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Fly Me To The Moon - In seinem Bann 5: Sinnlicher Liebesroman (German Edition)

Fly Me To The Moon - In seinem Bann 5: Sinnlicher Liebesroman (German Edition)

Titel: Fly Me To The Moon - In seinem Bann 5: Sinnlicher Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anaïs Goutier
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Compagnon mit ebensolcher Verachtung aussprach, wie er selbst es getan hatte.
    »Es dauerte eine Weile, bis er die mafiösen Strukturen und skandalösen Geschäftspraktiken durchschaute, denen sich Baine nach dem Tod von Mr. Reed Senior bedient hatte. Es ging um die Zusammenarbeit mit Wäschereien in Indien und Bangladesch, die nachweislich Kinderarbeiter beschäftigten und um Nahrungsmittelspekulationen, an denen sich Baine mit Firmenkapital beteiligt hatte. Aber das alles kann Ian Ihnen weitaus besser erzählen als ich. Jedenfalls konfrontierte er Baine mit seinen Entdeckungen und legte ihm nahe, seinen Hut zu nehmen und den Posten als CEO freiwillig zu räumen. Ian war außer sich vor Zorn darüber, dass Baine die Firmenphilosophie der Reed Group derart mit Füßen getreten hatte und dennoch war er so großherzig, ihm zwei Wochen Zeit zu geben, um seine Angelegenheiten zu regeln. Baine hätte sogar eine stattliche Abfindung erhalten, um jeglichen Skandal und eventuelle Negativpresse zu vermeiden. Aber Ian hatte die Rechnung ohne Baines kriminelle Energie gemacht.«
    Bethanies Stimme bebte vor Verachtung und sie nahm einen großen Schluck Sweet Tea, als müsse sie sich stärken, ehe sie weitererzählte.
    »Ian musste dann jedenfalls geschäftlich nach Argentinien. Damals gehörten ihm noch überall auf der Welt Privatimmobilien, auch eine Villa in San Isidro, einem eleganten Vorort von Buenos Aires. Es geschah mitten in der Nacht in seinem eigenen Haus. Sie haben ihn verschleppt und acht Tage lang in irgendeiner Hütte gefangen gehalten, ehe ihm die Flucht gelang.«
    Ich versuchte meinen rasenden Puls zu beruhigen, indem ich mein Handgelenk an mein eisgekühltes Sweet-Tea-Glas presste. Erst dabei sah ich, wie sehr meine Hände zitterten.
    »Er konnte sich aus eigener Kraft befreien?« krächzte ich.
    Bethany nickte. »Aber er hat nie über die Umstände gesprochen. Ebenso wenig wie über seine Behandlung in der Gefangenschaft. Jedenfalls war er danach nicht mehr derselbe. Zusammen mit seinen Anwälten sorgte er dafür, dass nie etwas über diese Entführung in die Presse gelangte. Er verkaufte alle seine Häuser, Wohnungen und Apartments, sogar die Yacht, die seinem Vater gehört hatte. In den ersten drei Monaten dachte ich, Baine hätte gewonnen. Ian zog sich aus dem operativen Geschäft zurück und führte das Leben eines Playboys mit rauschenden Partys, viel Alkohol, Sex und Drogen. Doch dann fing er sich und was folgte, war ein Rundumschlag, mit dem niemand gerechnet hatte. Am allerwenigsten Baine. Köpfe rollten und Baine selbst wurde wegen Veruntreuung und weiterer Delikte verurteilt.«
    »Nicht wegen der Entführung?« Mir war schwindelig und ein bisschen übel.
    »Nein.« Bethany schüttelte den Kopf. »Es konnte ihm keinerlei Verbindung zu den Entführern nachgewiesen werden. Aber die Kidnapper selbst, eine Gruppe von Kleinkriminellen, hat man sehr zeitnah verhaften und verurteilen können.«
    In diesem Moment trat Ian in den Garten und Bethany verstummte.
    »Entschuldigt bitte. Aber nachdem ich ein paar Tage für niemanden erreichbar war, gibt es jetzt Dinge, die keinen weiteren Aufschub dulden. Ich hoffe, ihr habt euch auch ohne mich gut unterhalten?«
    »Wir sprachen gerade über eisgekühlten Tee. Setz dich und trink ein Glas mit uns«, erwiderte Bethany schnell und machte eine ebenso einladende wie resolute Handbewegung, der Ian umgehend Folge leistete.
    »Was ist mit dir, Darling? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen«, sagte er zu mir, nachdem er in dem Sessel neben meinem Platz genommen hatte.
    »Es ist nur die Wärme, mit der ich hier in London nicht gerechnet habe«, log ich und zwang mich zu einem Lächeln. Tatsächlich wollte ich ihn am liebsten umarmen; ihm sagen, wie leid mir tat, was ihm zugestoßen war. Doch das sollte ich besser tun, wenn wir allein waren und Bethany hatte mir mit dem Themenwechsel Gelegenheit gegeben, selbst einen geeigneten Zeitpunkt zu wählen.
    Wir verbrachten den ganzen Nachmittag im Garten und die Gespräche drehten sich um ganz alltägliche Dinge.
    »Hat Ian Ihnen schon erzählt, dass er Ihre Doktorarbeit gelesen hat?« fragte Bethany mich und ich schüttelte den Kopf.
    »Er hat sie verschlungen wie einen Roman. Er hat mir sogar Passagen daraus vorgelesen.«
    Ians Blick glich dem eines Teenagers, dessen Mutter ungeniert über ihn sprach und sich gar nicht daran störte, dass er selbst anwesend war.
    »Ian hat auch davon gesprochen, dass Sie demnächst

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