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Fool on the Hill

Fool on the Hill

Titel: Fool on the Hill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Ruff
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Mr. Sunshine. »Du bist eine tolle Figur, aber das hier ist nur für Geschichtenerzähler. Tut mir leid.« Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder George zu, der, immer noch unfähig aufzustehen, durch das Gras auf die Lanze zukroch. »So eine Enttäuschung. Nein, so eine Enttäuschung. Trotz all deiner Talente, George, scheint dir die rechte Motivation zu fehlen.«
    Dann spielte ein Lächeln um Mr. Sunshines Lippen. Ein schreckliches, boshaftes, eher faustisches als griechisches Lächeln. »Schau her, George«, sagte er.
    Stephen George, der schon eine Hand auf die Lanze gelegt hatte, hörte die Stimme und drehte sich um. Was er sah, ließ sein Herz beinahe stillstehen: Vor Andrew D. Whites Statue hatte sich ein Bett materialisiert, ein Krankenhausbett wie ein Katafalk für das vollendete Opfer, und auf ihm lag Aurora Borealis Smith, noch immer in Schlaf versunken, vom Zauber umfangen. Wehrlos.
    »Nein«, sagte George. »Nein, du Scheißkerl, das ist nicht fair, nicht fair...«
    Von der Niederstreckung der Nattie Hollister vorübergehend gebannt, bemerkte der Grüne Drache erst jetzt die zweite Frau.
    Seine feuerfesten Lefzen verzogen sich zu einer Parodie von Mr. Sunshines Lächeln; wie das griechische Original vor ihm konzentrierte der Drache nun seinen Willen und seine Zauberkraft auf den Himmel und versuchte, den Trick, den er soeben miterlebt hatte, nachzuahmen. Elektrizität zuckte über brodelndes schwarzes Gewölk und zog sich in einem Punkt zusammen.
    »Nein!« brüllte George, und mit einem Mal erfüllten seine Beine, seine Füße wieder ihre Funktion und trugen ihn in gestrecktem Galopp über den Quad. Ohne die Kontrolle über den Himmel zu verlieren, feuerte ihm der Drache einen Flammenstoß nach, der das Gras an seinen Fersen dörrte und ihm den Hintern röstete. Die sengende Hitze ließ George nur um so schneller auf Aurora zurasen, wobei er sich fragte, ob sein Haar bereits Feuer gefangen habe.
    Dann tat sich der Himmel auf und schoß einen ungeheuren blauen Strahl auf die Erde ab. Mit einem letzten verzweifelten Satz erreichte George das Bett, verlor einen kostbaren halben Augenblick damit, Aurora in die Arme zu nehmen, und sprang dann zur Seite. Ein gleißendes Auflodern, ein Donnerschlag wie ein Brecher direkt hinter ihm, und der Geschichtenerzähler landete hart am Sockel von Andrew Whites Standbild. Sterne schwirrten vor seinen Augen, aber er hatte noch die Lanze in der Hand und die unversehrte Aurora in seinen Armen. Das Krankenhausbett stand in Flammen, ein angeschmolzenes Wrack; die Luft stank nach Ozon.
    Und der Drache war im Anzug. Er hielt wie ein alles niederwalzender Moloch auf sie zu, aber George nahm sich die Zeit, seiner Prinzessin einen kurzen Kuß zu geben. Sie rührte sich nicht, aber der Kuß gab ihm die Kraft, die stählerne Härte, die er benötigte.
    Immer näher wälzte sich der Drache heran und schleppte Finsternis mit sich. Als er in Schußweite kam, klappte sein Unterkiefer herunter, und George sprang kampfbereit auf und wirbelte einmal, zweimal, dreimal herum. »Also gut, in Ordnung«, schrie er, »komm schon, komm schon!«, und schleuderte die Lanze schräg nach oben. Feuer quoll aus der Kehle des Drachen, und die Lanze flog geradewegs hinein, sauste zwischen die gewaltigen Kiefer des Ungeheuers und bohrte sich in die Rückwand des Schlundes. Es folgten zwei Geräusche. Das erste war das verzagte Tschuck-tschuck-tschuck der kaputten Düse am Benzintank des Drachen, die keinen weiteren Brennstoff liefern konnte.
    Das zweite war ein Schrei wie ein verstärkter Überschallknall, und zwar aus einem schlechten Verstärker: das Schmerzgeheul des Drachen. Grausam gestochen, riß er den Kopf gequält zurück; oben in der Glockenstube der McGraw Hall krümmte sich Rasferret der Engerling, als er selbst einen unsichtbaren Dorn in seinem Gaumen spürte.
    »Tut das weh?« kreischte George ihn an. »Tut das weh, du Scheißvieh?«
    Der Drache warf den Kopf gepeinigt hin und her und versuchte erfolglos, die Lanze aus seiner Kehle herauszuschleudern. Die Lautstärke seines Schreis dröhnte über die ganze Länge des Quads, brachte Gebäude zum Wanken, zerschmetterte Fensterscheiben.
    Als das Vieh sich aufbäumte, sah George seinen Drachen, der beim Schwanz des Ungeheuers im Gras lag. Und mit einem Mal wußte er, wie die Geschichte ausgehen mußte.
     
    VI
     
    »Wo bist du, Jack?« röhrte der Schwarze Ritter, während er den Korridor im ersten Stock der Goldwin-Smith Hall entlangwankte.

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