Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)
Kellnerin sich gerade ein ziemlich saftiges Trinkgeld verdient hatte, und an dem Lächeln auf dem Gesicht der Frau konnte sie ablesen, dass diese das genauso sah.
» Das war wirklich toll, wie Sie die Hexe haben auflaufen lassen«, meinte Leslie zu Anna. » Bis dahin hatte ich nicht verstanden, dass sie uns nur Angst einjagen wollte.«
» Mmmmh«, antwortete Anna, nachdem sie einen Bissen von ihrem Cheeseburger genommen hatte, um sich Zeit zum Nachdenken zu verschaffen.
Bruder Wolf sah auf und konzentrierte sich auf Anna. Okay, sie war hier, um Informationen weiterzugeben. Sie konnte genauso gut ihren Job machen.
» Sie hat nicht versucht, Ihnen Angst einzujagen«, erklärte Anna. » Isaac hat uns verraten, dass sie nicht allzu mächtig ist. Sie hatte nicht genug Kontrolle über sich, um angesichts der Todesmagie auf dem Körper des Jungen den Schein zu wahren. Ich habe versucht, sie abzulenken und dazu zu zwingen, sich auf mich zu konzentrieren, damit sie uns etwas verrät, statt etwas Dämliches zu tun, was nur dafür gesorgt hätte, dass sie erschossen worden wäre.«
» Erschossen?«
Anna lächelte Heuter an. » Pistolen sind ziemlich einfach zu wittern. Sie sollten darüber nachdenken, Ihr Holster vom Rücken an eine andere Stelle zu verlagern. Sie müssen zu weit greifen, um die Waffe zu erreichen; es dauert zu lange. Versuchen Sie es mit einem Schulterholster, oder üben Sie.« Das Brötchen des Hamburgers war mit echter Butter angeröstet worden und das Fleisch über Kohlefeuer gebraten. Anna aß ein paar Pommes, um nicht sofort über ihren zweiten Burger herzufallen.
» Und Sie müssen warten, bis Sie sich sicher sind, ob Sie wirklich ziehen wollen, bevor Sie danach greifen«, stimmte Leslie zu. Sie lächelte Anna an. » Cantrip schreibt nicht dasselbe Waffentraining vor, wie man es uns in Quantico angedeihen lässt.«
Ein kalter Ausdruck huschte über Heuters Gesicht, bevor seine Miene wieder ausdruckslos wurde. » In Ordnung. Es wurde schon davon gesprochen, das zu ändern. Ich schieße leider meistens mit einem Gewehr. Meine Leute stammen aus Texas, und wir haben auch eine Hütte im Hinterland von New York, wo wir jedes Jahr zum Jagen hinfahren– die Jagd ist eine Art Familienritual. Aber diese Hexe…«
» Unheimlich.« Leslie nickte zustimmend. » Ich wünschte, sie hätte das alles nur gespielt. Hat einer von Ihnen den Namen erkannt, den sie uns genannt hat? Sally Reilly?«
Anna schüttelte den Kopf. » Nein, aber ich glaube, Charles schon. Ich werde mit ihm reden, sobald er sich zurückverwandelt hat, und gebe Ihnen dann Bescheid.«
Leslie runzelte die Stirn und wollte anscheinend etwas sagen, dann warf sie einen Seitenblick auf Heuter und schob sich stattdessen ein paar Salatblätter in den Mund.
» Laut Wiki«, begann Heuter und las von seinem Telefon ab, » hat Sally Reilly 1967 ein Buch mit dem Titel Mein kleines graues Geschichtenbuch geschrieben.« Er sah auf und grinste. » Das war eine Anspielung auf Mein kleines rotes Geschichtenbuch, das in der Grundschule gern verwendet wurde. Mein kleines graues Geschichtenbuch avancierte zum Geheimtipp, und als drei Jahre später das zweite Buch, Leitfaden für Hexen, in den Handel kam, landete es sofort auf der New-York-Times -Bestsellerliste. Sally Reilly war schön, schockierend und witzig und wurde schnell zu einer kleinen Berühmtheit. Die Bücher beinhalteten weniger Anleitungen zur Magie als vielmehr Erzählungen aus dem Leben einer Hexe. Sie trat in ein paar Talkshows auf, inklusive der Mike-Douglas-Show , wo sie am Tag nach Uri Gellers Auftritt ein paar Löffel gerade bog, die der berühmte Israeli verbogen hatte, ohne sie zu berühren.«
» Hexen können keine Löffel gerade biegen«, wandte Anna unwillkürlich ein. Hexen arbeiteten mit lebendem und einst lebendigem Gewebe– Blut und Leichen und ähnlichem Zeug.
Heuter streckte ihr sein Handy entgegen. » Es steht in Wiki.«
» Ich habe noch nie von ihr gehört«, mischte Leslie sich ein. » Ich kenne Uri Geller und seine Löffelverbiegenummer. Was ist mit ihr passiert? Die Hexe schien sich ziemlich sicher zu sein, dass sie tot ist, und laut Anna denkt Charles, dass sie ein Opfer unseres Serienkillers war. Was sagt Wiki dazu?«
» Wiki sagt gar nichts«, antwortete Heuter. » Warten Sie!«
» Mein Dad redet über die Sechziger- und Siebzigerjahre, als wären sie eine Blütezeit des New-Age-Denkens vor dem New Age gewesen«, sagte Anna. » Jede Menge freier Liebe und Wicca und
Weitere Kostenlose Bücher