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Fly Me To The Moon - In seinem Bann 1: Erotischer Liebesroman (German Edition)

Fly Me To The Moon - In seinem Bann 1: Erotischer Liebesroman (German Edition)

Titel: Fly Me To The Moon - In seinem Bann 1: Erotischer Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anaïs Goutier
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Simpel-Klemme, mit der ich sie tagtäglich im Uni-Alltag zusammenhielt. Das Ergebnis war nicht gerade eine Gala-Frisur, aber es erfüllte seinen Zweck.
    Obwohl ich mir immer wieder sagte, dass es eine vollkommen unverbindliche Verabredung mit einem Mann war, dem ich in keiner Weise verpflichtet war, mit dem mich außer dem Interesse für phantastische Kunst rein gar nichts verband und den ich sicher niemals wieder sehen würde, stieg meine Nervosität von Minute zu Minute. Die Informationen, die ich über ihn im Internet eingeholten hatte, machten mich dabei nicht gerade ruhiger. Das Forbes Magazine listete ihn bei den reichsten Männern der Welt und führte ihn in der Liste der einflussreichsten Unternehmer weltweit. Andere Magazine hatten ihn wiederholt zum begehrtesten Junggesellen gewählt. Ian Reed war 42 Jahre alt, kinderlos, wohltätig, offenbar weitestgehend skandalfrei und führte ein unstetes Leben ohne festen Wohnsitz.
    Ich blickte auf die Uhr. Schnell noch die Katzen füttern, dann wurde es höchste Zeit, aufzubrechen. Mir wurde ein bisschen übel. Was, wenn ich dieser Verabredung nicht gewachsen war? Ich verkehrte nicht in solchen Kreisen. Mein Kosmos war die Universität. Die einzig »reichen« Leute in meinem Bekanntenkreis waren einige Künstler und Galeristen, die es geschafft hatten und denen ich ihren Erfolg von Herzen gönnte. Aber Ian Reed war ein ganz anderes Kaliber. Was, wenn ich mich blamieren würde? Kurz blitzte der Gedanke auf, einfach nicht hinzugehen.
    Nein, das konnte ich nicht machen. Ich hatte ihm mein Wort gegeben. Und ich hatte einen ganzen Nachmittag nichts anderes getan, als mich auf diesen Abend vorzubereiten. Wie hätte ich Kiki erklären sollen, dass ich vor lauter Feigheit gekniffen hatte? Außerdem und vor allem hätte ich es mir wohl selbst nie verzeihen können. Ich kannte mich. Ich hätte mich wohl noch in Jahren und Jahrzehnten gefragt, wie es wohl gewesen wäre, mit Ian Reed auszugehen und was um alles in der Welt ich wohl an diesem Abend verpasst haben mochte.

    Mit klopfendem Herzen und schweißfeuchten Händen lenkte ich meinen kleinen Suzuki Cappuccino in eine Parklücke in der Bethmannstraße vis-à-vis des Grand Reed. Es war fünf Minuten nach halb acht. Natürlich kannte ich das luxuriöse Traditionshotel, war schon hundertmal daran vorbeigegangen, doch heute sah ich das beeindruckende Gebäude mit seiner historisierenden Fassade und den goldenen Lettern über dem imposanten Säulen-Portal wie zum allerersten Mal.
    Ich zögerte, über die Schwelle zu treten, doch der junge Portier im grauen Frack nahm mir die Entscheidung ab.
    Meine Absätze klackerten auf dem spiegelglatten, hochglänzenden Marmorboden des Entrees, als ich den mittleren Teil der dreiflügeligen Lobby betrat, in dem sich die Rezeption befand. Das alles war noch gigantischer, als ich es mir vorgestellt hatte und ich war gerade dabei, meinen erneut aufkeimenden Fluchtinstinkt niederzukämpfen, als ein zierlicher älterer Herr mit Schnauzbart und schwarzem Frack hinter einem der Rezeptionstresen hervortrat und sich zu mir gesellte.
    Ich öffnete den Mund, um ihm mein Anliegen zu erklären, doch ich klappte ihn wieder zu, als er mich bereits ansprach.
    »Frau Dr. Lauenstein?« fragte er ebenso höflich wie vorsichtig.
    Das war heute schon das zweite Mal, dass ich über die Nennung meines Namens in Verblüffung geriet.
    »Ja«, bestätigte ich konsterniert.
    »Herzlich willkommen im Grand Reed. Mein Name ist Wilfried Suter, ich bin der Concierge. Mr. Reed erwartet Sie in der großen Halle. Wenn Sie mir bitte folgen wollen?«
    Wie ferngesteuert tat ich wie mir geheißen und ließ mich von ihm in den nächsten Saal der Lobby führen, in dem unter einem riesenhaften Kronleuchter Gruppen von Chesterfield-Sesseln um einen Steinway-Flügel angeordnet waren, auf dem ein junger Pianist Fly Me To The Moon spielte.
    Ich ließ meinen Blick durch die Halle schweifen und registrierte, dass nur wenige der Sessel besetzt waren, als sich Ian Reed aus einem von ihnen erhob und quer durch den Saal auf uns zukam.
    »Ich freue mich, dass Sie gekommen sind. Ich habe gehofft, dass Sie eine Frau sind, die ihr Wort hält«, sagte er mit einem strahlenden Lächeln, ehe er zum zweiten Mal an diesem Tag meine Hand küsste.
    »Sie sehen bezaubernd aus«, ergänzte er, ohne meine Hand loszulassen und es klang aufrichtig aus seinem Mund.
    Er führte mich zu zwei Chesterfield-Sesseln, die etwas abseits vom Flügel und dafür näher

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