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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
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Verschwommen nahm sein Geist unzählige graue Schemen wahr, einige vor ihm, einige hinter ihm; alle kamen auf ihn zu.
    Er folgte einer Gestalt, die Lorn sein mochte. Gleichzeitig hörte er Gebrüll, Klirren und Krachen, verstand jedoch kaum, dass es sich um die Geräusche von Schwertern und einer Axt handelte, die wild um sich hieben. Der Sturm tobte heftiger denn je zuvor, trübte die Sicht und dämpfte den Lärm. Panik löschte alle Gedanken. Bald gab es nur noch Bewegung, angespornt von einem Grauen, das sein Herz zu sprengen drohte.
    Wo waren die grauen Schemen? Was war mit der kleineren Gestalt, der er gefolgt war? Wo steckten der Einsiedler und der Friedenswächter?
    Er stolperte vorwärts, fiel der Länge nach hin, und Schwärze floss auf ihn zu.
    Sarah?
    Tor hatte keine Ahnung, was vor sich ging. Er hatte die Raserei seines Meisters schon öfter miterlebt, noch nie jedoch auf diese Weise. Salin warf sich gegen die Wand und drosch mit den Fäusten auf den eigenen Kopf ein. Dabei brüllte er Flüche und schrie vor Schmerzen. Tor konnte den Blick nicht von seinem tobenden Meister lösten, bis eine Hand seinen Arm ergriff.
    Stiletta wandte sich ihm zu; aus ihren Zügen sprach Dringlichkeit. »Schau, sie flüchten!«
    Er drehte den Kopf und sah ein Loch in der gegenüberliegenden Wand, durch das ihre Beute in der Ferne entschwand. Einer der Flüchtenden allerdings, ein bemitleidenswerter Greis, den Tor nicht erkannte, war unmittelbar jenseits der Öffnung gefallen und kam nicht mehr auf die Beine. Tor zog das Schwert und eilte zu dem Loch.
    Das erste Opfer gebührt mir. Auch wenn es nur ein hilfloses altes Nichts ist
.
    »Hinfort!«, brüllte sein Meister. »Verschwinde zurück, wo immer du hergekommen bist!«
    Tor verspürte Kälte, als wäre ein eisiger Wind durch ihn hindurchgefegt. Er schenkte dem jedoch keine Beachtung, sondern rannte in den Regen hinaus und hob die Klinge über den Hals des gefallenen Mannes. Bevor er zustoßen konnte, drehte der Greis Tor den Kopf zu und lächelte. Ein tödliches, rotes Leuchten erfüllte seine Augen.
    Ein jäher Flammenblitz überraschte den einstigen Wächter; mit loderndem Körper fiel er schreiend rückwärts. Er landete im nassen Gras und rollte sich ab. Die Feuchtigkeit löschte die Flammen, bevor sie großen Schaden anrichten konnten. Auf dem Bauch liegend spähte er zurück in das Gebäude. Der Greis rannte, ja schwebte förmlich auf Salin zu.
    »Wenn ich dein sterbliches Fleisch nicht für mich beanspruchen kann, dann werde ich es zerstören, wie ich das Land von Naar zerstört habe!«
    Tor vermeinte, Salin lächeln zu sehen. »Dann komm. Ich genieße Herausforderungen.«
    Dann sah Tor nichts mehr, denn aus dem Gebäude spritzten Licht und Flammen, und feuriger Tod breitete sich mit einer Raserei, die jeden Sturm übertraf, in jede Richtung über die Ebene aus.
    Alek umhüllte immer noch Dunkelheit, als er spürte, wie ihn ein Händepaar schüttelte. Gequält zwang er sich, die Augen zu öffnen, und versuchte, den verschwommenen Schemen vor sich zu erkennen. Bald schärfte sich sein Blick, und er erspähte einen verkniffen dreinschauenden Michael. Alek sah sich um. Dunkle Steinmauern, durch deren Ritzen Feuchtigkeit sickerte, umgaben sie.
    »Was … Wo sind wir?«
    »In einem Wachturm einige Meilen außerhalb des Dorfes. Du bist gestolpert, bevor wir hier eingetroffen sind. Kraig hat dich hergetragen.«
    »Kraig? Haben … haben es alle geschafft?«
    Michael wich zurück, und Alek erblickte Sarah und Kraig, die an der gegenüberliegenden Wand kauerten. Das Mädchen wickelte gerade einen behelfsmäßigen Verband um den Bauch des muskelbepackten Friedenswächters. Es drang bereits Blut durch den Stoff.
    »Grok. Was ist mit Lorn und diesem alten Mann, Druga?«
    »Druga ist weg. Lorn ist unten und hält Wache. Ich glaube, die Oger sind tot, aber Salin kann unmöglich so einfach auszuschalten gewesen sein. Wir müssen weiter, sobald du und Kraig dazu in der Lage sind.«
    Alek stützte den Kopf in die Hände und versuchte, sich daran zu erinnern, was geschehen war. »Das Letzte, was ich noch weiß, ist, dass ich vor Salin geflüchtet bin. Im Sturm waren Ungeheuer. Lorn hat gegen sie gekämpft.«
    »Das haben wir alle, obwohl wir ohne ihn mit Sicherheit verloren hätten. Es waren mindestens zwei Dutzend Oger, und ich konnte nur einen ausschalten. Kraig hat zwei mit seiner Axt enthauptet, Lorn hat fünf erlegt. Der Rest ist vermutlich im Feuer gestorben.«
    »Feuer?

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