Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Flug in den Weltraum

Titel: Flug in den Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
Vom Netzwerk:
Bob!« Brewster rief einen Mann der Besatzung ans Ruder, dann ging er selber mit O’Benira unter Deck, und nicht nur das Logbuch, sondern auch der Sender des Kutters wurden hier in Anspruch genommen. Captain Brewster funkte einen ausführlichen Bericht über die merkwürdigen und unerklärlichen Erscheinungen, die sich zwischen zwölf und zwölf Uhr dreißig Minuten ostamerikanischer Zeit auf den Neufundland-Bänken neben seinem Kutter ereignet hatten, in den Äther.
    Der Funkspruch Brewsters wurde nicht nur in Halifax empfangen, sondern auch von zahlreichen anderen Stationen aufgenommen und von den Großsendern auch über den Atlantik nach Europa weitergegeben. Er bildete das erste Glied einer Kette von schnell aufeinanderfolgenden Nachrichten, welche die Wissenschaftler der ganzen Erde vor ein Rätselraten stellen sollten. –
    *

»Georgie! Hallo, Georgie! Wach auf, Georgie!« Mrs. Atwater mußte geraume Zeit rufen und ihren Gatten, den ehrenwerten Farmer und Bürger des Staates Nebraska George Atwater, kräftig schütteln, bis er sich ermunterte.
    »Was gibt’s? Was ist los, Katherine?«
    »Einbrecher, Georgie! Ich glaube, es sind Diebe im Garten. Hör doch, wie der Hund bellt und mit der Kette rasselt.«
    »Ach was, Diebe? Was sollen die stehlen? Ist ja noch kein Obst reif.«
    Mr. Atwater hätte gern weitergeschlafen, aber seine Ehehälfte ließ nicht locker und sprach weiter auf ihn ein. »Nein, Georgie, es ist jemand in unserem Garten. Ich habe einen Fall gehört, als ob einer die große Leiter abgehakt und zu Boden geworfen hätte. Du mußt ‘rausgehen und nachsehen.«
    Seufzend fügte sich der Farmer in das Unvermeidliche und zog los. Er machte den Hund von der Kette frei, der sofort sein Bellen einstellte und wedelnd um ihn herumsprang. Ein Blick nach der Hauswand überzeugte Mr. Atwater, daß die Leiter sicher an ihrem Platz hing. Kreuz und quer wanderte er durch den Garten, doch nirgends war die Spur eines Eindringlings zu finden.
    »Kein Mensch draußen; du mußt dich geirrt haben, Katherine«, gab er kurz danach Bericht und machte, daß er wieder in die Federn kam.
    Diese Szene spielte sich in der Gegend zwischen Omaha und Columbus zehn Stunden nach dem eigenartigen Vorkommnis auf den Neufundland-Bänken ab. Der folgende Tag verlief auf der Farm ohne weitere Zwischenfälle. Als aber Mrs. Atwater am übernächsten Morgen in ihren Garten kam, stieß sie einen so kläglichen Schrei aus, daß ihr Gatte ihr erschreckt nacheilte. Noch ehe er etwas fragen konnte, jammerte sie los.
    »Unser schöner Apfelbaum! Der große Kalvill-Apfel! Sieh nur das Laub, Georgie. Ganz welk, wie verbrannt, hängt es an den Zweigen. O Gott, wie ist das nur gekommen?«
    Die Klage von Mrs. Atwater war berechtigt, denn traurig nahm sich die Krone dieses einen Baumes zwischen dem saftgrünen Frühlingslaub der anderen aus. Fast schwarz und zusammengerollt waren seine Blätter, wie von einer Art von Brand schien er befallen zu sein.
    Mr. Atwater konnte sich nicht entsinnen, jemals etwas Ähnliches gesehen zu haben. Entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen, schleppte er die Leiter heran und stand im Begriff, sie zwischen den Beerensträuchern, die unter diesem Baum wuchsen, aufzurichten, als er mit einem Leiterholm gegen ein Hindernis stieß. Er stutzte. Lag da ein Stein? Ein Feldstein in dem gepflegten Obstgarten? Das war doch ausgeschlossen.
    Er warf die Leiter beiseite und bog die Zweige eines Strauches, die ihm die Sicht versperrten, auseinander, und dann ging sein Stutzen in ein Staunen über. Da lag, zum Teil in den Boden hineingetrieben, ein runder, blinkender Metallbrocken von fast kugelförmiger Gestalt. Er stieß mit dem Fuß dagegen, aber das Gebilde rückte und rührte sich nicht von der Stelle. Auch als er mit beiden Händen zupackte und es mit aller Gewalt vorwärts zu schieben versuchte, blieb es unbeweglich, als ob es mit dem Boden verwachsen wäre.
    Der Farmer zerkaute einen Fluch zwischen den Zähnen, während er sich nach einer letzten vergeblichen Anstrengung den Schweiß von der Stirn wischte. Dann holte er sich einen Spaten.
    »Wäre ja gelacht, wenn ich das Ding nicht loskriegen könnte«, brummte er vor sich hin und begann den Metallbrocken von der einen Seite her zu untergraben. Ohne besonderen Widerstand zu finden, drang das Eisen des Spatens in den Boden ein, und immer unerklärlicher wurde es Mr. Atwater, während er weitergrub, daß diese wunderliche Kugel vorher seinen Versuchen, sie zu bewegen,

Weitere Kostenlose Bücher