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Fool: Roman (German Edition)

Fool: Roman (German Edition)

Titel: Fool: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Bemerkung über ihren Liebreiz machen, sie dann bitten, die Kerze auf dem Tisch auszupusten und sich hinter dem Wandteppich zu ihm zu gesellen, wo er sie dann kurzerhand absabbern und dumm und dusselig bumsen sollte.
    Es klang eher danach, als würde ein Elchbulle auf einem glühenden Schürhaken eine Wildkatze balancieren. Ein nicht unerhebliches Maß an Jaulen, Knurren, Quieken und Kreischen wurde laut, als ich ein weiteres Licht die Treppe heraufkommen sah. Am Schatten konnte ich erkennen, dass der Lampenträger ein gezücktes Schwert in der Hand hielt. Oswald war seinem hinterfotzigen Wesen treu geblieben, ganz wie vermutet.
    »Steck die Klinge weg, Blödmann! Du wirst noch jemandem ein Auge ausstechen.«
    Verwunderten Blickes kam der Herzog von Cornwall um die Ecke. Er hielt sein Schwert gesenkt. »Narr?«
    »Und wenn jetzt ein Kind die Treppe hinunterliefe?«, sagte ich. »Dürfte ganz schön schwierig werden, Gloucester zu erklären, wieso sein geliebter Enkelsohn mit einem Stück Sheffield-Stahl im Bauch herumrennt.«
    »Gloucester hat keinen Enkelsohn«, sagte Cornwall, vermutlich wohl etwas verwundert ob dieser Diskussion.
    »Das ändert nichts an der Notwendigkeit gewisser Sicherheitsmaßnahmen im Umgang mit Waffen.«
    »Aber ich bin hier, um dich zu töten!«
    »Moi?« , sagte ich in tadellosem Froschfresserisch. »Wieso denn das?«
    »Weil du meine Frau vögelst.«
    Aus der Turmkammer hörte man lautes Gebrüll, gefolgt von wildem Frauenkreischen. »War das Schmerz oder Lust, was meint Ihr?«, fragte ich.
    »Wer ist da drinnen?« Cornwall hob sein Schwert.
    »Nun, das dürfte wohl Eure Gattin sein, die mit einiger Gewissheit dem Bastard Edmund von Gloucester zu Diensten ist, doch sollte Euch die reine Vernunft innehalten lassen!« Ich legte Jones ans herzögliche Handgelenk und drückte das Schwert herunter. »Es sei denn, es läge Euch nichts daran, König von Britannien zu werden.«
    »Was redest du da, Narr?« Der Herzog wollte furchtbar gern ein wenig meucheln, doch sein Ehrgeiz war größer als die Mordlust.
    »Oh, reite mich, baumschwänziges Rhinozeros!«, kreischte Regan aus der Kammer nebenan.
    »Sagt sie das noch immer?«, fragte ich.
    »Also, normalerweise sagt sie ›baumschwänziger Hengst‹«, meinte Cornwall.
    »Aus so einer Metapher holt sie alles raus.« Tröstend legte ich ihm meine Hand auf die Schulter. »Aye, ich schätze, es dürfte eine traurige Überraschung für Euch sein. Wenn ein Mann tief in seine Seele geblickt hat und sich schließlich bückt, um eine Schlange zu ficken, so hofft er doch, vor ihrem Bau nicht Stiefelpaare aufgereiht zu finden.«
    Er schüttelte mich ab. »Ich bring ihn um!«
    »Cornwall, Ihr steht kurz davor, angegriffen zu werden. In diesem Augenblick macht sich Albany bereit, ganz Britannien zu übernehmen. Ihr werdet Edmund und das Heer von Gloucester brauchen, wenn Ihr gegen ihn bestehen wollt, doch tut Ihr es, so werdet Ihr König. Wenn Ihr jetzt in diese Kammer tretet, meuchelt Ihr einen Hurenbock, aber Ihr verliert ein Königreich.«
    »Bei Gottes Blut«, sagte Cornwall, »ist das wahr?«
    »Gewinnt den Krieg, edler Herr! Dann tötet den Bastard nach Belieben, wenn Ihr Euch Zeit lassen und es richtig machen könnt! Regans Ehre ist – nun ja – dehnbar, habe ich recht?«
    »Bist du sicher, was diesen Krieg angeht?«
    »Aye. Deshalb müsst Ihr Lears verbleibende Ritter und Knappen zu Euch nehmen, ganz wie Goneril und Albany die anderen bei sich behalten haben. Und Ihr dürft Goneril nicht wissen lassen, dass Ihr es wisst. In diesem Moment sichert Eure Gattin Gloucesters Verbundenheit mit Eurer Seite.«
    »Tatsächlich? Deshalb vögelt sie Edmund?«
    Es war mir gar nicht in den Sinn gekommen, bis ich es ausgesprochen hatte, doch es passte wunderbar. »O ja, Mylord, Ihre Begeisterung ist inspiriert von ihrer tiefen Loyalität zu Euch.«
    »Natürlich!«, sagte Cornwall und steckte sein Schwert weg. »Ich hätte es wissen müssen.«
    »Das heißt aber nicht, dass Ihr Edmund nicht töten solltet, wenn alles vorbei ist«, sagte ich.
    »Absolut«, sagte der Herzog.
    Als Cornwall fort war, eine Weile, nachdem die erste Glocke der Nachtwache geschlagen hatte, klopfte ich an die Tür und schob meinen Kopf hinein.
    »Lord Edmund«, sagte ich, »es rührt sich etwas im Turm des Herzogs. Vielleicht solltet Ihr jetzt Abschied nehmen.«
    Ich hielt Regans Laterne in den Türspalt, damit sie den Weg fand, und kurz darauf stolperte sie aus dem Solar, das Kleid falsch

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