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Flug des Adlers

Titel: Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Reichweite des Bergungsvogels runtergebracht«, sagte Hornbreed.
    »Wir werden eine neue Medaille für Sie einführen müssen - die anderen haben Sie schon alle. Jetzt ruhen Sie sich erst mal aus. Ich habe Ihnen ein Geschenk mitgebracht. Direkt aus der Cali-Molkerei«, sagte Pyp und brachte eine Flasche mit weißer Flüssigkeit zum Vorschein, von der Valentine annahm, dass es sich um Milch handelte. »Immer noch fast kuhwarm.«
    Hornbreed keuchte auf die ihm eigene Art kurz auf. »Puh. Danke, Sir. Sie sind ein Wunder.« Er drehte den Verschluss ab und kostete einen Schluck.
    »Milchmann«, sagte Valentine leise.
    »Ist das unser verirrter Hirte?«, fragte Pyp und drehte sich zu Valentine um.
    »Er hat mich aus einem dunklen Loch rausgeholt«, sagte Hornbreed. »Hat sich beinahe umgebracht, um mich zu retten.«
    »Danke, junger Mann.« Pyp reichte ihm die Hand. »Nennen Sie mich Pyp.«

    Valentine schüttelte ihm die Hand. »Max.«
    »Der Junge ist gut mit seiner Waffe und behält im Eifer des Gefechts die Nerven«, berichtete Hornbreed. »Wir könnten ihn bestimmt brauchen.«
    Valentine zuckte mit den Schultern. »Ich bin geschmeichelt, aber mich interessiert vor allem die Belohnung.«
    Pyp sog die Luft zwischen den Zähnen ein. »Bedauerlich. Aber keine Sorge, Sie werden die volle Belohnung bekommen.«
    »Ihre Leute sagen, die Belohnung ist nicht verhandelbar«, sagte Valentine. »Ausnahmslos?«
    Die beiden Piloten wechselten einen kurzen Blick und runzelten gleichermaßen die Stirn. »Hey, Max …«, setzte Hornbreed an.
    »Söhnchen, die meisten Kerle, die feilschen wollen, liefern nicht zuerst den Piloten ab«, sagte Pyp. »Sie sind entweder dumm, oder Sie denken nicht praktisch.«
    »Mir geht es nicht um die Summe«, sagte Valentine. »Mir geht es um die Art. Muss es Gold sein?«
    »Was denn, wollen Sie was Leichteres? Wir können uns die Perlen ansehen«, sagte Pyp.
    Valentine hob eine Hand. »Nein, nichts in der Art. Ich hatte mich gefragt, ob ich die Belohnung gegen einen Flug mit einer Ihrer Maschinen tauschen könnte.«
    Dieses Mal blickten sich die beiden Piloten mit hochgezogenen Brauen an.
    »Wo soll’s denn hingehen? Japan?«, fragte Pyp. »Sie bescheißen sich selbst, Söhnchen.«
    »Gold bringt nur Ärger. Meine Familie hat ein Stück Land in der Gegend von Kanada. Da möchte ich hin.«
    Pyp schob seinen Hut nach vorn und kratzte sich an dem stoppelhaarigen Kopf. »Keine große Sache. Wir haben einen Partnerflugplatz im Norden von Utah.«
    »Danke.«

    »Sie werden feststellen, wie weit ein bisschen Dankbarkeit reicht«, sagte Pyp. »Wir setzen Sie in unseren VIP-Jet, wenn Sie wollen.«
    »Legen Sie noch ein paar Flugstunden dazu, und wir sind uns einig«, sagte Valentine.
    »Ich weiß nicht so recht, ob man einem Mann, der Münzgold ablehnt, Steuerknüppel und Ruderpedale anvertrauen sollte, aber wir tun Ihnen den Gefallen«, sagte Pyp. »Horny, sagen Sie Alvarez, er soll ein paar Privatstunden organisieren.«
    »Ich bringe ihn persönlich rauf«, sagte Hornbreed und stellte seine inzwischen fast leere Milchflasche ab. »Das Geschwader sitzt so oder so eine Weile am Boden fest.«
    »Das ist auch noch so ein Problem«, sagte Pyp. »Wir müssen den Schein wahren, damit es so aussieht, als wären wir einsatzfähig. Da ist eine Läuterungstruppe unterwegs.«
    »Puh …« Hornbreed verlor ein wenig von seiner Gesichtsfarbe. »Oh, verdammt.«
    Valentine wollte schon fragen, was denn eine »Läuterungstruppe« sei, aber Hornbreed las ihm die Frage aus dem Gesicht ab. »Sieht aus, als hätten Sie nicht viel Zeit in der Konföderation verbracht.«
    »Sie können jeden Tag auftauchen«, sagte Pyp.
    Hornbreed schwang die Beine aus dem Bett und atmete keuchend durch. »Geben Sie mir meine Stiefel, ja?«

    Man wies Valentine ein behagliches, kleines Haus auf einem umzäunten Niemandsland zu, das nicht mehr auf dem Gelände des Flugplatzes lag, sondern mehr oder weniger in der Form eines Hundebeins neben dem Haupttor hervorwuchs. Weitere Häuser, eine kleine Schule, umgeben von dicken Gitterstäben, und ein paar Reihen mit zweigeschossigen Apartmenthäusern gruppierten sich um
einen trockenen Pool, den irgendjemand zum größten Sandkasten der Welt umfunktioniert hatte. Der grüne Teppich eines Driving Ranges mit Putting-Grün verlief am Rande des Zauns. Wie zum Ausgleich für das unbenutzbare Schwimmbecken schaltete das Gebäudemanagement jeden Nachmittag eine Sprinkleranlage ein und wässerte das Putting-Grün,

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