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Fonds-Handbuch der Börse Frankfurt (German Edition)

Fonds-Handbuch der Börse Frankfurt (German Edition)

Titel: Fonds-Handbuch der Börse Frankfurt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Sabine Theadora Ruh
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    Offene Immobilienfonds
    Offene Immobilienfonds investieren weltweit oder regional begrenzt in Immobilien aller Art. Das können hochwertige gewerblich genutzte Gebäude wie Bürohäuser, Einkaufszentren und Krankenhäuser, aber auch Wohnimmobilien sein. Das Management achtet bei der Auswahl der Objekte darauf, dass Größe, Nutzungsart, Branche der Mieter, Alter und Standorte der Gebäude ausgewogen sind.
    Immobilienfonds wurden 1938 in der Schweiz erfunden. 1959 legten die Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank sowie die Bayerische Vereinsbank einen ersten Fonds dieses Typs in Deutschland auf. Nach der Einführung eines gesicherten rechtlichen Rahmens im Jahr 1969 wuchs die Beliebtheit der offenen Immobilienfonds. Vormundschaftsgerichte haben sie sogar zur Anlage von Mündelgeldern zugelassen – das zeigt deutlich, für wie sicher sie gemeinhin gehalten werden. Offene Immobilienfonds lassen – im Gegensatz zu geschlossenen Immobilienfonds – einen Ein- oder Ausstieg jederzeit zu. Ihre Rendite setzt sich aus laufenden Miet- und Pachteinnahmen und dem langfristig zu erwartenden Wertanstieg der Immobilie zusammen. Fondsanleger profitieren dabei von einer in der Regel stetigen Wertentwicklung.
    Spezifische Regelungen
    Die offenen Immobilienfonds unterliegen als sog. Immobilien- Sondervermögen dem Investmentgesetz. Damit haben sie den Schutz der Anleger, deren Investition und die Veröffentlichungspflichten zu beachten. Die Depotbank und ein unabhängiger Gutachterausschuss kontrolliert sie. Die Kapitalanlagegesellschaften müssen sich als Spezialkreditinstitute zudem nach gesetzlichen Vorschriften richten und werden von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) kontrolliert.
    Nach dem derzeit gültigen Investmentrecht müssen deutsche Immobilienfonds, je nach ihrer Konstruktion, mindestens zehn Grundstücke und Immobilien in Deutschland, in Europa oder weltweit erwerben. Meist sind es aber erheblich mehr. Damit haben die Investmentgesellschaften die Möglichkeit, vollständig international zu diversifizieren. Lediglich das Fremdwährungsrisiko muss nach dem Gesetz auf 30 Prozent des Fondsvolumens begrenzt werden. Außerdem darf zum Zeitpunkt des Erwerbs der Wert keines der Objekte mehr als 15 Prozent des Fondsvermögens ausmachen.
    Verkaufsdruck mindert die Preise
    Auch offene Immobilienfonds sind verpflichtet, liquide zu sein, damit die Fondsanteile jederzeit ge- oder verkauft werden können. Deswegen haben sie die Auflage, zwischen 5 und 49 Prozent ihres Fondsvolumens in Zinspapieren oder ähnliche schnell verfügbaren Anlagen zu halten.
    Wenn die Mittelabflüsse hoch sind und die Fonds ihre Immobilien schnell verkaufen müssen, mindert der Verkaufsdruck möglicherweise den Preis, der am Markt erzielt werden könnte. Sinkt der Preis allerdings unter den Wert, der vom Gutachter festgestellt wurde, ist ein Verkauf nicht mehr zulässig. Oft können in solch einer Marktsituation nur die ertragsstarken Objekte veräußert werden, was die Rendite des Fonds weiter belastet.
    Immobilienfonds zeitweise eingeschränkt handelbar
    Im Oktober 2008 wurden einige offene Immobilienfonds von den Fondsgesellschaften für mindestens drei Monate geschlossen, d. h. die Emittenten nahmen keine Anteile mehr zurück. Große, davon betroffene Fonds waren oder sind z. B. der KanAm grundinvest (WKN 679180) und der KanAmm US-grundinvest US (WKN 679181), der AXA immoselect (WKN 984645), der TMW Immobilien Weltfonds (WKN A0DJ328) sowie der SEB ImmoInvest (WKN 980230). Begründet wurde dies damit, dass die Liquiditätsreserven des Fonds stark geschrumpft seien, jedoch in der gegenwärtigen Lage auf den Immobilienmärkten der Fonds nicht mehr alle Rückzahlungswünsche von Anlegern erfüllen werden könnten, ohne dass die übrigen Investoren Schaden nehmen würden.
    Was bedeutet dies für die Anleger?
    Die zeitlich befristete Aussetzung der Rücknahme der Anteilscheine hat keine negativen Auswirkungen auf die Werthaltigkeit des Fondsvermögens. Die Performance der Fonds bleibt von der Maßnahme unbeeinträchtigt. Bei vorübergehend geschlossenen Immobilienfonds sind Verkäufe über die Börse weiterhin möglich, denn die Spezialisten bieten Handel nach Orderbuchlage über die Börse an, d. h. Anleger können Anteile verkaufen, wenn ein passendes  Gegenangebot vorliegt. Der

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