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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
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floh, seit er Bartambuckel verlassen hatte. Es gab keinen Ausweg. So oder so hatte der Tod ihn gefunden.
    Rings um ihn entfaltete sich ein Gewirr fast gleichzeitig auftretender Ereignisse, die jedoch etwas Traumartiges annahmen, träge und etwas verschwommen. Alek verkörperte einen Teil dieses Traums; seine zögerlichen Muskeln waren außerstande, auf seine Angst zu antworten. Er sah, wie Salin breit grinsend ein juwelenbesetztes Langschwert aus dessen Scheide zog. Die Klinge strahlte ein scharlachrotes Licht ab, das in Einklang mit Aleks pochendem Herzen an- und abschwoll. Am Rande nahm er Bewegung rings um sich wahr: Kraig sprang mit der Axt in der Hand vorwärts, ein panisch wirkender Michael tastete nach seinem Schwert, Sarah streckte die Hand nach Aleks Arm aus. Salins Aufmerksamkeit galt allein dem Bäcker. Er zielte mit der Spitze seiner Klinge auf Aleks Brust, und ein knisternder Blitz scharlachroten Lichts schoss daraus hervor.
    Wäre Alek nicht furchtsam beiseite gesprungen, als der Hexer das Schwert anhob, hätte der Lichtstoß ihn zerfetzt. Als er auf dem Boden landete, schlug der Blitz stattdessen in die hintere Wand ein und zersprengte sie in weiße Steinsplitter. Das gezackte Loch, das darin zurückblieb, war größer als Alek. Salin kam lachend auf ihn zu und scharte dabei einen Flammenball in der Hand.
    Aus dem Augenwinkel sah Alek, wie Kraig rückwärts geschleudert wurde und ihm die Axt durch eine unsichtbare Kraft aus der Hand gerissen wurde. Michael war es gelungen, sein Schwert zu ziehen, doch in seiner Panik ließ er es fallen.
    Alek versuchte, dem Angriff des Hexers zu entgehen, doch es war viel zu spät. Er bewegte sich wie durch Treibsand, während Salin selbst einem Blitz glich. Als der Hexer die Hand hob, um den Flammenball zu entfesseln, sandte Alek ein stummes Gebet zu Grok.
    Ohne Vorwarnung umhüllte ein blutroter Schimmer Salin. Jäh erstarrte er. Das Feuer in seiner Hand erlosch, und seine Augen traten vor Überraschung und Wut hervor. Zorn verzerrte seine Züge, als er brüllte: »Verschwinde aus meinem Kopf ! Weißt du nicht, wer ich bin?«
    Die Stimme des Verwüsters hallte durch den Raum, schien von überall und nirgends zu stammen.
»Ich kenne dich nicht, Hexer, und mir ist einerlei, wer du bist! In dir schwelt eine große Macht, die ich mein nennen will!«
    »Verflucht sollst du sein!«, tobte Salin. »Verschwinde von diesem Ort, Geist! Du bist kein Gegner für mich, aber du zögerst meinen Sieg hinaus!«
    Salin ließ sein Schwert fallen und fasste sich mit beiden Händen an den Kopf. Sein greises Antlitz runzelte sich vor Schmerzen, und er begann, vor blanker Wut zu brüllen. Alek nutzte die Gunst des Augenblicks, sprang auf und rannte auf das Loch zu, das Salin in die Wand gesprengt hatte. Er packte Sarahs Arm und rief den anderen zu: »Lauft, solange er abgelenkt ist! Das ist unsere einzige Hoffnung!«
    Kraig und Michael folgten ihm rasch, nachdem sie ihre Waffen aufgehoben hatten. Lorn stand nach wie vor über Druga, hatte von dem Greis auch nach Salins Eintreten nicht abgelassen. Nun sprang er auf und schrie: »Komm, alter Mann! Offensichtlich benötigt der Verwüster dein schwaches Fleisch nicht mehr.«
    Als sie durch das zerklüftete Loch in der Wand flüchteten, wagte Alek einen Blick zurück über die Schulter. Zu seinem Entsetzen kam Tor durch die Tür gerannt, begleitet von einer Frau. Die beiden hielten mit offenkundig verwirrten Mienen inne, als sie den zuckenden Hexer erblickten.
    Dann drehte sich Alek um und lief, so schnell er konnte, dicht gefolgt von seinen Gefährten. Der Regen prasselte immer noch auf die Ebenen ein, doch daran verschwendete er keinen Gedanken mehr. Er achtete nicht einmal darauf, wohin er sich bewegte; solange er sich von Salin entfernte, war es ihm einerlei. Als ein hoch aufragender, grauer Schemen vor ihm auftauchte, schrie er vor Schreck auf.
    »Runter!«, brüllte Lorn und sprang durch die Luft auf ihn zu. Alek duckte sich; der Krieger flog mit funkelndem Schwert über ihn hinweg. Schwarzes Blut regnete auf Alek herab, als ein riesiger, grauer Körper neben ihm zu Boden plumpste.
    »Oger!«, rief Lorn und zog Alek am Arm auf die Beine. »Bleibt hinter mir.«
    Mit einem Schlag entfleuchte jeder vernünftige Gedanke aus Aleks Kopf. Nackte Angst blieb zurück. Salin, Tor und Oger – vor so vielen Schrecken konnte es kein Entkommen geben. Ihm war nicht einmal bewusst, dass seine Füße mit wilder Geschwindigkeit durch nasses Gras rasten.

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