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Fool on the Hill

Fool on the Hill

Titel: Fool on the Hill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Ruff
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den Grill zu.
     
    II
     
    Ragnarök fuhr durch das verlassene Durcheinander von Provopolis. Er fuhr allein, aber der Nebel um ihn her war voller Gespenster. Er meinte, in der weißen Finsternis, die jeden Laut verschluckte, das Geflüster alter Geräusche zu hören: das leise, dumpfe Rutschen eines Gewandes in einer eingepackten Schachtel; das Ritzen rasiermesserscharfer Spiegelscherben auf Haut -ein inmitten des Geklirrs berstenden Glases selten gehörtes, aber dennoch vorhandenes Geräusch. Wenn der Nebel sich plötzlich in ein Dutzend bedrohlicher weißer Gestalten aufgelöst, sich zu Rauch aus einem lodernden Kreuz gelichtet hätte, wäre Ragnarök nicht überrascht gewesen.
    Doch wenn es im Nebel spukte, so war er auch verzaubert, durchwoben von seltsamen Möglichkeiten. Zusammen mit diesen dunklen Vorstellungen war ihm auch die Ahnung gekommen, daß es ihm gelingen könnte, durch irgendeinen Taschenspielertrick in sich hineinzugreifen, diesen Teil seiner Vergangenheit, den er mit sich herumschleppte, zu packen und herauszureißen. Ihn hinter sich zu lassen; ihn im dämmrigen Dunkel zu verlieren.
    Eine Angelegenheit zu Ende bringen...
    Er bog ab, fuhr zwischen Day und Stimson Hall hindurch. Als er auf der East Avenue herauskam, verlangsamte er seine Fahrt, horchte, hielt kurz an, um die schwarze Keule aus ihrem Behälter zu ziehen. Ein Brennen im Auge warnte ihn.
    »Wo bist du, Jack?« rief er, während er mit gleichbleibender Geschwindigkeit von zwanzig Stundenkilometern die Avenue entlang nach Norden fuhr. Drei Herzschläge später hatte er seine Antwort, als der Vorschlaghammer aus dem Nichts hervorschnellte und ihn abfing und ihm ein einzelner Gedanke - So war das nicht gedacht — durch den Kopf schoß, als der eichene Stiel wie ein Baseballschläger waagerecht gegen seine Brust krachte und ihn rückwärts aus dem Sattel warf, indes die Maschine sich ein paar Meter weiter zu Bruch fuhr.
    »Hier bin ich«, sagte Jack Baron, der jetzt über ihm stand. »Hier bin ich, du Arschloch.« Ragnarök hatte die Keule verloren und tastete mit der Linken danach, aber Jack ließ den Hammer mit aller Gewalt niedersausen und zerschmetterte dem Bohemier
    vier Finger. Ragnarök stieß - zum zweitenmal in seinem Leben -einen Schrei aus.
    »Hier bin ich«, wiederholte Jack und versetzte Ragnarök einen Tritt in die Seite, der ihn halb herumwarf. »Sieht ganz so aus, als war da ne Rippe durch, Partner, hast du schon Angst?«
    Er holte zu einem zweiten Tritt aus, aber diesmal setzte Ragnarök seine andere Hand aufs Spiel und fing den Fuß mitten im Schwung ab. Sie stemmten sich gegeneinander, wobei Jack mit aller Kraft versuchte, seine Bewegung zu vollenden, und Ragnarök, ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen... und dann löste Jack die Pattsituation, indem er dem Bohemier den Stiel des Vorschlaghammers in den Unterleib rammte.
    »Ich könnte dich jetzt umbringen, Partner«-, sagte Jack Baron, als der Schwarze Ritter sich schutzsuchend zusammenrollte. »Ich hab mir die ganze letzte Nacht und heute den halben Tag ausgemalt, was für ein herrliches Gefühl das wäre, dich umzubringen. Aber ich glaub, ich möchte vorher noch ein bißchen Fangen spielen, wie fändest du das, ha, Partner!«
    Ein weiterer Tritt, ein weiterer blauer Fleck auf Ragnaröks Rücken, und dann machte der Präsident der Rho Alpha Tau kehrt, Gelächter und Schritte, die sich nach links entfernten, in Richtung Goldwin-Smith.
    Nicht weit entfernt, auf dem Quad, kam jetzt Wind auf.
     
    III
     
    Das Feuer schien im Zeitlupentempo aus dem Maul des Drachen zu lodern.
    George hatte Zeit, mehr Zeit, als objektiv möglich war, es kommen zu sehen und zu reagieren. Im Geist zu reagieren; denn körperlich schien auch er langsamer geworden zu sein, so daß nur seine Wahrnehmungen rasten und den Vorgang in die Länge zogen.
    Zwei plötzliche, starke Gefühlsregungen wurden ihm nacheinander bewußt. Die erste war schlichte Überraschung, denn sich dem Drachen zu nähern war, als griffe man eine Festung an; er sah beeindruckend aus, überwältigend; Verbesserungen waren nicht notwendig. Er war um so viel größer als George, daß es ihm einen Schock bereitete, festzustellen, daß er es auch noch nötig haben sollte, Feuer zu spucken. Zähne und Klauen hätten eigentlich ausreichen müssen.
    Die zweite Gefühlsregung war weniger rational und daher rettend: Empörung, daß er einen so übermächtigen Gegner vorgesetzt bekam; er hatte kein Feuer zum Spucken. Und so vergaß er,

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