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Fly Me To The Moon - In seinem Bann 5: Sinnlicher Liebesroman (German Edition)

Fly Me To The Moon - In seinem Bann 5: Sinnlicher Liebesroman (German Edition)

Titel: Fly Me To The Moon - In seinem Bann 5: Sinnlicher Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anaïs Goutier
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brillanten Farben und über der Couch ein großformatiges Assemblage-Werk von Yves Klein mit aufgesetzten und in strahlendes Klein-Blau getauchten Schwamm-Strukturen.
    »Das sind nicht meine«, sagte Bethany fast entschuldigend, als sie neben mich trat. »Ich betrachte sie als Leihgaben und Ian genießt es, wenn er hier ist und sie sehen kann. Es sind die, von denen er sich nicht trennen kann, sonst hätte er sie schon längst in irgendwelchen Museen verteilt. Für das Archiv sind sie zu schön und einen Ort, wo er sie selbst aufhängen könnte, hat er ja leider nicht mehr. Also sind sie hier bei mir und ich erfreue mich jeden Tag an ihrem erhabenen Anblick.«
    »Das kann ich gut verstehen. Seinen Alltag mit solchen Kunstwerken teilen zu dürfen, muss ein phantastisches Privileg sein«, sagte ich und konnte es kaum glauben, so hochkarätigen Meisterwerken in einem privaten Raum zu begegnen.
    In diesem Moment klingelte Ians Smartphone und er ging mit einer entschuldigenden Geste in den Flur, um den Anruf entgegenzunehmen. Ich hörte, wie er mühelos vom Englischen ins Französische wechselte und ich konnte verstehen, dass es erneut um die Investition in Tanger ging, die Ian schon seit Wochen beschäftigte.
    »Schon wieder dieses Ding«, schimpfte Bethany. »Kommen Sie, Liebes. Das Wetter ist so herrlich, dass wir ebenso gut im Garten sitzen können.«
    Sie öffnete die doppelte Kassettentür mit den kunstvollen Glaseinsätzen, die vom Wohnzimmer nach draußen führte und mit einem Mal wähnte man sich nicht mehr in London, sondern in einem Garten in den amerikanischen Südstaaten. Überall wucherte, blühte und duftete es unter dem Dach aus fliederfarbenen Glyziniendolden und saftigem Blattwerk, das den ganzen Garten in ein magisches, grünliches Licht tauchte. Purpur-violett blühende Bougainvilleas standen in alten tönernen Pflanzkübeln, dazu pinkfarbene Magnolien und wilde Schwertlilien. In der Mitte gab es ein von moosbewachsenen Steinplatten gesäumtes, rechteckiges Wasserbassin und dahinter eine lauschige Laube unter alten Weinranken mit einer Sitzgruppe aus in die Jahre gekommenem Teakholz.
    »Dieser Garten ist ein Stückchen Heimat für mich«, erklärte Bethany und zerrieb eine der samtenen, fein duftenden Glyzinientrauben zwischen den Fingerspitzen. Ihr Blick wirkte für einen kurzen Moment wehmütig verklärt.
    »Sie sind gebürtige Amerikanerin?« fragte ich, denn trotz des starken britischen Einflusses war ihr Zungenschlag noch unüberhörbar vom Southern Drawl der Südstaaten geprägt.
    »Ja, ich habe kreolische Wurzeln; aufgewachsen bin ich im French Quarter in New Orleans, ehe ich als Kindermädchen hierher kam.«
    Ian erschien auf der Türschwelle und machte erneut eine entschuldigende Geste, ehe er mit dem Smartphone am Ohr wieder im Inneren des Hauses verschwand.
    Bethany bot mir einen der gemütlichen Gartensessel an, griff nach der großen gläsernen Karaffe mit strahlend roter Flüssigkeit und einem nostalgischen Eiswürfeleinsatz, die auf dem Tisch gestanden hatte, und schenkte uns beiden ein.
    »Vielen Dank«, sagte ich und nippte an dem eisgekühlten Getränk.
    »Mhm. Was ist das?«
    Sie lächelte. »Sweet Tea mit Himbeersaft und Minze. Eine Spezialität aus meiner Heimat.«
    »Es ist köstlich und ausgesprochen erfrischend. Warum sind Sie in London geblieben, Bethany?«
    »Ich habe Freunde hier und fühle mich wohl und zuhause. Aber geblieben bin ich auch wegen Ian. Er braucht eine verlässliche Instanz, wissen Sie? Dieses Haus hat er mir gekauft, als er zum Studieren in die Schweiz ging, lange vor dieser schrecklichen Geschichte damals. Danach hätte ich es nicht mehr übers Herz gebracht, ihn dieses Ankers zu berauben.«
    »Was genau ist vor fünfzehn Jahren passiert?« fragte ich und stellte mein Glas auf den Tisch.
    »Er hat Ihnen noch immer nicht von der Entführung erzählt?«
    »Entführung?« wiederholte ich mit tonloser Stimme und schüttelte den Kopf. »Nein.«
    Ich dachte an Ians Reaktion in der Prager Ausstellung und an sein Verhalten während des Stromausfalls.
    »Nun, vielleicht ist er mit Ihnen hergekommen, damit ich das für ihn übernehme«, sagte Bethany mit ihrer ruhigen, samtig-herben Stimme.
    »Bitte erzählen Sie mir, was ihm zugestoßen ist«, bat ich und meine Stimme zitterte.
    »Ian war damals 27 Jahre alt und seit drei Jahren an der Seite von Mycroft Baine mit der Geschäftsführung der Reed Group betraut.«
    Ich registrierte, dass sie den Namen von Ians früherem

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