Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)
ziemlich tapfer von dir, all dies jemandem zu überlassen, der nicht einmal weiß, welche Gabel richtig benutzt wird.« Sie unterbrach sich und schüttelte den Kopf. »Die weiß, welche Gabel benutzt wird, die aber keine Ahnung hatte, was da an Speisen aufgetischt wurde.«
»Ah, ich hatte mich schon gewundert, warum du kaum gegessen hast …« Er tippte sich gegen den Kopf. »Lass dich davon nicht belasten«, sagte er sanft. »Meinst du, mein Melant'i sei so fragil, dass es beim kleinsten Fehler deinerseits zerbrechen würde? Tatsächlich hat es Widerstandskraft und Stärke genug, um zu ertragen, dass meine Lebenspartnerin die falsche Gabel benutzt – oder gar eine Gabel statt einer Zange!« Er nahm einen Schluck Wein, wirkte unvermittelt ernsthaft.
»Bei den wichtigen Dingen – dein Verhalten der Delm und Vorsteherin deiner Linie gegenüber, deine Antwort an tel'Vosti – hast du dich tadellos verhalten. Wenn du bei den weniger wichtigen im Irrtum warst oder den Code missachtet hast, dann ist das … ohne Belang. Die Leute werden sagen, falls überhaupt: ›Ah, sie ist ein Original.‹ Was keine schlechte Sache ist.«
»Ein Original?« Sie runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf.
Val Con seufzte. »Das ist einer der Gründe, warum ich darauf bestand, dass du den Code von der Quelle lernst und nicht durch meine Anleitung«, sagte er langsam. »Jedes Individuum nimmt und formt den Code entsprechend seines Charakters und der Notwendigkeit. Ich habe möglicherweise zu viel von der Anleitung meines Onkels übernommen oder zu jung zu lernen begonnen, wie Shan sagen würde. Daher grenzen meine Manieren an Kälte und extremer Präzision.« Er schluckte Wein, die Augenbrauen zusammengezogen.
»Shan ist ein Original«, murmelte er. »Seine Manieren sind furchtbar, aber sein Verhalten erfreut einen. Anthora folgt seinem Stil. Pat Rin ist sehr korrekt, aber gelassen, die Korrektheit ist mit seinem Melant'i verbunden und fließt. Nova …« Er schüttelte den Kopf und lächelte mit einem Hauch Wehmut. »Ich hörte einst, wie jemand sagte, er würde lieber einer wütenden Lyrkatze ohne Waffen entgegentreten, als Nova und mir während eines Empfangs.«
Miri lachte.
Val Con beugte sich zu ihr und küsste sie.
»Mmmm«, sagte sie und erzitterte erfreut, als die warmen, wissenden Finger ihren Hals streichelten.
»Bin ich zu Liaden, Miri?« Val Cons Stimme war heiser in ihrem Ohr, seine Wange sanft an ihre gedrückt.
Sie atmete seinen Geruch ein und stieß ihn in einem halben Lachen aus, als das Verlangen in ihr aufbrandete. »Die Kleider haben mich verwirrt«, murmelte sie. »Warum ziehst du sie nicht aus?«
Er lachte sanft, nahm ihr Weinglas und stellte es zur Seite, sein Gewicht drückte sie dabei in die Kissen, als er sich über sie beugte. Dann waren seine Lippen da, verlangten nach voller Aufmerksamkeit, während seine Hände sie streichelten und reizten und endlich die Verschlüsse des Kleides fanden, um sie zu lösen.
Sie versuchte, den Gefallen zu erwidern, das weiße Hemd zu öffnen, aber er entkam ihren Händen, hielt sie bewegungslos und hilflos, als er ihr das Kleid von den Schultern zog und dann ein Stück weiter, an ihrer Kehle schmusend, ihre Brüste küssend, ihren Bauch …
Das Kleid war fort. Sie wollte ihm erneut helfen, das Hemd auszuziehen, verlangte danach, seine Haut auf der ihren zu spüren … und wurde mit einem atemlosen Lachen abgewehrt. »Ah, nicht so gierig, Cha'trez …«
Mund und Hände fesselten ihre Aufmerksamkeit einmal mehr, der weiche Stoff seiner Hose und seines Hemdes strich über ihre nackte Haut, mal frustrierend, mal anregend.
Dann hob er sie hoch und legte sie auf das hohe, weite Bett und war für einen Moment verschwunden, nur, um mit einem Arm voller Bettblumen zurückzukehren.
Er deckte sie damit ein, lachte, zerbröselte eine mit seinen langen Fingern und strich den Geruch über ihre Brüste. Sie zitterte und lachte und wand sich, zog ihn herunter und tat so, als wolle sie mit ihm ringen, verzweifelt nach ihm verlangend, mit einer Begierde, die vom Blumenduft verstärkt wurde.
Er lachte, reizte sie mit Fingern und Lippen, aber erlaubte schließlich das Hemd – und dann alles auf einmal, gab die Rolle des Führenden ab, als sie biss und küsste und streichelte, und die Blumen wurden zwischen ihnen zermalmt und gaben ihren verführerischen Geruch ab.
Sie lag auf seiner Brust, reizte ihn, beinahe faul trotz des Drängens des Blumenduftes. Val Cons Augen waren halb
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