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Flug des Adlers

Titel: Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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unglückseligen Lieutenants entleert.
    David Valentine begegnete dem Mann mit der sonderbaren Garderobe und dem energiegeladenen Körper in einem heißen April in Yuma.

    Die lange Reise, die ihren Anfang in der lärmenden Vibration eines Helikopters genommen hatte, wurde kurz zu einem Tankstopp unterbrochen, bei dem sie eine schnelle Mahlzeit aus Eiern und Wurst hineinschaufelten. Nach dem Frühstück wurden Valentine und Hornbreed mit einer Art Desinfektionsmittel/Insektizid eingepudert. Dann ging es zurück in den Hubschrauber, bis sie auf der ausgedehnten Air Base von Tucson erneut landeten und in ein kleines, beengtes Propellerflugzeug umstiegen, mit dem sie den Rest des Weges zurücklegten, eine Erfahrung, die Valentine müde und orientierungslos zurückließ. Bei allem Erstaunen über die Strecke, die sie in gerade ein paar Stunden hinter sich gebracht hatten, war Valentine doch auch geradezu übel vor Erschöpfung.
    Ihm stand der Sinn nach einer kühlen und dunklen Umgebung, als sie Yuma erreichten. Die Soldaten warfen ihr Gepäck auf einen mit Propan betriebenen Pritschenwagen und hasteten mit Hornbreed, Valentine und dem Sanitäter und einem Klemmbrett voller Mitteilungen zu einem weißen Gebäude, auf dessen Dach und Wänden das traditionelle rote Kreuz prangte. Valentine übergab erneut seine Waffen, dieses Mal an zwei Männer mit Wüstentarnkleidung, Handfeuerwaffen und Helmen mit blauen Bändern. Hornbreed flüsterte einem der Militärpolizisten etwas ins Ohr, sagte aber sonst kaum noch etwas, bis sie den Triageraum erreicht hatten, in dem er sich hartnäckig jeder Behandlung widersetzte. Erst als
der MP wieder auftauchte und Valentine eine laminierte Karte um den Hals hängte, setzte sich Hornbreed fügsam auf einen Rollstuhl und ließ sich in einen Operationssaal schieben.
    Valentine schlief auf dem mit Papier abgedeckten Tisch eines Untersuchungszimmers ein. Eine hagere Frau, die aussah wie ein Hutständer in einem Laborkittel mit einem Stethoskop über der Schulter, weckte ihn, kontrollierte seine Augen, die Lymphknoten, den Puls und die Temperatur. Sie erkundigte sich, wie er sich fühlte und wo er sich im letzten Monat aufgehalten hatte, und er antwortete aufrichtig.
    »Sie müssen viel Wasser trinken«, riet sie und drehte den Hahn am Waschbecken auf. »Wenn Sie sich waschen wollen, können Sie die Dusche im Korridor ›E‹ benutzen - folgen Sie einfach den Schildern. Dort gibt es auch eine Personalkantine - essen Sie ein paar Bananen.« Sie unterzeichnete ein Blatt Papier und reichte es ihm. »Sie erhalten drei Tage lang unbegrenzte Rationen. Genießen Sie es. Und knausern Sie nicht mit dem Gemüse.«
    Sie trat an eine Gegensprechanlage neben der Tür. »Raum drei ist frei«, sagte sie.
    »Was ist mit Equality?«, fragte Valentine.
    »Wing Commander Hornbreed geht es gut. Er bleibt zur Beobachtung heute Nacht hier. Melden Sie sich beim Sicherheitsdienst an der Haupteingangstür, dann wird man Ihnen eine Unterkunft zuweisen. Wahrscheinlich werden Sie hierbleiben, bis der Wing Commander entlassen wird.«
    Valentine wusch sich am Waschbecken und fühlte sich ein wenig besser, wenn auch immer noch recht verschlafen, als er sich einem schmerbäuchigen Musterexemplar der Sicherheitskräfte der Basis vorstellte. Die Männer
musterten ihn, als wollten sie ihn aus grundsätzlichen Erwägungen verhaften, aber schließlich setzten sie ihn darüber in Kenntnis, dass seine Belohnung bereitgestellt würde.
    »Der alte Pyp ist unterwegs«, erklärte ihm der Corporal. »Er möchte Sie und den Wing Commander sehen.«
    Valentine fragte sich, ob es auch einen »jungen Pyp« gab oder ob die Bezeichnung mit dem poetischen Anklang an Tempus fugit eher ein gewisses Maß an liebevoller Zuwendung verriet.
    »Was dagegen, wenn ich mir erst mal was zu essen hole?«
    »Lassen Sie sich nur nicht zu viel Zeit«, bellte der diensthabende Sergeant. »Der Boss ist ein viel beschäftigter Mann, und wir wollen nicht erst losrennen müssen, um Sie zu suchen.«
    Der Corporal führte ihn in die Kantine und stieß einen Pfiff aus, als er Valentines Speisenzuteilung sah. »Viel Spaß. Wir müssen uns seit über einem Jahr mit dem begnügen, was die Lebensmittelkarten hergeben.«
    Valentine verzog das Gesicht. »Ich weiß, wie das ist.«
    Er häufte sich ein dubios aussehendes Fleisch mit Soße, Kartoffeln, Obst und Reisgebäck auf ein Tablett. An jeder neuen Ausgabestation beäugte die Bedienung seinen Fetzen Papier, sogar die Frau,

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