Flucht ins All - Band 1 (Terra 5500 - Rebellen der Galaxis) (German Edition)
klagte ihn wegen Hochverrats an und schickte General Cayman Bergen nach Tropan um ihn zu verhaften.“
„Hat er sich denn nicht gewehrt?“, wollte Veron wissen.
„Nein. Er war überzeugt davon, vor jedem Militärgericht bestehen zu können. Außerdem rechnete er mit seinen Freunden im Generalstab. Also lieferte er dem General seine Waffen ab und flog mit ihm nach Terra Tertia.“
„Der Rest ist eine kurze und schmutzige Geschichte.“ Wieder nahm Bergen den Faden auf. „Seine angeblichen Freunde im Generalstab stellten sich gegen ihn, Tigern wurde verurteilt und samt Sippe und Eidmännern nach Genna verbannt. Die Tropaner hat die Flotte in die Steinzeit zurückgebombt. Ersparen Sie mir Einzelheiten.“
Der zweite Offizier war ehrlich erschüttert. „Das ist..., das ist nicht gerecht...“, flüsterte er.
„Über manche Dinge sollte man nicht allzu gründlich nachdenken, mein lieber Veron. Meinem Großvater ging die Sache noch jahrelang an die Nieren. 2536 wurde ihm die Höchste Ehre zuteil. Als Dank für seine zahlreichen Koloniengründungen in den Grenzgebieten der Republik durfte er nach Terra Prima übersiedeln. Dort herrschen ja bekanntlich paradiesische Zustände statt Überbevölkerung und Bürokratie. Ruheparks kennt man dort nicht, und ich habe mir sagen lassen, dass auf den tropischen Inseln von Terra Prima Hundertfünfzigjährige leben.“ Mit einer Kopfbewegung deutete Bergen auf den Blauen. „Heinrich war übrigens das Abschiedsgeschenk meines Großvaters.“
„Oh! Er hat ihn selbst gebaut?“
„Mein Vater und meine Mutter haben ihn entwickelt. Sie starben, als ich vier war. Mein Großvater erzog mich.“
Schweigend betrachtete Veron seinen Kommandeur. Bergen vermutete, dass er nach Worten suchte. Vielleicht fragte er sich aber auch, warum ein Subgeneral ausgerechnet ihn ins Vertrauen zog. Bergen fragte sich das auch. Er wusste es selbst nicht genau.
„Nachricht von der Brüssel“, meldete der Kommunikator über Bordfunk. „Die Golf baut eine Parakommunikationsbrücke zwischen Terra Tertia und Maligniz auf, mein Subgeneral. Der Generalstab will Sie sprechen!“
„Durchstellen.“ Bergen bedeutete seinem Zweiten Offizier sich aus dem VQ-Sendebereich zurückzuziehen. Veron ging zum Kommandostand des Vize. Er hatte nicht bemerkt, dass Ruud Zähring schon die ganze Zeit misstrauisch zu ihm und Bergen herübergespäht hatte.
„Du erstaunst mich“, raunte der Blaue, während Bergen auf den Aufbau des Sichtfeldes wartete. „Es kommt selten vor, dass du dich einem Untergebenen soweit öffnest wie diesem schwarzen Suboberst.“
„Liegt wohl an den Verlusten und den dramatischen Ereignissen unten auf Genna.“ Bergen zuckte mit den Schultern. „Solche Dinge lösen sogar bei abgebrühten Haudegen wir mir mitunter Emotionen aus. Vielleicht mag ich ihn auch einfach nur mehr, als mir bisher bewusst war. Ich glaube, er fühlt sich ähnlich einsam auf der Johann Sebastian Bach wie ich...“
„Er ist in Ordnung. Du kannst ihm vertrauen.“
Unter der Frontkuppel begann das VQ-Feld zu flimmern. Ein Gesicht nahm Konturen an. Bergen erkannte den Ersten Vize des Primgenerals. „Ich grüße Sie, Subgeneral Bergen“, sagte Niebuhr VanRhein. „Meine persönlichen Glückwünsche zunächst zur Entdeckung des neuen Glaucauris-Planeten!“
„Danke, Subgeneral VanRhein. Ich werde die Gratulation an die Besatzungen weitergeben. Vor allem an die eigentlichen Entdecker Robinsons und Corales‘.“
„Tun Sie das. Wir haben hier über die Probleme auf Genna gesprochen. Der Primgeneral hat unsere Entscheidungen begrüßt.“
„Ich höre.“ Etwas in der Stimme VanRheins missfiel Bergen.
„Eine Großfahndung nach den geflohenen Kreuzern läuft bereits. Mehrere hundert Patrouillen sind unterwegs. Hier nun unser Befehl für Sie, Subgeneral Bergen: Nehmen sie mindestens sechs Rädelsführer der Aufständischen als Gefangene an Bord. Wir werden sie auf Terra Tertia den üblichen Spezialverhören unterziehen. Weiter bergen Sie die Datenbanken und Quantenkern des Bergwerkhirns. Danach eröffnen sie das Feuer auf die sechs Bergwerksschächte.“
Für Sekunden verschlug es Bergen den Atem. „Bitte?“, sagte er dann heiser. „Ich soll das Feuer...?“
„Richtig, Subgeneral. Keim und Auswüchse der Rebellion müssen ausgelöscht werden. Wir haben uns entschlossen, den Glaucaurisabbau auf Genna vorübergehend einzustellen. Corales wird mehr als nur ein Ersatz sein.“
„Verzeihen Sie, Subgeneral
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