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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
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ging. Der Friedenswächter hatte blaue Flecken, beharrte jedoch, dass er abgesehen davon unversehrt war. Allerdings humpelte er ein wenig und zuckte alle paar Schritte zusammen.
    Während sie sich den Weg durch den Tunnel bahnten, fiel Alek auf, dass die Wände rau und schartig waren, völlig anders als im Großteil der Begräbnisstätte. Der Bereich ähnelte der großen Kammer, in die sie gekommen waren, als sie den Ort betreten hatten, zumal alles ungeschliffener als in den tieferen Gefilden von Faryn-Gehnah wirkte. Das Licht wurde heller und erfüllte Alek mit der Hoffnung, das hinter der nächsten Biegung der ersehnte Ausgang auf sie warten würde. Er konnte es kaum erwarten, das Grauen dieses Ortes hinter sich zu lassen. Sein Verstand war in den vergangenen Tagen gezwungen gewesen, sich zu öffnen, denn zuvor hätte er Dinge wie Addins, Hexer, Kobolde und Elben nicht zu verarbeiten vermocht. Aber, bei Grok, lebende Tote empfand er immer noch als zu viel. Er hatte sie gesehen, gegen sie gekämpft, sogar mit ihnen gesprochen, und trotzdem überstieg es seinen Verstand, dass es sie wirklich gab. Er flüchtete nicht nur vor ihnen, weil er sie fürchtete, sondern auch, weil er es durchaus für möglich hielt, dass er dem Wahnsinn anheimfiele, sollte er ihnen noch einmal begegnen.
    Sie folgten der Biegung des Tunnels und erblickten vor sich einen offenen Bereich. Es handelte sich um eine Kammer ähnlich jener auf der Südseite der Begräbnisstätte, verziert mit Marmorstatuen, uralten Wandbehängen und goldenen Kerzenhaltern. Durch ein Tor aus dicken Eisenstäben in der gegenüberliegenden Wand strömte Licht herein. Die Pforte war breiter als zehn Männer nebeneinander und höher als viele Bäume, die Alek kannte. Geschwungene, aus Metall gefertigte Wellen und Wolken schmückten das Tor. Es war geschlossen, aber der mächtige Balken, der als Verriegelung diente, war angehoben, sodass sich die beiden Flügel sowohl von außen als auch von innen mühelos öffnen lassen würden. Alek atmete vor Erleichterung über das Tageslicht auf, als sie sich auf das Tor zubewegten.
    »Lass Michael vorsichtig runter«, forderte Lorn ihn auf. »Ich versuche, die Pforte zu öffnen.«
    Sie senkten den Einsiedler zu Boden, und Lorn stemmte sein Gewicht gegen die Mitte der Pforte, drückte nach außen. Langsam, mit einem knarrenden Geräusch, teilten sich die Flügel und schwangen auf, während sich Lorns Muskeln spannten. Er machte weiter, bis der Spalt groß genug war, um mühelos hindurchschreiten zu können, und bedeutete Alek, ihm wieder mit Michael zu helfen. Sie hoben den Einsiedler hoch und verließen die Begräbnisstätte, dicht gefolgt von Kraig und Sarah.
    Alek atmete die Abendluft ein. Sie befanden sich in einem leicht bewaldeten Bereich, der sich nach dem Unwetter kühl und feucht zeigte. Gras und Moos wuchsen auf dem Fels des Berges, einige Ranken wanden sich um die Gitterstäbe des Tors. Im Vergleich zum braunen Grasland südlich der Grabmalberge wirkte der Pflanzenwuchs hier üppig und grün. Es musste sich um den Rand eines Waldes handeln. Laut Lorn stellte diese Gegend die Heimat der Oger dar. Der Gedanke erfüllte Alek mit Beklommenheit. Sie waren einer Gefahr entronnen und begaben sich unmittelbar ins Reich einer anderen.
Zumindest
, dachte er dankbar,
gibt es keinerlei Anzeichen auf Salin
.
    Lorn hielt inne und blickte zum Himmel und der im Westen versinkenden Sonne auf. »Dem Stand der Sonne nach zu urteilen, waren wir fast fünf Stunden lang in dieser fauligen Begräbnisstätte. Bald kommt uns das Tageslicht abhanden. Wir sollten den größtmöglichen Abstand zwischen uns und die Berge bringen, bevor es zu dunkel wird, um weiterzugehen. Ich habe keine Ahnung, wir rasch der Hexer das Gebirge zu überqueren vermag, aber ich weiß, dass Oger sehr flink über Fels und Stein springen können. Diejenigen, die uns auf der anderen Seite verfolgt haben, könnten uns hier schon bald finden.«
    Als sie weitermarschierten, meldete sich Kraig zu Wort. »Aber ist dieser Wald nicht die Heimat der Oger? Wie sollen wir sie meiden, wenn wir mitten durch ihr Hoheitsgebiet gehen?«
    »Der Ogrynwald, dessen südlichste Ausläufer wir gerade betreten, ist der größte der Menschheit bekannte Wald«, erwiderte Lorn. »Die Oger leben in schlichten, über das riesige Gebiet verteilten Weilern und entfernen sich selten weit von ihren Heimen, außer wenn sie von einer höheren Macht zum Kampf gerufen werden. Oder wenn sich unter ihnen ein

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