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Fonds-Handbuch der Börse Frankfurt (German Edition)

Fonds-Handbuch der Börse Frankfurt (German Edition)

Titel: Fonds-Handbuch der Börse Frankfurt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Sabine Theadora Ruh
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normalen Wertschwankungen von Wertpapieren und Immobilien unterworfen. Deswegen kann sich der Wert des Vermögens, das in den Fonds investiert wurde, ständig verändern – er kann steigen, aber er kann auch fallen. Weder die Rendite noch ein bestimmtes Vermögen lassen sich für das Ende der Laufzeit garantieren, obwohl der Name des Fonds anderes vermuten lassen könnte.
    Anleger wählen zwischen spekulativen oder konservativen AS- Fonds. Ein spekulativer Altersvorsorge-Fonds investiert überwiegend in Aktien, ein konservativer hat seinen Schwerpunkt in Immobilien und Anleihen.
    Beispiel: AS-Fonds
Mit dem DWS Vorsorge AS (Flex) (WKN 976989) investieren Anleger in ein Altersvorsorge-Sondervermögen gemäß den gesetzlichen Bestimmungen. Er verteilt die Mittel flexibel auf Aktien (Anteil zwischen 50 und 60 Prozent) – und auf Renten, Immobilien und Immobilienfonds. Den Schwerpunkt bilden europäische Werte. Der Fonds erzielte seit Auflegung im Jahr 1998 bis zum Oktober 2008 eine Performance von knapp 78,50 Prozent. Das entspricht einer jährlichen Rendite von knapp 6 Prozent. Das Fondsvolumen betrug Ende Oktober 2008 etwa 81 Millionen Euro.
    Beispiel: AS-Fonds mit Sicherheitsnetz
Das Fondsvermögen des GenoAS: 1 (WKN 975768) wird derzeit mit 65 Prozent überwiegend in internationale Aktien und in Aktien des Euroraums investiert. Euro-Renten (etwa 17 Prozent) und offene Immobilienfonds (rund 15 Prozent) werden zur Risikominderung in begrenztem Umfang beigemischt. Im Oktober 2008 betrug das Volumen des AS-Fonds 146 Millionen Euro. Die Wertsteigerung seit seiner Auflage im Jahr 1998 liegt bei 15 Prozent, das entspricht einer jährlichen Rendite von 1,40 Prozent.
    Hedgefonds
    Hedgefonds spielen am Markt ein Spiel ohne Grenzen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Fonds, deren Spielraum durch strenge Anlagevorschriften begrenzt ist, können Hedgefonds ihre Chancen an verschiedenen Märkten und mit den unterschiedlichsten Strategien suchen, denn Hedgefonds unterliegen keinen Anlagerichtlinien; sie können daher alle Formen der Kapitalanlage nutzen. Im Gegensatz zu klassischen Investmentfonds konzentrieren sie sich nicht nur auf Aktien und Anleihen, sondern erweitern das Anlagespektrum um Währungen oder Rohstoffe sowie Optionen und Futures. Sie können auch Fremdkapital aufnehmen und Leerverkäufe tätigen – alles Dinge, die einem traditionellen Fondsmanagement untersagt sind.
    Hedgefonds zeichnen sich durch ein höheres Risiko als normale Investmentfonds aus. Ihr Erfolg hängt stark von den Fähigkeiten des Managements ab. Hedgefonds sind seit dem Inkrafttreten des Investmentmodernisierungsgesetzes im Januar 2004 auch in Deutschland zugelassen. Direktanlagen in Hedgefonds sind jedoch auf einen sehr kleinen Anlegerkreis beschränkt. Nur Dach-Hedgefonds dürfen öffentlich vertrieben werden. So genannte Single Hedgefonds, die einzelne Strategien verfolgen, können allerdings privat platziert werden. Ein Dach-Hedgefonds darf höchstens zu 20 Prozent in einen Single Hedgefonds investiert sein.
    Hedgefonds sind für erfahrene Anleger geeignet, die schon über ein breit diversifiziertes Portfolio verfügen. Als Einzelanlage ist dieser Fondstyp zu risikoreich.
    Hedgefonds ist allerdings nicht gleich Hedgefonds. Die Strategien der Fonds sind höchst unterschiedlich. Zur Veranschaulichung werden hier einige vorgestellt:
     
Bei der „Convertible Arbitrage“-Strategie spezialisieren sich die Fonds darauf, Preisineffizienzen bei Wandelanleihen zu identifizieren und für sich zu nutzen. Eine Wandelanleihe berechtigt den Inhaber, diese in eine oder mehrere Aktien des Emittenten zu tauschen. Hedgefonds-Manager versuchen nun, Wandelanleihen zu finden, die ihrer Meinung nach unterbewertet sind. Typischerweise kaufen sie diese Wandelanleihen und nehmen in Aktien desselben Emittenten eine Leerverkauf-Position ein. Ihr Gewinn ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Preis der Wandelanleihe und dem (höheren) Verkaufspreis der Aktie.
     
Der „Dedicated Short Bias“-Ansatz dagegen versucht, über sog. Leerverkäufe von überbewerteten Aktien oder Aktienmärkten zu profitieren: Geliehene Aktien werden mit dem Ziel verkauft, sie später günstiger zurückzukaufen. Das Portfolio bleibt in dieser Strategie auf fallende Kurse ausgerichtet, auch wenn Kaufpositionen als Gegengewicht eingegangen werden.
     
Das Management eines „Emerging Markets“-Hedgefonds konzentriert sich auf Aktien- oder Anleihen-Investments in Schwellenländern.

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