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Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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Lebens, und ich bereue nichts. Wenn sie leben, wird sich mein Opfer gelohnt haben. Meine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, und ich kämpfte nicht länger gegen die Bewusstlosigkeit an, sondern versank in einem dunklen Schlaf.

EPILOG
    G e f an g e n
    D ie zwei Männer hasteten durch ganz Indien, legten nur Pausen ein, um zu tanken oder zu essen. Sie schliefen erst, wenn das Tier in ihnen übermächtig wurde. Sie waren ruhelos, beide verzweifelt, die Frau zu retten, die sie liebten. Beide wussten, es war höchst unwahrscheinlich, dass es gelang, sie rechtzeitig zu befreien. Dennoch trieb es sie unermüdlich weiter. Sie mussten es zumindest versuchen.
    Gleichzeitig bogen sie von der Straße ab und parkten ihre Motorräder tief genug im Unterholz versteckt, damit niemand sie entdecken würde. Ren zog ein Brot aus seinem Rucksack, riss den Laib entzwei und warf die eine Hälfte seinem Bruder zu. Sie kauten schweigend, und es dauerte nicht lange, bis beide nach ihren Handys griffen und den GPS-Punkt suchten, der alles war, was ihnen von Kelsey geblieben war.
    »Er bringt sie schon wieder an einen anderen Ort«, sagte Kishan. »Sie reist schnell. Vielleicht in einem Flugzeug.«
    Ren stimmte ihm zu. »Siehst du Kadam?«
    »Nein. Immer noch keine Spur von ihm.«
    Mit einem Seufzen stopfte Ren sein Handy in den Rucksack und schälte sich aus seiner Motorradjacke. Sein Bruder befestigte seinen Helm an der Maschine und streifte sich die schweren Schuhe von den Füßen. Nachdem seine Kleidung in der Ledertasche des Motorrads lag, ließ Ren schließlich zu, dass der Tiger von seinem Körper Besitz ergriff.
    Das Brennen setzte in seiner Magengrube ein und breitete sich rasch aus. Ein Zittern schoss durch seine Arme. Als sich sein Schwerpunkt verschob, fiel sein Oberkörper dumpf zu Boden. Zur selben Zeit rollten sich seine Finger ein. Fell überzog seinen Körper, und seine Schnurrhaare wuchsen. Das Gefühl ließ ihn immer niesen.
    Seine Klauen waren der schwierigste Teil der Verwandlung. Sie bohrten sich wie Dolche aus seiner Haut zwischen den Knöcheln – eine Waffe, die stets zu ihm gehörte, eingebettet in sein Gewebe. Obwohl er sein ganzes Leben Waffen benutzt und mit ihnen trainiert hatte, fand er nicht denselben Gefallen an Krieg oder dem Kämpfen wie Kishan. Er zog es vor, Krieg mit Worten zu führen. Er genoss Strategiespiele und Kriegslisten, doch in seinem Herzen sehnte er sich nach Frieden. Er verzehrte sich nach dem Leben, das seine Eltern vor Lokesh geführt hatten. Er wollte mit der Frau, die er liebte, sesshaft werden und eine Familie gründen.
    Ren zog scharrend seine Kreise, schritt nervös auf und ab, während sich sein ruheloser Verstand Sorgen um seine verlorene Frau machte. Für den weißen Tiger war es einfach. Sie war seine Gefährtin. Sie gehörte zu ihm, und er würde nicht ruhen, bis er sie fand und die Bedrohung vernichtete, die sie ihm entrissen hatte. Für den Mann war die Situation komplizierter. Obwohl sie ihm ihre Liebe gestanden hatte, hatte sie sich für einen anderen entschieden. Er verstand es nicht und war es müde, darüber nachzugrübeln.
    Mit einem Seufzen ließ er sich auf den Boden fallen und legte den Kopf auf die Pfoten. Er dachte zurück an die Zeit, die sie zusammen in Oregon verbracht hatten. Eine Ewigkeit schien verstrichen zu sein. Damals liebte sie ihn ohne Vorbehalt, ohne Einschränkung. Seitdem war so viel passiert. Ren schloss die Augen und ließ seine Gedanken zu ihr treiben. Er konnte sie spüren, auch wenn sie weit weg war. Die Verbindung zu ihrem Herzen bestand, wie sie das immer über all die langen, einsamen Meilen hinweg tat.
    Wenn es ihm doch nur irgendwie gelänge, durch die weite Leere zu greifen und sie in seine sicheren Arme zu ziehen. Als Ren in einen ruhelosen Schlummer fiel, glaubte er, ihren süßen Duft zu riechen und den Nachhall ihrer Berührung zu spüren, während sie seine Nase küsste und ihren Kopf auf seine Pfote bettete. Ihre geliebte Stimme war ein sanftes Flüstern in der Brise: » Mujhe tumse pyarhai, Ren.« Er erhaschte den Gedankenfetzen, klammerte sich daran und schlief endlich tief und fest ein.

COLLEEN HOUCK
    F luch de s T i g ers

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