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Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Titel: Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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es der Captain befohlen hat. Kommen Sie bitte zu mir!«
    Nelirikk schritt vorwärts und stand zur Rechten des Scouts, wunderte sich erneut über die scheinbare Zerbrechlichkeit des Mannes. Dennoch hatte er wie ein Soldat gekämpft, sein Ziel erreicht, trotz der Tatsache, dass die Logik sagte, er sei dafür zu klein.
    Eine dünne Hand bewegte sich auf den Tasten. Der Schirm flackerte und zeigte terranische Worte.
    »Ihnen wird eine Frage gestellt werden. Mit zwei aufeinanderfolgenden Returns signalisieren Sie, dass Ihre Antwort vollständig ist. Sollte ein Punkt zusätzlicher Erklärung bedürfen, zeigt das System das an. Wenn alles klar ist, kommt die nächste Frage.« Er schaute mit leuchtenden, grünen Augen auf.
    »Fragen und Antworten sind auf Terranisch, um Ihnen dabei zu helfen, Ihr Verständnis der Sprache zu perfektionieren. Sollte es notwendig sein, reicht es, diese Infotaste hier zu drücken, und die Frage wird auch auf Trade gestellt.«
    »Ich verstehe«, sagte Nelirikk, fühlte die Kühle in seinem Bauch. Der Mann neben ihm tippte sich an den Kopf.
    »Werdet Ihr Euren Schwur ehren, Nelirikk Erkunder?«, fragte er plötzlich auf Hochliaden. »Oder meint Ihr, ich sollte den meinen negieren?«
    Nelirikk holte Luft. »Scout, es wird viele Tage brauchen, um mich völlig auszuhorchen, egal, wie clever Ihr Programm ist.«
    »Das würde es wohl«, sagte der Scout auf Terranisch. »Aber der Captain kann es sich nicht erlauben, Sie so lange zu entbehren. Sie werden sich zu den abendlichen Waffenübungen bei ihr melden. In der Zwischenzeit ist dies Ihre Aufgabe und ich werde Sie damit alleine lassen – nachdem Sie mir Ihren Abholcode gegeben haben.«
    Nelirikk stand so da für einen Moment, dann zwang er sich zu dem Platz, auf dem sein Rucksack neben dem beschämenden Gewehr lag. Er hatte es geschworen, erinnerte er sich selbst, als er hineingriff und den Abholsender hervorholte. Er hatte geschworen und die Truppe hatte ihn in den Tod geschickt, was nur die geringste Sünde der Truppe ihm gegenüber war.
    Dennoch war es schwerer als alles, was er je in seinem Leben getan hatte: den Sender herauszuholen und ihn in die zerbrechliche Hand eines Mannes zu legen, der zum Volk der Feinde gehörte.
    Der Scout nahm das Gerät mit einer Verbeugung, die grünen Augen ruhig.
    »Die Pflicht der Schlacht, Erkunder. Ich verlange nicht, dass Sie sich dies vergeben. Ich kann nur sagen, dass ich es nicht verlangen würde, wenn dadurch nicht das Leben Vieler gerettet werden könnte.«
    Das Verständnis eines Waffenbruders, eines Mannes, der kein Soldat war? Nelirikk fühlte, wie es ihm etwas leichter fiel, und er nickte auf terranische Art.
    »Ich verstehe Sie. Es ist keine Schande, wenn ein Soldat kämpft, wie er kämpfen muss.« Er holte Luft. »Sie werden den genauen Ort kennen wollen.« Er holte aus seinem Rucksack die erbeutete Karte.
    »Hier«, sagte er, als er die Karte auf dem Boden ausgebreitet hatte. Der Scout kniete sich nieder, um zu sehen, wohin der Finger zeigte, studierte das Gebiet und nickte – nickte erneut, als Nelirikk ihm die genaue Prozedur der Abholung erklärte.
    »Ich sollte damit zurechtkommen«, sagte er, als er sich wieder erhob. »Ich lasse Sie jetzt mit Ihrer Aufgabe allein und widme mich der meinen. Ich rate Ihnen – als Kamerad – pünktlich beim Captain zu sein.«
    Eine schnörkellose Verbeugung und er verschwand durch die offene Tür. Nelirikk verschloss seinen Rucksack, nahm die nutzlose Waffe auf und ging zu dem verlockenden Zugang hinüber. Der kleine, steinerne Raum dahinter war leer, obgleich es ohne Zweifel draußen einen Wachmann gab. Ein Schlag mit der Waffe würde die Wache erledigen und ihm eine funktionsfähige Waffe verschaffen.
    Das Gewehr lag schwer in seiner Hand. Er hatte geschworen, bei Jela. Und die Truppe hatte ihn nutzlos in den Tod geschickt.
    Nelirikk ging in den größeren Raum zurück, legte das Gewehr neben seinen Rucksack und trug eine Transportkiste zum Computer. Er setzte sich darauf, passte die Höhe des Keyboards und Bildschirms an, las die erste Frage und begann zu tippen.
     
    »Okay«, sagte Miri ihren Soldaten. »Abtreten. Waffendrill in einer Stunde.«
    Die Veteranen, die sie geerbt hatte – einige Falken, wie Winston, die darum gebeten hatten, und einige andere, die von ihrer Einheit getrennt worden waren –, spazierten zur Messe, als ob sie gerade ein Nickerchen gemacht hätten anstatt eines Zwanzig-Meilen-Marsches. Die Grünschnäbel schleppten sich

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