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Fonds-Handbuch der Börse Frankfurt (German Edition)

Fonds-Handbuch der Börse Frankfurt (German Edition)

Titel: Fonds-Handbuch der Börse Frankfurt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Sabine Theadora Ruh
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Wertzuwächse.
     
Chancenorientierte  sind risikobereit und suchen hohe Erträge.
    Die Finanzwelt spricht von „Anlagementalität“, wenn sie die Risikobereitschaft des Anlegers meint. Folgende Einteilungen sind üblich:
     
Konservativ / risikoavers: Ziel ist der langfristige Vermögensaufbau. Zugunsten von Sicherheit verzichten diese Anleger auch auf Renditechancen, vielleicht weil sie es sich nicht leisten können, eine große Summe zu verlieren. Vielleicht fühlen sie sich aber mit sicheren Investments einfach wohler oder halten sich nicht für erfahren genug, etwas zu riskieren.
     
Spekulativ / risikobewusst: Dieser Anlegertyp nimmt Risiken in Kauf, wenn er sich von einem bestimmten Investment lohnende Gewinne verspricht. Das kann bei komplexeren Finanzprodukten wie gehebelten Derivaten bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals oder darüber hinaus gehen.
    Um die eigene Risikoneigung bestimmen zu können, müssen sich Anleger im Klaren sein, zu welchem Zweck und wie lange sie Geld investieren wollen. Planen sie langfristig und wollen sie sich eine eigene Altersvorsorge aufbauen, muss das Finanzprodukt ihrer Wahl viel sicherer sein, als wenn sie für kurze Zeit auf eine asiatische Aktie spekulieren.
    Ein Dreiecksverhältnis: Liquidität, Rendite und Sicherheit
    Drei Faktoren charakterisieren jedes Anlageprodukt: Liquidität, Rendite und Risiko, bzw. Sicherheit.
     
Liquidität bedeutet: Ich kann schnell und einfach wieder über mein Geld verfügen.
     
Sicherheit bedeutet: Das Risiko, mein Geld zu verlieren, ist gering.
     
Rendite bedeutet: Das Finanzprodukt bringt einen stetigen, attraktiven Ertrag.
    Allerdings stehen diese drei Charakteristika in einem Zielkonflikt miteinander:
     
Eine höhere Rendite bedeutet in der Regel eine geringere Liquidität und weniger Sicherheit.
     
Eine höhere Liquidität bringt meist eine geringere Rendite und ebenfalls weniger Sicherheit.
     
Höhere Sicherheit geht dementsprechend auf Kosten von Rendite und Liquidität.
    Lang laufende Anleihen z. B. sind meist renditestärker als ein Sparbuch, es besteht jedoch ein Ausfallrisiko und das Geld ist längerfristig in der Anlage gebunden. Aktien sind weniger sicher als Bundesanleihen, dafür sind sie liquider und zumindest potenziell renditestärker. Tagesgeldkonten, Aktien und Investmentfonds bieten mehr Liquidität als Festgeld, Anleger müssen allerdings mit Einbußen bei der Rendite bzw. der Sicherheit rechnen.
    Jeder Anleger sollte dieses Zieldreieck einmal auf sich selbst anwenden. Denn ein Finanzprodukt passt umso besser zu einem Anleger, je ähnlicher dessen Anlegerprofil dem Produktprofil ist.
    Erstellen Sie Ihr persönliches Anlegerprofil

Finden Sie den Ort im Dreieck, der Ihr Profil am treffendsten symbolisiert. So gehen Sie dabei vor: Starten Sie bei dem Faktor, der Ihnen am wichtigsten ist, beispielsweise bei der Rendite. Rutschen Sie dann mit einem Stift oder Ihrem Zeigefinger so weit in Richtung des zweitwichtigsten Faktors (etwa Sicherheit), wie dies dem Wichtigkeitsgrad dieses Faktors aus Ihrer Sicht entspricht. Von diesem Punkt aus nähern Sie sich nun dem weniger wichtigen dritten Faktor (in diesem Beispiel Liquidität). Der Ort, an dem Ihr Finger nun auf der Grafik ruht, markiert Ihr Profil.
Bedenken Sie außerdem, dass Ihr Anlegerprofil nicht statisch ist, sondern von vielen Faktoren abhängt, die sich immer wieder ändern können, z. B. Einkommen oder familiäre Situation. Sie sollten Ihr Profil deshalb regelmäßig überprüfen, vor allem wenn sich Ihre Lebensumstände ändern, beispielsweise durch Heirat oder Geburt eines Kindes – spätestens aber alle drei bis fünf Jahre.

Investmentfonds und Steuern – Neuregelungen
    Das Jahr 2009 hat für die Themen Steuern und Geldanlagen grundlegende Veränderungen gebracht: Mühsam gelernte Begriffe und Zusammenhänge wie „Spekulationsfrist von einem Jahr “ oder „Halbeinkünfteverfahren für die Besteuerung von Dividenden“ können Steuerzahler getrost wieder vergessen. Es gilt nun die Abgeltungssteuer – eine einheitliche Steuer auf Kapitalerträge, die die bisherigen Regelungen ersetzt . 
    Seit 1. Januar 2009 müssen Dividenden, Kursgewinne und Zinsen einheitlich mit 25 Prozent versteuert werden. Für manche Anleger ist die Neuregelung positiv, für andere bedeutet sie eine Erhöhung der Steuerlast; abhängig ist dies sowohl vom individuellen Grenzsteuersatz als auch vom Anlageportfolio. Grundsätzlich lässt sich sagen: Anleger mit einem

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