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Flurfunk (German Edition)

Flurfunk (German Edition)

Titel: Flurfunk (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Greifeneder
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Eltern sich gleich noch mal das Jawort geben würden. Zumindest meine Mutter, bei meinem Vater würde mich ein zaghaftes »Vielleicht« auch nicht überraschen.
    Jeder nahm seinen Platz ein, der Hochzeitsmarsch erklang, und meine Eltern kamen gemeinsam den Gang entlang. Wer meine Mutter kannte, wusste, dass sie auf nichts verzichtet hatte, und so folgten ihnen kleine Blumenmädchen, die Rosenblätter streuten.
    Mir kam ein Verdacht. Bestimmt hatten die Vorbereitungen für Katharinas Hochzeit sie inspiriert, und da weder Caroline noch ich zur Verfügung standen, für die man eine prunkvolle Hochzeit hätte ausrichten können, veranstaltete sie eben ihre eigene. Zu helfen wusste sie sich ja schon immer.
    Meine Theorie bestätigte sich, als sie nach der Zeremonie und den freigelassenen weißen Tauben – wie gesagt, es wurde kein Klischee ausgelassen – zu Caroline und mir eilte.
    »Na, seid ihr auf den Geschmack gekommen?«
    Zum guten Glück war Justus nicht da, und Carolines Franzose verstand kein Deutsch.
    Als weder Caroline noch ich gebührend reagierten, rauschte sie zum Geschenketisch weiter und fing an, einige Geschenke unauffällig in die Hand zu heben und sie zu schütteln, um zu erraten, was wohl darin sei. In dieser Hinsicht war meine Mutter wie ein kleines Kind. Sie liebte es, Geschenke zu bekommen, und konnte es kaum erwarten, sie auszupacken.
    Wir schauten ihr amüsiert zu, vor allem, da sie sich unbeobachtet wähnte.
    »Hoffentlich schüttelt sie unseres nicht zu doll, da sind mundgeblasene Kristallchampagnerflöten drin«, lachte Mimi.
    »Also wirklich, Mimi, das ist übertrieben. Ihr solltet nur eine Kleinigkeit besorgen.«
    Sie winkte ab.
    »Lass mal gut sein. Hat der Popstar gezahlt.«
    »Ach so, na dann!«
    Lena verstand gar nichts.
    »Mimi hat noch eine Kreditkarte von ihm, die nächste Woche ausläuft. Wir kommen in letzter Zeit gar nicht mehr dazu, was zu zahlen, da Mimi uns alle zum Essen oder Trinken oder ins Kino einlädt. Lass doch mal den Popstar zahlen ist ein geflügeltes Wort.«
    »Aha. Findet ihr das nicht albern und unter eurer Würde? Mit dem Geld könnte man wahrlich etwas Sinnvolleres anfangen, als profane Alltagsrechnungen zu begleichen. Was meint ihr, wie die Frauenhäuser zum Beispiel sich freuen würden oder der AS tA!«
    Mimi sah sie entzückt an. »Aber natürlich. Hier hast du die Karte. Kann man bei denen auch per Karte spenden?«
    »Bestimmt! Wie lange, sagst du, ist die noch gültig? Bis nächste Woche? Da fallen mir noch einige Organisationen ein.«
    Casper hielt sich die Ohren zu.
    »Als dein Anwalt habe ich natürlich nichts dergleichen gehört.«
    »Na, hängt der Haussegen wieder schief?«
    »Justus!«
    Vor mir stand Justus, immer noch in seinen Theaterklamotten und geschminkt.
    »Und, wie war die Vorstellung hier?«
    »Wie immer – bühnenreif.«
    Er küsste mich.
    »Sag, können wir schnell reingehen? Ich möchte mich duschen und umziehen, bevor mich deine Mutter sieht.«
    »Klar!«
    Ich schleuste Justus an den anderen Gästen vorbei unters Dach, wo er ungestört duschen konnte.
    Ich setzte mich auf den Klodeckel, während er unter die Dusche sprang.
    »Und was hab ich verpasst?«
    »Blumenkinder, weiße Tauben, den Hochzeitsmarsch, Lenas Auftritt als schwarzes Schaf, Mimis Geschenk, das der Popstar gezahlt hat, ach ja, und Caroline hat einen neuen Freund.«
    »Was für ein Landsmann diesmal?«
    »Einen Franzosen!«
    »Wurde ja auch langsam Zeit. Allzu lange ist sie ja nicht mehr in Paris.«
    »Stimmt, da sollte ich sie noch mal besuchen. Dieses Mal könnte ich vielleicht sogar die Zeit dort genießen.«
    »Ha, ha, sehr witzig!«
    Justus schwenkte den Duschkopf kurz in meine Richtung, um mich nass zu spritzen.
    »Ja, jetzt kannste gleich als Miss-Wet-T-Shirt runtergehen, du freches Stück!« Sprach’s, trocknete sich ab und zog sich seinen Smoking an. Er stand ihm gut – viel zu gut.
    »Kann ich so gehen?«
    Er zog mich an sich.
    »Ja, pass auf, dass meine Mutter dich nicht heiratet!«
    Wir küssten uns und gingen nach draußen.
    »Na, ihr Turteltäubchen! Da kommt ihr gerade richtig. Wir wollen gleich die Torte anschneiden gehen.« Meine Mutter umarmte Justus.
    »Fabelhaft siehst du wieder aus, einfach fabelhaft! Und ihr beiden erst zusammen. Man könnte glatt meinen, ihr beiden wärt das Hochzeitspaar.«
    »Netter Versuch, Mama. Justus hält nichts vom Heiraten und ich auch nicht.«
    Sie seufzte. »Ja, die Künstler! Das muss man verstehen.«
    Mein Vater klopfte

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