Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
Vom Netzwerk:
müssen einen Körper beseelen, manchmal einen künstlich erschaffenen, manchmal einen aus Fleisch und Blut. Ich glaube, der Verwüster ist eine solche Kreatur. Ich glaube außerdem, dass er in dich eingedrungen ist, die Herrschaft über deinen Leib übernommen und ihn benutzt hat, um diesen Ort zu vernichten. Deshalb hattest du die Wunden – deine Mitbürger haben versucht, dich zu töten, denn du hast sie abgeschlachtet und ihre Heime zerstört. Druga, du warst der Verwüster.«
    Drugas Mund klappte auf, und er schüttelte entsetzt den grauen Kopf. »Nein! Was du sagst, kann nicht sein. Die anderen Dörfer habe ich nie besucht, und doch wurden auch sie angegriffen!«
    »Der Verwüster könnte von jemand anderem Besitz ergriffen haben. Wenn er so mächtig ist, wie du geschildert hast, könnte er im Lauf der Jahre von Körper zu Körper gewandert sein und die Gestalt verschiedener Menschen angenommen haben, über die Ebene von Naar verteilt – und vielleicht sogar darüber hinaus.«
    Alek starrte Druga an. Furcht, Mitleid und Ungläubigkeit erfüllten sein Herz. Konnte es wahr sein? Wenn ja, musste der arme Druga fortan mit dem Wissen darum leben, was er seinem Dorf angetan hatte. Der Bäcker richtete den Blick auf Sarah und entdeckte auch in ihren Augen Mitgefühl. Dann wandte er sich Kraig zu, aus dessen Zügen Zweifel sprachen. Lorn ragte weiter wachsam über dem Mann auf, und Michael schritt vor ihm auf und ab.
    »Es ist möglich, wenngleich unwahrscheinlich, dass der als Verwüster bekannte Geist noch immer in dir weilt. Solche Wesen kehren selten in ihre eigene Welt zurück, und falls sich kein anderer Körper in der Nähe befand, wäre er in dir geblieben. Vielleicht hätte er bis zum nächsten Dorf in einen anderen Körper springen können, aber wenn er dort bereits alle getötet hatte, wäre dort niemanden mehr gewesen, in den er hätte wechseln können.«
    »Was ist mit dem vorherigen Wirtskörper in jenem Dorf?«
    »Vielleicht ist er an den Verletzungen gestorben, die er sich im Zuge seines Wütens zuzog, oder er hatte einfach nicht Drugas Überlebenswillen. Oder die Macht des Verwüsters hat ihn von innen heraus verzehrt. Nur sehr wenige Menschen überleben eine solche Besessenheit. Meines Wissens ist Druga ein äußerst seltener Einzelfall. Allein der Umstand, dass er noch lebt, lässt mich glauben, dass der Verwüster noch in ihm weilt und ihn sich für einen weiteren Zweck aufspart.«
    Druga sprang auf und schwenkte wild die Hände. »Das ist lachhaft. Ich bin nicht der Verwüster! Verschwindet aus meinem Heim!«
    »Was sollen wir mit ihm machen?«, fragte Lorn und drückte den Mann zurück auf seinen Stuhl. »Wenn er diese Kreatur ist, wie du vermutest, können wir ihn nicht laufen lassen.«
    Michael zuckte mit den Schultern. »Wir können gar nichts tun. Ich will diesem Mann nicht das Leben nehmen, denn er kann nichts für das Böse in ihm. Ebenso wenig vermag ich, ihm den Geist auszutreiben, aber ich habe gehört, dass es unter den Elben Willformer gibt, die dazu in der Lage sind. So, wie sie die Geister herbeigerufen haben, die zu den Addins wurden, können sie solche Wesen auch zurück in ihre eigenen Welten verbannen.«
    »Willst du damit andeuten, dass wir ihn mitnehmen sollen?«, fragte Kraig.
    »Es ist der einzige sinnvolle Ausweg«, erwiderte Michael.
    »Ich gehe nirgendwohin!«, rief Druga. »Ich muss hier warten …
auf den Meister!
«
    Plötzlich leuchteten seine Augen rot, und er stürzte sich auf Michael. Mühelos riss er den Einsiedler mit sich zu Boden und senkte den Kopf, als wolle er ihn in den Hals beißen. Lorn wollte Druga von dem Einsiedler lösen, doch der Greis schwang einen Arm und ließ den großen Krieger in hohem Bogen durch den Raum segeln.
    »Du Narr! Vorik Seth wird nicht zulassen, dass sein Verwüster aus diesem Körper ausgetrieben oder aus dieser Welt verbannt wird. Er hat noch Pläne für mich …
Ich
habe noch Pläne!«
    »Vorik Seth?«, stieß Michael hervor.
    Dann schrie Kraig auf; seine Muskeln spannten sich, als er die mächtige Axt anhob. Kraftvoll sauste sie herab und grub sich tief in Drugas Rücken. Der Verwüster heulte mit dem Mund des Greises auf und richtete den Blick auf den Friedenswächter. Mit der Axt im Rücken sprang er Kraig an, schlang die Hände um dessen Hals und warf den großen Mann zu Boden.
    Bevor Alek einen vernünftigen Gedanken fassen konnte, rannte er zum Verwüster, der Kraig würgte. Er holte mit dem Fuß aus, trat der Kreatur ins

Weitere Kostenlose Bücher