Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
während ich beobachtete, wie er sanft Kishans linke Hand nahm, die Stelle zwischen seinem Daumen und Zeigefinger mit einem Desinfektionstuch reinigte und sie dann mit einer gelben Creme bestrich.
»Es ist das Akronym für ›Radio Frequency Identification Tags‹, eine Identifizierung mithilfe elektromagnetischer Wellen. Das Verfahren wird häufig zur Ortung von Tieren eingesetzt.«
»Ein Gerät, um Wale und Haie aufzuspüren? So etwas in der Art?«
Ren beugte sich vor und hob einen Chip von der Größe eines Reiskorns auf. »Sieht aus wie das, was Lokesh mir eingepflanzt hat.«
Er legte den Chip zurück und rieb die Hände langsam aneinander, während er wie erstarrt in die Ferne blickte.
»Hat es wehgetan? Konntest du es in deiner Haut spüren?«, fragte ich zögerlich, versuchte, ihn von dem dunklen Ort zurückzuholen, an dem er nun war.
Ren stieß den Atem aus und schenkte mir ein verhaltenes Lächeln. »Der Schmerz war nicht der Rede wert, aber ja, ich konnte ihn unter der Haut spüren.«
»Dieser Chip hier ähnelt mehr den RFID -Tags, die bei Tieren Einsatz finden. Er sendet eine Frequenz aus, für gewöhnlich eine zehnstellige Nummer, die durch die Haut hindurch gescannt werden kann.
Der Chip ist in biokompatibles Glas eingelassen, damit er nicht mit Flüssigkeit in Berührung kommt. RFID -Tags für Menschen sind noch nicht gang und gäbe, werden jedoch immer öfter für medizinische Zwecke eingesetzt. Auf ihnen werden die Krankengeschichten, die Allergien und alle Medikamente gespeichert, die ein Patient gerade einnimmt.«
Er zog etwas Kochsalzlösung in die Spritze und tauschte die kleinere Nadel mit der riesigen aus. Dann legte er einen winzigen Chip in die Kanüle. Er drückte die Haut zwischen Kishans Daumen und Zeigefinger zusammen und führte behutsam die Nadel ein. Ich senkte den Blick.
Unbeirrt fuhr Mr. Kadam fort: »Nun, für die großen Meerestiere, von denen Sie sprachen, benutzen die Forscher Satellitenchips, die alles, von der gegenwärtigen Position bis hin zur Dauer des Tauchgangs oder der Schwimmgeschwindigkeit, übertragen. Diese Art Chip wird äußerlich angebracht und besitzt eine eingebaute Batterie. Ein Großteil dieser Chips hält nur sehr kurze Zeit.«
Er drückte einen Wattebausch auf Kishans Hand, zog die Nadel heraus und klebte ein Pflaster auf die Einstichstelle. »Ren?«
Kishan und Ren tauschten die Plätze, und Mr. Kadam wiederholte den Vorgang bei Ren.
»Es gibt einige Chips, die den Meerestieren unter die Haut implantiert werden und die den Herzschlag, die Wasser- und Körpertemperatur sowie die Tauchtiefe des Tieres messen. Viele von ihnen übertragen die Informationen an Satelliten, sobald das Tier auftaucht.«
Als er die Haut mit den Fingerspitzen zusammendrückte und sich hinabbeugte, verzog ich das Gesicht. Ren sah auf und blickte mir tief in die Augen. Dann lächelte er und sagte: »Harmlos wie ein Pfirsichkuchen.«
Pfirsichkuchen. Mit einem Schlag wurde ich aschfahl.
Rasch versuchte er, mich zu beruhigen. »Nein, wirklich, es ist überhaupt nicht schlimm.«
Ich lächelte matt. »Ich glaube nicht, dass deine und meine Schmerztoleranz vergleichbar sind, aber ich werde es schon überleben. Was haben Sie gerade gesagt, Mr. Kadam?«
»Das Problem mit den RFID -Chips und den Satelliten-Tags ist die Batterie. Was wir hier haben, ist nicht auf dem freien Markt erhältlich und wird es wohl auch nie sein, wegen der Angst der Menschen, dass ihre Identität gestohlen oder sie von der Regierung überwacht werden könnten.
Fast jeder technologische Fortschritt kann zum Wohle und zum Schaden der Menschheit eingesetzt werden. Ich verstehe die Sorge, die ein solches Gerät auslösen kann, aber es gibt viele triftige Gründe, warum eine Technologie wie diese erforscht werden muss. Zum Glück habe ich gute Kontakte zum Militär, das häufig Wege einschlägt, die zu betreten andere fürchten.«
Er hatte Ren nun verarztet und sah aufmunternd zu mir her. Zögerlich schob ich meinen Stuhl zurück und nahm Rens Platz ein. Als ich mich hinsetzte, tätschelte mir Mr. Kadam kurz die Hand. Meine Augen starrten unverwandt auf die Nadel. Er wählte die Hand, die nicht mit Phets Hennazeichnung bedeckt war, und wiederholte den Desinfektions-Prozess.
»Ich behandle die Haut mit einer Tinktur vor, die die Stelle ein wenig betäubt, aber die Injektion wird dennoch etwas schmerzen.«
»Okay.«
Er schob den Chip in die Spitze der langen Nadel. Als Mr. Kadam meine Haut berührte,
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