Fonds-Handbuch der Börse Frankfurt (German Edition)
werden.
Ausnahmeregelungen bei offenen Immobilienfonds
Diese Fondsgattung ist eingeschränkter von der Steuer betroffen als andere Typen. Besonders offene Immobilienfonds, die im Ausland investieren, konnten bereits in der Vergangenheit einen großen Teil der jährlichen Wertzuwächse für Anleger steuerfrei erzielen. Aufgrund von Doppelbesteuerungsabkommen fließen bereits im Ausland besteuerte Mieterträge Anlegern in Deutschland steuerfrei zu. Fonds, die ausschließlich in ausländische Immobilien investieren, gewinnen daher an Attraktivität.
Außerdem sind Wertsteigerungen bei Verkauf der Immobilien in einem Fonds nach Ablauf der Spekulationsfrist für Immobilien von 10 Jahren steuerfrei. Andererseits wird aber bei offenen Immobilienfonds auch für Mieteinnahmen nach Abschreibung Abgeltungssteuer fällig.
Diese Steuerzahlungen betreffen Anleger zwar nicht direkt, mindern aber die Performance des Fonds.
Die Börse Frankfurt als Marktplatz für Fonds
Bis vor wenigen Jahren kauften Investoren ihre Investmentfondsanteile ausschließlich über die eigene Bank oder direkt bei der entsprechenden Kapitalanlagegesellschaft. Inzwischen hat sich der neue Orderweg über die Börse etabliert.
Vertrauen Sie dem Marktführer
Der Weg über die Börse ist für Anleger eine interessante, kostengünstige und flexible Alternative zu den etablierten Orderwegen.
Seit 2006 bietet die Börse Frankfurt den Kauf und Verkauf von Fondsanteilen im Präsenzhandel an. Im Dezember 2008 wurde der Fondshandel an der Börse Frankfurt auf die Technologie von Xetra® umgestellt. Rund 3.000 (Stand Oktober 2009) aktiv verwaltete Publikumsfonds können so in einem im Intermediärbasierten Handel gekauft und verkauft werden. Damit können Anleger im Handel mit aktiv verwalteten Publikumsfonds die Vorteile des Präsenzhandels mit dem schnelleren und günstigeren Handelsystem Xetra verbinden.
Der Fondshandel an der Börse Frankfurt im Überblick
Über 3.000 aktiv verwaltete Investmentfonds stehen im Intermediärbasierten Handel auf Xetra zur Wahl.
Es wird kein Ausgabeaufschlag berechnet (mehr zu den Kosten siehe „Verschiedene Wege führen zu Investmentfonds“ in Kapitel 1).
Investmentfonds sind jederzeit handelbar.
Auch auf dem vollelektronischen Handelssystem Xetra sorgen Spezialisten für faire Preise und Liquidität.
Was ist eigentlich die Börse?
„Van den Beurse“ – so soll der Name der Brügger Kaufmannsfamilie gelautet haben, auf die der Begriff „Börse“ zurückgeht. Der Legende nach trafen sich im 14. Jahrhundert Händler zu einem Markt vor dem Haus der Familie, dessen Fassade von einem Wappen mit drei Geldbeuteln geschmückt gewesen sein soll.
Auch die heutige Börse ist ein Marktplatz, auf dem Händler ihre Waren anbieten und wo Interessenten kaufen, was sie brauchen. Angebot und Nachfrage für bestimmte austauschbare Güter wie Wertpapiere, Edelmetalle oder Devisen werden hier zusammengeführt. Zu den Wertpapieren, die an der Börse gehandelt werden, zählen Renten, Aktien, Genuss- und Optionsscheine sowie Investmentfonds. Für die verschiedenen Finanzprodukte gibt es jeweils eigene Teilmärkte.
Wie funktioniert die Börse?
Die Börse ist das Forum, das Sparer und Investoren – die Kapitalgeber – nutzen, um sich an der wirtschaftlichen Entwicklung von Unternehmen zu beteiligen. Letztgenannte – die Kapitalnehmer – finden hier Geldgeber. Dabei agieren Investoren und Unternehmen als Anbieter der Wertpapiere nicht direkt an der Börse, sondern bedienen sich professioneller Handelsteilnehmer. Ohne diese „Vermittlungsstelle“ müssten Käufer und Verkäufer direkt miteinander verhandeln, was hohe Such- und Informationskosten verursachen würde.
Während die Unternehmen und der Staat oft langfristig große Summen Kapital nachfragen, wollen viele Sparer und Investoren vergleichsweise geringe Summen für nur einen relativ kurzen Zeitraum anbieten. Die Börse führt die Interessen dieser Gruppen optimal und effizient zusammen.
Sparer und Investoren können an der Börse jederzeit Wertpapiere kaufen und verkaufen, ohne dafür mit den Emittenten unmittelbar in Kontakt zu treten. Daher bezeichnet man die Börse auch als „Zirkulationsmarkt“ oder „Sekundärmarkt“. Die Börse dient aber auch als Primärmarkt, z. B. wenn Aktien erstmals angeboten werden. In diesem Fall – und nur in diesem – fließt das Kapital direkt ans Unternehmen.
Aufgaben einer Börse
Kosteneffiziente
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