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Flug des Adlers

Titel: Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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die ihm ein Glas Saft einschenkte.
    Der Corporal begnügte sich mit Wasser und einer dicken Scheibe Brot, die er mit »Proteinpaste« bestrich.
    »Ich hoffe, das schmeckt besser, als es aussieht«, sagte Valentine.
    Der Corporal verdrehte die Augen. »Angeblich ist das Bohnenmus, aber es schmeckt, als hätten sie es aus dem Mülleimer gekratzt.«
    »Bedienen Sie sich bei mir«, lud Valentine ihn ein.

    »Sie sind ein echter guapo … äh … Mr Argent.« Er beugte sich über den Tisch und befreite einen Teil von Valentines Fleisch von Knochen und Knorpel.
    »Wie kam es zu der Nahrungsknappheit?«, fragte Valentine.
    »Ärger draußen im Osten«, sagte der Corporal, schaufelte das Essen in sich hinein und sah sich über die Schulter um. »Wir haben dank dem Circus gerade ein Stück Agrarland in Kalifornien übernommen, aber es dauert seine Zeit, alles zu organisieren. Die Kopfjäger unten im Süden haben es inzwischen schwer, Arbeitssklaven für die Landarbeit aufzutreiben. Das Gebiet war einmal ein Schlaraffenland - Pyp’s Circus hat sich vom Gulag oft in Naturalien bezahlen lassen. Jetzt müssen wir um unser Auskommen kämpfen.«
    »Trinken wir auf bessere Zeiten«, sagte Valentine und nahm einen Schluck von dem wässrigen Saft.
    Der Corporal tunkte etwas Bratensoße mit der Brotrinde auf. »Falls Sie vorhaben, mit Ihrer Belohnung irgendwo einen netten Betrieb zu gründen …«
    Valentine ergriff sein leergefegtes Tablett. »So weit im Voraus habe ich nicht gedacht, mein Freund.«
    Hornbreed telefonierte, als sie den Raum betraten. Der Corporal zog sich einen Stuhl nach draußen.
    »Nein«, sagte Hornbreed und krümmte sich ein wenig vor Anstrengung. »Nein, nehmen wir die Bettie Page auseinander. Die Tigress und Zorro bleiben in Reserve, und Brunhilde muss zu einer kompletten Überholung reingeholt werden. Informieren Sie mich sofort über den Zustand der Rockette , wenn die Bergungsleute sie hergebracht haben. Ja, ich habe sie aufs Dach gelegt. Sagen Sie denen, das Geschwader braucht wenigstens eine Woche, um sich neu aufzustellen. Colorado hat uns eine Menge Ärger gemacht.«

    Er schwieg. Dann: »Kur! Das ist mir egal. Wir verlieren das halbe Geschwader, wenn wir jetzt nichts tun. Ja, ich übernehme die Verantwortung.«
    Valentine lauschte noch einem weiteren Anruf bei jemandem namens Lo, bei dem Hornbreed sich beruhigend über seinen Gesundheitszustand ausließ. Schließlich ging er zum Fenster und musterte den ruhigen Flugplatz. Gleiter kreisten hoch oben am Himmel, federlose Falken auf Luftströmungen. Valentine sah zu, wie eine neue Gleitergruppe aufbrach. Eine zweimotorige Propellermaschine schleppte fünf Fiberglasbabyflugzeuge hinter sich her.
    Hornbreed legte den Hörer auf die Gabel und rieb sich die Augen.
    »Wofür sind die Gleiter?«, fragte Valentine.
    »Pilotentraining. Dabei kann man den größten Teil des Unterrichtsstoffs vermitteln, und es spart haufenweise Benzin.«
    »Sieht aus, als könnte das Spaß machen«, sagte Valentine, und er meinte es auch so.
    »Sie müssen nur was sagen, dann …«
    Auf dem Korridor scharrte der Stuhl des Corporals über den Boden, und Valentine hörte ihn aufstehen. Stiefel knarrten auf dem Linoleum.
    Patrick Yenez-Powell hatte dunkle, aber sommersprossige Haut, die Quetschnase eines Boxers und Ohren wie zerschlagene Mülleimerdeckel. Was er von der bunt zusammengewürfelten Uniform halten sollte, wusste Valentine nicht recht. Die goldene Halskette, der Arbeitsoverall und das Schulterhalfter gaben Yenez-Powell das Aussehen eines Fuhrparkwächters, der gerade von einem netten Kartenspiel weggerufen worden war, aber der runde, schwarze Filzhut verlieh ihm eine ernsthafte Note.
    Um die Sandalen beneidete Valentine den Mann sogar. Sie sahen kühl und bequem aus.

    »Klopf, klopf«, sagte Pyp. »Haben Sie eine Minute, Horny?« Seine Stimme klang tief, melodisch und ein wenig traurig. Wenn Basset Hounds reden könnten, würden sie sich anhören wie Yenez-Powell.
    »Immer«, sagte Hornbreed.
    Valentine sah zwei Adjutanten, einen Mann und eine Frau, durch die Tür hereinschauen. Die beiden sahen einander ähnlich wie Bruder und Schwester.
    Pyp trat ein, den linken Arm hinter dem Rücken.
    »Sie dummer Hurensohn. Ich habe Ihnen gesagt, die Rockette ist nicht gut genug in Schuss für die Heimreise. Aber Sie mussten ja den Helden spielen. Fliegen einfach los nach dem Motto, entweder ich schaffe es, oder ich gehe mit dem sinkenden Schiff unter.«
    »Ich habe sie in

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