idee unterbreiten«, begann Mr. Kadam. »Ich habe eine Möglichkeit ausgemacht, wie wir einander finden können, falls einer von uns noch einmal verschleppt werden sollte. Die Sache ist mit gewissen Unannehmlichkeiten verbunden, aber ich denke, dies ist ein kleiner Preis für die Sicherheit, dass keiner von uns verloren geht.«
Er öffnete eine Schachtel und holte ein in Blisterfolie eingeschlagenes Päckchen heraus. Im Innern befand sich ein schwarzes Samttäschchen mit fünf dicken Spritzen von der Größe riesiger Stachelschweinborsten.
Nervös fragte ich: »Äh, Mr. Kadam? Was genau verstehen Sie unter gewissen Unannehmlichkeiten? «
Er zog die erste Spritze auf und nahm eine Flasche mit Kochsalzlösung und Desinfektionstücher zur Hand. »Haben Sie schon einmal von RFID -Tags gehört?«
»Nein«, erwiderte ich besorgt,
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