Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)
ersten Blutstropfen und echte Angst in seinen Augen sah.
»Gib mir einen Grund, warum ich deine blöde Kehle nicht durchschneiden sollte!«
Er starrte zu ihr hoch und jetzt stand Entsetzen in seinen Augen; sie hielt das Messer an seinem Platz, wollte sichergehen, dass sich diese Lektion für den Rest seines Lebens in sein Gedächtnis einbrannte. Wie kurz dieses auch sein mochte.
»Wenn es dem Captain gefällt …« Die Stimme Nelirikks war nahe und respektvoll.
Was jetzt? »Erlaubnis zu sprechen.«
»Danke, Captain. Dieser Kämpfer zeigt ein gewisses Potenzial, einmal ein fähiger Soldat zu werden – bei entsprechender Anleitung.«
Mithras, gib mir Stärke!
»Bieten Sie an, ihn unter Ihre Fittiche zu nehmen, Beautiful? Ihn in Form zu bringen?«
»Wenn es dem Captain gefällt. Zum Wohl der Truppe.«
Jin'Bardis Augen zeigten eine Menge Weiß. Seine Gesicht zeigte eine interessante Tönung aus grünlichem Gold und war nass von Schweiß. Miri beugte sich hinab, sprach sehr leise.
»Ich werde das Messer jetzt wegnehmen, jin'Bardi, und dann aufstehen und einige Schritte rückwärts machen. Dann werden Sie aufstehen und sich Beautiful präsentieren. Eine Abweichung, und Sie sind totes Fleisch. Klar?«
»Klar, Captain«, brachte er hervor, ziemlich heiser. Er schluckte. »Ich ergebe mich!«, fügte er hinzu. Hochliaden.
»Das will ich meinen«, gab sie auf Terranisch zurück und zog das Messer weg.
Sie erhob sich, ging rückwärts und stand, das Messer in der Hand, während er schmerzverzerrt auf seine Beine kam und zu dem großen Mann zwischen Reynolds und Winston ging, dessen Gesicht keinen Ausdruck zeigte.
Jin'Bardi zitterte und er musste Schmerzen haben, aber man musste ihm lassen, dass er aufrecht zu Nelirikk ging und vor ihm salutierte.
Nelirikk bewegte sich nicht. »Es ist angemessenes Verhalten, dem Captain für eine wertvolle Lektion zu danken.«
Es gab einen Moment absoluter Stille bei jin'Bardi. Der Kreis wartete. In ihrem Kopf war Val Cons Muster kalt, aufmerksam und sehr ruhig.
Langsam drehte sich jin'Bardi um und verbeugte sich. »Danke, Captain, für die wertvolle Lektion.«
»Kein Problem«, sagte sie und sah Beautiful an. »Bringen Sie ihn zu den Medikern und lassen Sie ihn durchchecken, dann wieder hier melden. Geben Sie Winston meine Sachen.«
»Ja, Captain.« Er salutierte. Ihr Gürtel und ihre Jacke wechselten den Besitzer und Beautiful löste sich vom Kreis. Jin'Bardi, die Schultern gesenkt, wollte folgen und wurde von einer ausgestreckten Handfläche aufgehalten.
»Es ist angemessenes Verhalten«, sagte Beautiful, immer noch ohne jedes Gefühl, »sich beim Captain abzumelden.«
Wieder drehte sich jin'Bardi, strengte sich an, die Schultern zu straffen, salutierte. »Captain.«
Sie nickte. Die beiden Männer gingen davon und der Kreis löste sich auf. Miri schritt nach vorne.
Als er in der Nähe der Tafel mit der Situationsanalyse war, drehte sich jin'Bardi plötzlich um. »Ich will mein Messer zurück!«
Nelirikk hielt inne. »Wenn es dem Captain gefällt«, sagte er vor, »hätte ich gerne meine Waffe zurück.«
Miri stand, fühlte das Gewicht der Klinge in ihrer Hand und etwas kam ihr in den Sinn. Die Balance der Waffe war gut …
»Sie wollen das hier?«, schnappte sie.
»Ja«, schnappte jin'Bardi zurück und blitzschnell drehte sie das Messer um und warf es.
Das Messer überschlug sich in der Luft, flog schnell und zielgerichtet, viel zu schnell für jin'Bardi, um zu reagieren. Die Klinge passierte seine Wange so nahe, dass sie seine Haut zu berühren schien, bis sie sich tief in das Holz der Tafel bohrte und dabei eine Locke seines Haares festnagelte.
»Sagen Sie: ›Danke, Captain‹«, befahl Nelirikk in die absolute Stille, die dem Aufprall des Messers folgte, »›für die Rückgabe meiner Waffe.‹«
Jin'Bardi leckte sich die Lippen. »Danke für die Rückgabe meiner Waffe, Captain«, sagte er schwach.
Nach einem Moment griff Nelirikk zu und zog das Messer aus der Tafel. Er bot es, Griff nach vorne, dem zitternden Liaden an.
»Soldat, Ihre Waffe. Inspizieren Sie sie auf Schäden, während wir zum medizinischen Zentrum gehen.«
Um sich herum hörte sie Gemurmel, als die Truppe sich langsam aus der Erstarrung löste. Miri wandte sich um, begegnete Val Cons Blick und beschloss, sich erst später darum zu kümmern, wo sie eigentlich gelernt haben könnte, derart ein Messer zu werfen.
»Okay«, rief sie über das Gemurmel hinweg. »Dreiergruppen für
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