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Fluesterndes Gold

Fluesterndes Gold

Titel: Fluesterndes Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
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vor Schreck. »Das geht nicht. Die Elfen.«
    »Ich weiß alles über die Elfen«, sage ich und ziehe an den Knoten, mit denen seine Füße gefesselt sind. »Ich schere mich einen Scheißdreck um die Elfen. Ich hol dich hier raus.«
    Ich mache mich an die Knoten an seinem Handgelenk, aber mit meiner Gipsschiene ist das gar nicht so einfach. Schließlich hab ich’s geschafft und lege meinen gesunden Arm um seine Taille. »Kannst du stehen?«
    »Klar«, sagt er, kippt aber um, kaum dass seine Füße den Boden berühren. »Tut mir leid.«
    »Stütz dich auf mich. Das ist okay, aber es kommen viele Stufen«, sage ich. »Wir müssen es langsam angehen lassen.«
    Wir sind schon fast bei der Tür, als er anhält: »Du …«
    »Zara.«
    Das Sprechen strengt ihn an. Sein Körper bewegt sich zitternd von meinen Händen weg, obwohl er ohne mich nicht aufrecht stehen kann. »Er hat mich aufgeschnitten. Er hat mein Blut getrunken. Und dann machen es alle. Es ist … es ist, als ob sie deine Seele heraussaugen. Er könnte … er könnte dir das auch antun.«
    »Es ist alles in Ordnung«, beruhige ich ihn. »Mir wird nichts geschehen. Und dir wird auch nichts mehr geschehen. Niemand wird dir noch etwas antun, okay? Nicht, wenn ich dabei bin. Jetzt schauen wir aber, dass wir dich hier rausbringen.«
    Ich öffne die Tür und lausche. Nichts.
    »Warte«, flüstere ich. »Hast du noch andere Jungen hier gesehen?«
    Er bemüht sich, seine Lippen zu bewegen. »Nein.«
    »Einen Jungen? Brian Beardsley?«
    »Sie haben gesagt, er sei tot.«
    Wut ballt sich in mir zusammen, passend zu den Schmerzen in meinem gebrochenen Arm. »Ich bring dich hier raus.«
    Wir machen uns auf den Weg den Flur hinunter. Ich denke an all die Stufen. Und ich denke an all die Elfen. Aber das ist mir egal.
    Noctiphobie
    Die Angst vor der Nacht
    Es ist nicht leicht, aber es gelingt uns, durch den Flur hindurch und ein Stockwerk tiefer zu gelangen.
    »Wo sind die Elfen?«, flüstert Jay. »Sie saugen uns aus. Sie kommen bestimmt.«
    »Keine Ahnung. Im hinteren Saal vermutlich. Es ist alles in Ordnung.«
    Aber dann hören wir Stimmen jenseits der Treppe, die wir noch vor uns haben. Die Stimmen kommen aus der Eingangshalle. Das Herz schmerzt mir in der Brust. Das gehört nicht zu meinem Plan. Sie sollte noch nicht da sein. Sie sollte erst später kommen, wenn alles vorbei wäre.
    »Ja, du hast bekommen, was du willst, oder? Ich bin da«, sagt die klangvolle Stimme einer Frau. Sie zittert, versucht fest zu klingen, schafft es aber nicht ganz. Warum konnte sie mir das alles nicht einfach schon viel früher erzählen? Warum musste sie lügen? Weil sie mich schützen wollte, wahrscheinlich.
    »Meine Mom«, flüstere ich Jay zu.
    »Deine Mom ist hier? Warum ist deine Mom hier?« Jay torkelt gegen das Geländer.
    »Um mich zu retten.« Ich ziehe ihn dichter an mich, um ihn aufrecht zu halten.
    Er bemüht sich sehr, das zu verstehen. »Aber du rettest mich.«
    »Ich weiß. Es ist alles in Ordnung. Komm.«
    Wir bringen die halbe Treppe hinter uns, und dann sehe ich endlich, was los ist. Meine Mutter steht mitten in der Eingangshalle auf einem großen weißen Viereck aus Granit. Ihre Arme sind vor der Brust verschränkt. Der König steht auf dem schwarzen Viereck neben ihr. Die Elfen haben sich um sie herum an der Wand entlang aufgestellt.
    »Sieht aus wie ein riesiges Schachbrett«, flüstert Jay.
    Ich ziehe ihn noch einen Treppenabsatz hinunter.
    »Du hast keine Vorstellung davon, wie sehr du mir gefehlt hast«, sagt der König.
    Meine Mutter lächelt gequält, sagt aber nichts.
    »Du hast mich lange warten lassen.«
    Sie verdreht die Augen. Ich habe gedacht, dass sie das nur mir gegenüber macht. Jay und ich gehen noch eine Stufe tiefer. Niemand scheint uns zu bemerken.
    Schließlich sagt sie: »Deine Elfen haben unsere Tochter angegriffen.«
    »Das waren Rebellen. Sie wurden erledigt.«
    »Ja. Von Betty.«
    Er stößt einen lauten, melodramatischen Seufzer aus. »Die anderen habe ich erledigt.«
    »Die anderen?«
    »Es war eine ganze Verschwörung. Du weißt, dass ich meine Macht verliere, wenn ich keine Königin an meiner Seite habe. Machthungrige Schnösel nutzen das aus.«
    Das lasse ich ihm nicht durchgehen, deshalb schreie ich von der Treppe herab: »Du hast Brian Beardsley getötet. Und schau dir Jay an. Auch er ist halb tot.«
    Alle wenden den Kopf und schauen uns an, auch meine Mutter. Sie lässt die Arme hängen.
    Der Elfenkönig breitet seine Arme aus. »Du

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