Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)
sind– ich müsste gehen. Ich habe in einer halben Stunde einen Termin.«
Leslie reichte ihr ihre Karte. » Wenn Ihnen noch etwas einfällt, rufen Sie mich bitte an!«
» Sicher.« Caitlin drehte sich zu Anna um. » Ich werde Isaac erzählen, was Ihr Wolf mit mir gemacht hat.« Sie lächelte hinterhältig. » Das wird ihm nicht gefallen!«
» Sagen Sie ihm, dass ich ihn im Irischen Wolfshund zum Essen einlade, um die Beleidigung wiedergutzumachen«, schlug Anna vor und hielt ihr die Tür auf.
Caitlin schien enttäuscht, weil Anna nicht anders reagierte. » Er ist der Alpha des Olde-Towne-Rudels, und er schuldet mir etwas. Das wird Ihnen noch leidtun!«
» Wenn Sie sich nicht beeilen, kommen Sie zu spät zu Ihrem Termin.«
Die Hexe verzog schlecht gelaunt das Gesicht, drehte sich um und verließ den Raum. Noch bevor sie außer Sichtweite war, hatte Dr. Fuller den Jungen wieder auf den Rücken gedreht und schützend mit dem Tuch bedeckt. » Das…« Er stotterte ein wenig in dem Bemühen, nicht zu schreien.
» Es gibt Gründe dafür, warum wir Hexen nicht besonders mögen«, erklärte Anna, als sie sicher war, dass Caitlin sie nicht mehr hörte. » Ich weiß, dass es verstörend ist. Aber Jacobs Killer hält im Moment ein anderes Opfer fest. Wahrscheinlich lebt es noch. Und etwas von dem, was die Hexe uns erzählt hat, kann uns vielleicht dabei helfen, Lizzie Beauclaire zu finden.«
Sie denkt, die Hexen hätten Sally Reilly umgebracht.
Anna sah Bruder Wolf an. Ihre Verbindung war immer noch so tiefgefroren wie ein Eiszapfen in der Antarktis, aber trotzdem hörte sie seine Stimme in ihrem Kopf.
» Du denkst anders?«
Schamanenaugen begegneten ihrem Blick, Charles’ Augen, aber dann schloss er sie und schüttelte sich, als müsste er sich Wasser aus dem Pelz schütteln. Ich glaube, sie hat einem Killer einen Zauber verkauft, der nicht wollte, dass sie darüber sprach. Die Hexen wären nicht die Einzigen gewesen, die sich ihren Tod gewünscht hätten.
» Anna?«, fragte Leslie. » Was sagt er Ihnen?«
» Nichts, was wir im Moment beweisen könnten«, antwortete Anna. » Obwohl es interessant wäre, herauszufinden, ob Sally Reilly in einem der Jahre verschwunden ist, in dem nicht alle Leichen gefunden wurden.«
» Hexerei und das Feenvolk in einem Fall«, ließ sich Heuter vernehmen. Er klang fasziniert und ein wenig erregt.
Und in diesem kleinen Raum, in dem ein toter kleiner Junge auf dem Tisch lag, fand Anna seine Erregung abstoßend.
7
I ch glaube nicht, dass Fuller in absehbarer Zeit noch einmal Hexen in seine Leichenhalle lässt«, sagte Heuter und schob sich ein Stück blutiges Steak in den Mund.
» Das war das Unheimlichste, was ich je in meinem Leben gesehen habe«, meinte Leslie, ohne Heuter anzuschauen. Dann aß sie weiter ihren Salat. Anna wusste nicht, ob sie Vegetarierin war oder nur einfach nicht gern dabei zusah, wie jemand rohes Fleisch aß. Vielleicht hatte auch der Besuch im Leichenschauhaus etwas damit zu tun.
»Die Hexe oder Heuters blutiges Steak?«, fragte Anna, nahm den ersten Bissen von ihrem Burger und fand ihn lecker. Sie hatte sechs Cheeseburger auf zwei Tellern bestellt – alle medium gebraten. Ja, auch sie mochte Fleisch lieber fast roh, obwohl sie vor ihrer Verwandlung immer durchgebratenes bevorzugt hatte. Aber vor Fremden war es ihr unangenehm, rohes Fleisch zu essen.
» Heuters Essgewohnheiten sind ziemlich gruselig«, erwiderte Leslie. » Aber ich sprach von der Hexe. Zumindest hat sie uns einiges verraten, das wir noch nicht wussten.«
Nachdem sie die Leichenhalle verlassen hatten, hatte Leslie Goldstein angerufen, um ihn über alles zu informieren. Soweit Anna es mitbekommen hatte, war er ziemlich aufgeregt gewesen, denn ab und zu hatte er sogar schneller gesprochen. Nachdem das Gespräch beendet war, hatte Heuter ein Restaurant mit gutem Essen und Tischen im Freien empfohlen, wo sie sich unterhalten konnten, ohne wegen Bruder Wolf Probleme zu bekommen.
Der Kellner hatte die Augenbrauen hochgezogen, als Anna so viel bestellt hatte. Dann hatte er noch protestiert, als sie den Teller mit vier Burgern für Bruder Wolf auf den Boden gestellt hatte, war aber verstummt, als Leslie ihre Dienstmarke gezogen und mit einem Nicken erläutert hatte: » Werwolf.«
Daraufhin wechselte ihre Bedienung, und die neue Kellnerin hatte gefragt, ob sie Bruder Wolf eine Schale Wasser bringen solle (ja), oder ob er lieber etwas anderes trinken würde (nein). Anna fand, dass die
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