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Flucht ins All - Band 1 (Terra 5500 - Rebellen der Galaxis) (German Edition)

Flucht ins All - Band 1 (Terra 5500 - Rebellen der Galaxis) (German Edition)

Titel: Flucht ins All - Band 1 (Terra 5500 - Rebellen der Galaxis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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amüsierten Lächeln. „Kurz und gut: Ihre Vorschläge sind sehr vernünftig. Zögern Sie nicht länger...!“
     
    *
     
    Calibo Veron sah mitgenommen aus. Das sonst so glänzende Schwarz seiner Haut war einem stumpfen Anthrazit gewichen. Seine Stimme klang gepresst. „Acht Mann und vier Maschinen verloren“, meldete er knapp. Er nannte die Namen der Vermissten. „Der Graviton-Sog des Frachters hat sie ins Hyperuniversum gerissen.“ Bergen nickte stumm. „Ich hätte nicht gedacht, dass der Frachter noch seine KRV-Triebwerke aktivieren kann.“ Veron senkte den Blick und schüttelte den Kopf. „Das rechte hat zwei Volltreffer abgekriegt und brannte schon. Auch Waffenleitstand und Maschinenleitstand haben wir getroffen. Ich glaub kaum, dass der Kahn die Rückkehr ins Normaluniversum übersteht. Trotzdem – wir hätten ihn entern müssen. Tut mir leid, mein Subgeneral.“
    „Es ist, wie es ist, Veron“, sagte Bergen. „Wir haben es wenigsten versucht. Sie trifft keine Schuld. Gehen Sie wieder in ihre Kabine, setzen Sie Ihre Pause fort.“
    „Ich glaube kaum, dass ich schlafen kann.“ Der schwarze Suboberst blieb neben dem Kommandosessel stehen. Bergen wandte sich ab und blickte in die Panoramakuppel. Im stark verkleinerten VQ-Feld brannte ein Frachter. Er war auf Orkus, dem Mond des vierten Planeten gelandet. In Schräglage hing er in einer Eisspalte. Keine einzige Teleskopstütze war ausgefahren. Sechs Sparklancer kreisten über ihm, sechs weitere waren in unmittelbarer Nähe gelandet. Roboter durchkämmten das Schiff. Bergen hoffte, wenigstens auf dem Leukos-Mond Gefangene machen zu können.
    Rund um das VQ-Feld glitzerte ein Arm der Milchstraße, so wie sie sich hier, in diesem System darstellte. Bergen betrachtete sein kleines Arbeitssichtfeld. Seit er den Bericht ans Flottenoberkommando geschickt hatte, beschäftigte er sich mit den Daten, die in kurzen Intervallen von der Troja und den Einheiten auf Orkus kamen. Je sechs Sparklancer der Johann Sebastian Bach und des schweren Kreuzers Paris waren an den fünf Eisschächten des Mondes Orkus gelandet, um Unruhen der Sträflingskolonien unter dem Eis gar nicht erst aufkommen zu lassen.
    „Die Kampfformationen der Troja sind auf Genna in zwei der sechs Eisschächte eingedrungen“, sagte er halb an seinen Kunstmenschen, halb an seinen Zweiten Offizier gewandt. „Wisst ihr, was sie gefunden haben? Ausgedehnte Höhlensysteme, teilweise mit Holz oder Kunstglas ausgekleidet. Werkstätten, Laboratorien, Theater, Bibliotheken. Sogar Kliniksegmente mit primitiven aber funktionstüchtigen Operationssälen. Roboter, die eigentlich der Republik gehören und entsprechend programmiert sein sollten, haben sie angegriffen. Menschen, die eigentlich um Drogen flehen sollten, erweisen sich in Verhören als stolz und widerstandsfähig. Was sagen Sie dazu, Veron?“
    „Sie müssen gute Anführer haben. Ich hörte, der legendäre Uran Tigern wird auf Genna gefangen gehalten.“
    „Legendär...“ Bergen stieß ein bitteres Lachen aus. „Nach dem offiziellen Dossier leben nicht einmal dreißigtausend Menschen da unten. Nach den Hochrechnungen der Landungstruppe von der Troja sind es mindestens zwei Millionen. Zwei Millionen Menschen – organisiert in Kampfzellen, Kreativnetzen, Sippen, Arbeitsgruppen, Schachtkolonien und einer hierarchisch aufgebauten Gesellschaft! Zwei Millionen Menschen, die das Joch der Droge abgestreift haben, die ein politisches System, Kultur und Überlebensstrategien geschaffen und einen Befreiungscoup geplant haben! Unter dem Eis. Bei härtester Arbeit! Stellen Sie sich das mal vor!“
    „Was ist bloß ihr Ziel?“, fragte Veron. „Was hätte die Flucht einiger weniger der Gesamtheit dieser Sträflingsgesellschaft denn nützen können?“
    Bergen zuckte ratlos mit den Schultern. „Eine von vielen offenen Fragen. Eine andere lautet: Sollte wirklich ein einziger Mann all das bewerkstelligt haben?“
    „Tigern ist ein Charismatiker und ein Mensch von überdurchschnittlicher Willenskraft und Intelligenz.“ So unerwartet schaltete der blaue Kunstmensch sich in das Gespräch ein, dass Veron zusammenzuckte. „Ihm und Seinesgleichen traue ich derartige Leistungen zu.“ Er sprach mit einer hohen und weichen Stimme. Fast hätte man meinen können, eine Frau zu hören.
    „Seinesgleichen?“, fragte Bergen.
    „Die Sippe ist groß“, sagte der Blaue; und korrigierte sich sogleich. „Sie war groß.“
    „Kennen Sie Tigern persönlich?“, wollte

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